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30. Juli 2013 | Miteinander für Europa | 

Besonderes braucht besondere Förderung


Grafik: Besonderes braucht besondere Förderung

Hbre. Mit einem offenen Brief zur Diskussion über die gesellschaftliche Bedeutung der Ehe von Frau und Mann, haben sich Vertreter des Ökumenischen Netzwerks von Verantwortlichen in den Ehe-Initiativen Geistlicher Bewegungen an die Bundesvorsitzende der CDU, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, und an die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröter gewandt. Die Unterzeichner des Briefes betonen die einzigartige Bedeutung der für ein Leben lang versprochenen Ehe von Frau und Mann sowohl für die einzelnen Menschen, wie auch für Kirchen und Gesellschaft. Die Ehe dürfe nicht reduziert werden auf eine Lebensform unter vielen - wie es in der derzeitigen Diskussion z.B. in der von der Evangelischen Kirche in Deutschland, EKD, herausgegebenen Orientierungshilfe "Zwischen Autonomie und Angewiesenheit" zum Ausdruck komme. Denn Ehepaare seien für die Zukunft der Gesellschaft nachhaltigster und unverzichtbarer Garant.

Die Mehrheit nicht benachteiligen

Die Initiatoren des offenen Briefes begrüßen gegenüber den verantwortlichen Vertreterinnen einer christlichen Partei alle Schritte zur Unterstützung der Familien und zur Anerkennung der Arbeit in der Familie, wie etwa Betreuungsgeld und Anerkennung der Erziehungszeiten. Sie kritisieren aber gleichzeitig, dass in der politischen Diskussion, in der finanziellen Förderung und in der Forschung fast ausschließlich die Lebensformen von Minderheiten gegenüber der Mehrheit der Ehepaare beachtet würden. In der jüngsten Umsetzung verfassungsgerichtlicher Urteile zur Gleichstellung müsse sogar von einer krassen Bevorzugung gesprochen werden, wenn man die immer noch ausstehende Umsetzung entsprechender Urteile von 1998 (steuerlichen Existenzminimum von Familien mit Kindern) und 2001 (Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten in der Sozialversicherung) damit vergleiche. "Wir bitten Sie hier um den politischen Willen zu deren Umsetzung, um nicht eine Mehrheit zu benachteiligen", heißt es in dem Schreiben.

Die Ehe nicht aus der Familie herauslösen

Mit der Bitte, sich mit seinen Möglichkeiten im kirchlichen Raum dafür einzusetzen, dass mehr getan wird zur Stärkung von Ehepaaren in unserem Land, haben die Vertreter des Ökumenischen Netzwerks den offenen Brief auch dem Ratsvorsitzenden der EKD, Dr. Nikolaus Schneider, zukommen lassen. Sie machen damit ihre Sorge darüber deutlich, dass die von der EKD veröffentlichte Orientierungshilfe "Zwischen Autonomie und Angewiesenheit" die Ehe aus der Familie herauslöst und - wie es der Prior der Ökumenischen Lebensgemeinschaft Offensive Junger Christen, OJC, Konstantin Mascher, ausdrückt - die Vielfalt der neuen Familienwirklichkeiten offen zur "normativen Orientierung" erklärt. Die Kirche spiegele sich im Zeitgeist, wenn die Bestandsaufnahme der gesellschaftlichen Wirklichkeit und nicht mehr der sich in seinem Wort offenbarende Gott Fundament und Richtschnur sei. Mit einer derartigen biblisch-theologischen Entleerung unterscheide sich die Kirche nicht mehr von ihrem gesellschaftlichen Umfeld, schreibt Mascher in der Juli-Ausgabe des Freundesbriefes der OJC: "Eine Moral ohne Transzendenzbezug, eine Lehre ohne unveräußerliche geistliche Werte ist im doppelten Sinn des Wortes wert-los."

schoenstatt.de veröffentlicht nachfolgend den offenen Brief an die Bundesvorsitzende der CDU, der von mehreren Verantwortlichen der Schönstatt-Familienbewegung in Deutschland mitverfasst und mitunterzeichnet wurde.

An die Bundesvorsitzende der CDU
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel

22. Juli 2013

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,

an Sie als die Bundesvorsitzende der CDU wenden wir uns und mit gleicher Post an die Familienministerin, Frau Dr. Kristina Schröder.

Wir sind ein ökumenisches Netzwerk von Verantwortlichen aus ca. 20 Gemeinschaften, die jährlich über tausend Ehepaare in Tagungen, Seminaren und Beratung begleiten.

Wir  beobachten mit großer Sorge die aktuelle Diskussion über die gesellschaftliche Bedeutung der Ehe, aktuell verstärkt durch die Orientierungshilfe der EKD „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit“.

Deshalb möchten wir  gegenüber den Entscheidungsträgern im politischen und kirchlichen Raum die besondere  Bedeutung der Ehe von Frau und Mann für den einzelnen wie für unsere Gesellschaft unterstreichen. Dabei sehen wir Sie als verantwortliche Vertreterinnen innerhalb einer christlichen Partei besonders gefordert, in unserem Land die einzigartige Bedeutung der Ehe zwischen Mann und Frau zu betonen und zu sichern.

