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28. Mai 2013 | Deutschland | 

Europaforum der Schönstatt-Familienbewegung tagte im Mai in Schönstatt


Europaforum der Schönstatt-Familienbewegung (Foto: Brehm)

Hbre. Vertreter der Schönstatt-Familienbewegung aus 13 europäischen Ländern trafen sich am ersten Wochenende im Mai zum Europaforum der Schönstatt-Familienbewegung. Bei diesem jährlich stattfindenden Treffen tauschen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Erfahrungen aus der Arbeit mit Familien in den jeweiligen Ländern aus, sprechen über die aktuelle Situation der Ehe- und Familienarbeit der Schönstatt-Bewegung in ihren Ländern und lassen einander insbesondere Anteil nehmen an missionarischen Projekten von Familien für Familien. Ziel des Treffens ist der Austausch untereinander, ein sich immer mehr Kennenlernen, ein voneinander Lernen, in der Hoffnung unter den Schönstatt-Familienbewegungen Europas zu einer immer tieferen Gemeinschaft und dort, wo möglich und notwendig, zu einer gemeinsamen Schlagkraft zu kommen.

Die Teilnehmer des Europaforums der Schönstatt-Familienbewegung beim Urheiligtum (Foto: Leibold)

Die Teilnehmer des Europaforums der Schönstatt-Familienbewegung beim Urheiligtum (Foto: Leibold)

Schönstatt muss auf die Straße

Zum Programm des Treffens gehört neben viel Zeit für die Vorstellung der Arbeit in den einzelnen Ländern natürlich auch eine Eucharistiefeier im Urheiligtum, wo der Hauptzelebrant, Pater René Klaus, Schweiz, eine Erfahrung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums aus den verschiedenen Ländern so ins Wort fasst: „Der beste Weg Schönstatt weiterzugeben, ist der, von Mensch zu Mensch. Die Kirche, Schönstatt, muss auf die Straße gehen!“ Damit knüpft er z.B. an den Erfahrungen der spanischen Schönstatt-Familienbewegung mit Familienmissionen an. Ehepaar María Paz Levia und Miguel Angel Rubio hatten davon berichtet, wie Schönstatt-Familien einmal im Jahr für eine Woche in ein Dorf gehen, dort am Vormittag mit der pilgernden Gottesmutter die Menschen in ihren Häusern besuchen und am Nachmittag und Abend durch verschiedene Aktivitäten und Workshops Kinder und Erwachsenen anregen, sich mit dem Leben aus dem Glauben zu beschäftigen.

Ehepaar María Paz Levia und Miguel Angel Rubio, Spanien (Foto: Brehm)

Ehepaar María Paz Levia und Miguel Angel Rubio, Spanien (Foto: Brehm)

Die österreichische Delegation: Karin und Gottfried Meches, Schwester M. Gertraud, Pater Felix Strässle (Foto: Brehm)

Die österreichische Delegation: Karin und Gottfried Meches, Schwester M. Gertraud, Pater Felix Strässle (Foto: Brehm)

Die schweizer Delegation: Ehepaar Urban und Simone Gehrig, Pater René Klaus (Foto: Brehm)

Die schweizer Delegation: Ehepaar Urban und Simone Gehrig, Pater René Klaus (Foto: Brehm)

Die deutsche Delegation: Ehepaar Karin und Kuno Leibold, Schwester M. Louise Schulz und Pater Bernhard Schneider

Die deutsche Delegation: Ehepaar Karin und Kuno Leibold, Schwester M. Louise Schulz und Pater Bernhard Schneider

Auch die Initiative der spanischen Familienbewegung, mithilfe einer Stiftung sich für die Begleitung getrennt lebender und geschiedener Frauen einzusetzen und damit beizutragen zur „Heilung der Seele“, wie es Miguel Rubio ausdrückt, ist mit dem „auf die Straße gehen“ gemeint. Oder – noch einmal Spanien – die Initiative spanischer Schönstatt-Familien aus Madrid, sich abends und an Wochenenden für Obdachlose einzusetzen, ihnen etwas zu essen, vor allem aber Zeit und durch eine gewisse Begleitung auch Hoffnung zu schenken, wie María es beschreibt.

Schönstatt-Kabarett, „Talk and Brunch“ und mehr

Karin und Gottfried Meches von der Schönstatt-Familienbewegung in Österreich hatten ebenfalls von drei innovativen Projekten erzählt. Wenn früher bei Familientagungen manchmal der Inhalt der Tagung beim „Bunten Abend“ etwas ironisch aufgegriffen und auf diese Weise noch einmal „verarbeitet“ wurde, so gibt es jetzt in Österreich die Initiative, diesen Spieß umzudrehen. Bei Familienseminaren zum Thema „Erziehung 2.0“ steht das „Schönstatt-Kabarett“ am Anfang und auf der Basis dessen, was die beiden Kabarettisten, eine Frau und ein Mann, zum Thema Erziehung, Ehe und Ehegespräch einbringen, wird anschließend die Thematik bearbeitet. „Das kommt bei den Teilnehmern sehr gut an“, sagt Gottfried Meches.

