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19. Juni 2013 | Deutschland | 

"Uns schickt der Himmel"


SMJ Erfurt bei der 72Stunden-Aktion des BDKJ (Foto: Gotter)

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R. M. Gotter/Hbre. Die Schönstatt-Mannesjugend SMJ Erfurt kam bei der 72 Stunden Aktion des BDKJ mächtig ins Schwitzen. Am Donnerstag, 13. Juni 2013, Punkt 17 Uhr fiel der Startschuss zur größten Sozialaktion des Bundes der Katholischen Jugend, kurz BDKJ, in ganz Deutschland. Mit der Aktion unter dem Motto "Uns schickt der Himmel" lädt der BDKJ alle Jugendlichen ein, in 72 Stunden selbst aktiv zu werden und sich für andere zu engagieren. Und die SMJ war dabei.

Die SMJ Erfurt der Regio Wegweiser hatte sich für die 72 Stundenaktion Verbesserungen im Wiesental, einem beschaulichen Tal vor den Toren des Heilbads Heiligenstadt in Thalwenden vorgenommen. In diesem Tal, in dem es eine Mariengrotte gibt, veranstaltet die SMJ regelmäßig ihre Zeltlager. Zur Aktion gehörten Renovationsarbeiten und ein Anbau an das im Tal vorhandene Toilettenhaus, die Beseitigung von Müll, den Passanten im Laufe der Jahre hinterlassen haben und die Planierung einzelner Teilbereiche durch Aufbringen von Erde und dort, wo nötig, der Beschnitt der Vegetation.

Mit vollem Engagement und vollem Erfolg: Die Truppe der SMJ, die bei der 72Stunden Aktion mitgemacht hat (Foto: Gotter)

Mit vollem Engagement und vollem Erfolg: Die Truppe der SMJ, die bei der 72Stunden Aktion mitgemacht hat (Foto: Gotter)

Da galt es zu schaufeln, was das Zeug hält (Foto: Gotter)

Da galt es zu schaufeln, was das Zeug hält (Foto: Gotter)

Die Bodenplatte für den Anbau entsteht (Foto: Gotter)

Die Bodenplatte für den Anbau entsteht (Foto: Gotter)

72 Stunden Aktion ein "echtes Erlebnis",

Verwundert nehmen Passanten war, wie ein LKW in den sehr schmalen Waldweg, der ins Tal führt, einbiegt, und mehrere Tonnen feinster Erde abkippt und wie ein weiteres Fahrzeug schwere "Pakete" mit fein säuberlich verpackten Holzbohlen und Brettern zum Abladen bereit stellt. Für die ersten Jungs, die soeben von der Schule kommen, ist das der große Moment. Unter Anleitung des erfahrenen Zimmermanns Christof beginnen sie, wild herumliegende Pflastersteine zu einem ordentlichen Fundament zusammenzufügen. Für Frederik ist die 72 Stunden Aktion ein "echtes Erlebnis", besonders als er eigenhändig das alte Dach des Toilettenhauses abreißen und auch den wild entstandenen Waldgarten abräumen kann.

Lange hatten die emsigen "Bauleute" bei Firmen und Privatpersonen nicht um Unterstützung betteln müssen. Denn dank des Zauberwortes "Mich schickt der Himmel“ auf den grünen Armbändern an ihren Handgelenken, öffneten sich viele Türen und Hände.

Sonnenaufgang, weiter geht es!

Am zweiten Tag der Aktion sind Jonas und Steven etwas verwundert, fast so früh aufstehen zu müssen wie zur Schulzeit. Aber es ist noch viel zu tun: viel Gehölz muss beseitigt werden und erhebliche Mengen Müll warten darauf, aus dem Wald fortgeräumt zu werden. Teamarbeit ist angesagt und Laurenz bekommt dabei zu spüren, wie sinnvoll es ist, auf Rainer zu warten, der erst einmal die meterhohen Brennnesseln entfernt, damit dann das Gestrüpp und Gehölz auf Bodenhöhe abgesägt werden kann.

Nebenan schippen Matze und Marcel um die Wette, damit aus dem riesigen Erdhaufen eine planebene Fläche wird. Was an Grünschnitt zusammengetragen wird, ist so viel, dass Bernhard am Feuer mit dem Nachlegen kaum nachkommt.

Christof und seine Helfer sind mit dem Aufbau des Holzanbaues an die Toilettenanlage beschäftigt. Holzbohlen sichten, sortieren und dann sägen, aufstellen, einpassen und festschrauben. "Eine tolle Aufgabe" für den „Laien“-Bautrupp, findet Jonathan, und packt mit Enthusiasmus mit an.

Müll aufsammeln, Gestrüpp entfernen, "Häuschen" bauen, Spaß haben ... (Foto: Gotter)

Müll aufsammeln, Gestrüpp entfernen, "Häuschen" bauen, Spaß haben ... (Foto: Gotter)

Mit neuem Dach und Anbau: die Toilettenanlage im Wiesental (Foto: Gotter)

Mit neuem Dach und Anbau: die Toilettenanlage im Wiesental (Foto: Gotter)

Jugendliche schaffen reibungslosen Aufbau

Als es losging am Donnerstag, hätte kaum einer gedacht, dass ein Team von jugendlichen „Laien“ in der Lage sein würde, ein ganzes Tal zu kultivieren, Renovation und Anbau des Toilettenhäuschens zu schaffen. Doch dann wurde deutlich, was Jugendliche selbst erreichen können: Der Aufbau ging reibungslos vonstatten. Schon am Mittag des ersten Aufbautages nahm das Projekt konkrete Formen an. Bis zum Abend war das neue Dach der Toilettenanlage fertig montiert. Unerwartet schnell gestaltete sich auch die Montage des neuen Anbaus, die Pflasterung des Untergrundes, das Streichen und Fliesen des Toilettenhäuschens und vieles mehr.

Zwar waren die Akteure am Samstagabend ausgepumpt und fix und fertig, aber auch glücklich, dass sie vielen Menschen zukünftig einen erholsamen Spaziergang zu den "Drei Felsen" ermöglichen.

Großer Abschlussgottesdienst in Kirchgandern

Am 16. Juni beim Abschlussgottesdienst in Kirchgandern erleben die Kirchenbesucher eine große Gruppe junger Menschen, die sich für verschiedene Projekte im Rahmen der 72 Stunden Aktion engagiert haben: Als Helfer beim Sandsäckeschleppen im Hochwassergebiet von Magdeburg, beim Einrichten eines Weges der Geschichte am ehemaligen Grenzverlauf in Kirchgandern oder bei der Kultivierungs- und Renovierungsaktion im Wiesental von Thalwenden. Und alle zusammen durften feststellen, dass sie die Welt ein ganzes Stück besser gemacht haben. Darüber freuten sich nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die ganze Gemeinde, die nach dem Schlusssegen von Jugendpfarrer Steffen Riechelmann zur Abschlussfeier der 72 Stunden Aktionen ins Gemeindehaus eingeladen wurde.


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