Wir begrüßen alle Schritte zur Unterstützung der Familien und zur Anerkennung der Arbeit in der Familie, wie etwa Betreuungsgeld und Anerkennung der Erziehungszeiten. Wir stellen aber fest, dass in der politischen Diskussion, in der finanziellen Förderung, in der Forschung fast ausschließlich die Lebensformen von Minderheiten gegenüber der Mehrheit der Ehepaare beachtet werden. In der jüngsten Umsetzung verfassungsgerichtlicher Urteile zur Gleichstellung muss sogar von einer krassen Bevorzugung gesprochen werden, wenn man die immer noch ausstehende Umsetzung  entsprechender Urteile von 1998 und 2001 damit vergleicht.[1] Wir bitten Sie hier um den politischen Willen zu deren Umsetzung, um nicht eine Mehrheit zu benachteiligen.

In unserer Arbeit mit Jugendlichen und Familien erfahren wir, dass es den tatsächlichen Bedürfnissen der allermeisten  Menschen entspricht, sich als Mann und Frau ein Leben lang in Treue zu binden und diese Beziehung zu gestalten.
In unserem Land lebt die überwiegende Mehrheit der Ehepaare in immer länger dauernden Ehen.[2]

Die liebevolle Partnerschaft von Mann und Frau stellt als biologisch wie biblisch begründete Lebensform die optimalen Bedingungen für Kinder bereit, um zu starken und verantwortungsvollen Persönlichkeiten zu wachsen und heranzureifen. Sie erleben und achten die Verschiedenheit der Geschlechter, deren  gemeinsame Würde und einen konstruktiven Umgang miteinander.

Die Probleme von Ehe und Familie stellen diese Lebensform in ihrer einzigartigen Stellung nicht in Frage. Vielmehr  sind dadurch die Verantwortlichen unserer Gesellschaft herausgefordert, mehr Hilfen bereitzustellen, um die Beziehungs- und Erziehungs-kompetenz der Ehepaare zu stärken. Die Förderung von Beratung, besonders auch von Paarberatung, von familiengerechten Bildungsangeboten ist notwendig, Denn:

Ehepaare sind für unsere Zukunft nachhaltigster und unverzichtbarer Garant.

Mit freundlichen Grüßen
Maria und Klaus Heizmann

[1] BVG Urteil des 2. Senats, 10.11.1998 zum steuerlichen Existenzminimum von Familien mit Kindern und Urteil des Ersten Senats vom 3. April 2001 zur Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten in der Sozialversicherung

[2] Lt. (BuMinFSFJ, Familienreport 2012, S. 42) verlängerte sich die durchschnittliche Ehedauer von 12,9 Jahren im Jahre 2001 auf 14,5 Jahre im Jahre 2011.
„Die Ehe ist mit einem Anteil von 71% an allen Familienformen die meist gelebte Form in Deutschland.“  Ebd. S. 14
74,9 % der Familien mit minderjährigen Kindern in alten Bundesländern sind Ehepaare, 53,9% in neuen Bundesländern (nicht unbedingt leibl. Eltern).  Ebd. S. 15. Wenn man die immer länger zuhause wohnenden volljährigen Kinder dazu rechnen würde, erhöhte sich dieser Anteil.

V.i.S.d.Pr. Klaus Heizmann Herrenhausstrasse 16 55291 Saulheim

 

Unterzeichner

  • Bernhard und Monika Arndt, Institut der Schönstattfamilien 
  • Friedrich Ast, Markgröningen, Stiftung für Ehe und Familie EFA
  • Waltraud und Heinz Bauer, München, Equipe Notre Dame
  • Doris und Rolf-Dieter Braun, Hurlach, Jugend mit einer Mission
  • P. Otto Amberger, Stuttgart, P. Franz Brügger, Vallendar, P. Elmar Busse, München, P. Ludwig Güthlein, München, P. Bernhard Schneider, Freiburg, jeweils Schönstatt-Familienbewegung
  • Emmerich AdamChristlicher Verein zur Förderung von Männern, Ehepaaren und Familien (CVMEF) e. V.
  • Susanne und Dieter Endres Pfr., Marloffstein  Family Life Mission
  • Maria und Dr. Erich Farkas, Kempten, Fokolar-Bewegung
  • Dietlinde und Heiner Frank, Schloss Craheim, Family Life Mission
  • Heinrich Kaufmann, Schwäbisch-Gmünd, christl. Beratungsstelle Schönblick
  • Franz-Adolf Kleinrahm, Heiligenbrunn, Familien mit Christus
  • Gertraud und Stefan Kuntze, Calw-Altburg, Jugend-Missions- und Sozialwerk Altensteig
  • Sabine und Siegbert Lehmpfuhl, Rangsdorf,  Team F – die Lebenspraktiker. Neues Leben für Familien e.V.
  • Anette und Claus Löffler, Schwäbisch-Gmünd, Lebenszentrum Langenburg
  • Dr. Brigitte Nickel und Volker Nickel, Geistliche Gemeinde Erneuerung in der Ev. Kirche, Bereich Südbayern
  • Elke und Ralph Pechmann, Reichelsheim, Offensive Junger Christen
  • Erika und Andreas Roth, Licht und Salz Ehe-Atelier LiSa
  • Christine und Georg Schubert, Buch am Wald, Jugend mit einer Mission Familiendienst
  • Isabel Weber, Herbert Secker und Hans-Peter Reiche. Gesamtleitung Offener Abend Stuttgart.
  • Marly und Prof. Dr. Johannes Peter Stasch, Solingen, Fokolar-Bewegung
  • Katja und Stephan Stöhr, Wörnersberg, Wörnersberger Anker
  • Heike Strobel, Fulda, Geist und Sendung
  • Simone Wenzler, Dresden, Immanuel Ravensburg
  • Rosa Maria und Dr. Josef Wieland, Rümmingen, Leitung Schönstatt-Familienbund

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