Karin Meches erzählt von der Initiative „Talk and Brunch“ der Familienbewegung in der Steiermark. „Absolventen der Ehevorbereitung in der Steiermark werden zum gemeinsamen Frühstück eingeladen. So haben sie nach einigen Monaten oder Jahren Ehe die Möglichkeit, sich wieder einmal mit Gleichgesinnten auszutauschen und mit Schönstattfamilien wieder in Kontakt zu kommen oder in Kontakt zu bleiben.“

Dass Familien aus Österreich als Gastreferenten bei einem seit Jahren bestehenden Familienseminar Starthilfe geben konnten für Schönstatt in Litauen, dafür zeigt sich das Ehepaar aus Österreich stolz und dankbar. Aus dem Beginn im Jahr 2009 hat sich die Gründung einer Familienakademie ergeben, deren erster Kurs im Jahr 2012 zum Abschluss kam. „Diese Familienakademie ist sehr wichtig, weil jetzt dort Familien sind, die ohne Hilfe von außen Schönstatt aufbauen können“, meint Ehepaar Meches.

Gruppenbild im Haus der Familie (Foto: Leibold)

Gruppenbild im Haus der Familie (Foto: Leibold)

Gottesdienst in der Anbetungskirche: Pater Felix Strässle, Pater Bernhard M. Schneider, Pater René Klaus, Pater Kralik Zdenek (Foto: Brehm)

Gottesdienst in der Anbetungskirche: Pater Felix Strässle, Pater Bernhard M. Schneider, Pater René Klaus, Pater Kralik Zdenek (Foto: Brehm)

Aussendungsfeier an der Grabstätte Pater Josef Kentenichs in der Anbetungskirche (Foto: Brehm)

Aussendungsfeier an der Grabstätte Pater Josef Kentenichs in der Anbetungskirche (Foto: Brehm)

Familienseminar, Familienakademie und Ehewege

Auch Simone und Urban Gehrig aus der Schweiz berichten von guten Erfahrungen mit der Familienakademie. Aus der Vorfeldarbeit nennen sie vor allem das Angebot „Break and Dance“ und das zweijährige Familienseminar, das die Schönstatt-Familienbewegung in den verschiedenen Regionen der Schweiz veranstaltet. Dass der erste europäische Familienkongress in Quarten an Pfingsten 2012 eine gelungene Veranstaltung war, macht sie besonders froh.

Die Schönstattfamilien Kroatiens, die sehr verstreut leben, planen derzeit für den 15. Juni 2013 eine große Familienwallfahrt zum Schönstatt-Heiligtum in Kroatien. Davon berichtet Schw. Ramona, die für Familie Neralic gekommen ist. Pater Zdenek Kralik und Jiri Stejskal erzählen von der Unterstützung des Bischofs von Brünn für die Familienakademie in Tschechien, deren erster Kurs mit 12 Ehepaaren vor kurzem ebenfalls zum Abschluss kam und deren Absolventen sich nun bei Hausgesprächen und in der Familienbewegung zu engagieren begännen. Sr. Gertrud-Maria Erhard berichtet aus Ungarn begeistert von Erfahrungen mit dem Eheweg beim Heiligtum in Obudavar. Dass neben weiteren Ehewegen, die entstanden sind, ein Teil des nationalen Pilgerweges, der gerade geplant wird, auch als Ehe-Weg gestaltet werden soll, freut die ungarische Familienbewegung besonders.

Die Delegation der deutschen Familienbewegung berichtet vom „Ehepaar-Newsletter“, mit dem die Ehepaare monatlich zu einem thematischen Ehegespräch angeregt werden sollen. Viele Ehepaare engagieren sich auch für Pilgerprojekte der Deutschen Schönstatt-Bewegung und möchten so Menschen dazu einladen, den Pilgerweg 2014 zum Urheiligtum mitzugehen. Pilgern, „die Seele zu Fuß gehen lassen“, Anliegen von Menschen mittragen, sie mitnehmen ins Heiligtum, sie einschließen in das Liebesbündnis, das ist konkret gelebter Glaube auf dem Weg und stärkt für den Glauben im Alltag.

Europa begegnen

„Europa hat bei diesem Treffen ein Gesicht für uns bekommen“, sagt Urban Gehrig und seine Frau Simone ergänzt: „Zu spüren, wie Familien überall in Europa am gleichen Strang ziehen, zu spüren wir haben alle dasselbe Fundament und wir arbeiten für die gleiche gute Sache, das war für uns der stärkste Eindruck dieses Treffens.“

„Die Art wie man einander begegnet, wie man den anderen Familien aus den verschiedenen Ländern begegnet, den Schwestern, den Patres, das ist eine Art, Europa zu begegnen,“ hält Gottfried Meches fest, der mit seiner Frau schon zum dritten Mal beim Europaforum dabei ist. Und Karin Meches weist auf die tolle Atmosphäre des Treffens hin, auf die Freude und Begeisterung der anderen Paare: „Man kann den Einsatz und die Begeisterung förmlich spüren, wenn sie von den Initiativen in ihren Ländern erzählen.“

Besuch mit Führung im Bundesheim (Foto: Leibold)

Besuch mit Führung im Bundesheim (Foto: Leibold)

In diesen Mauern steckt der Geist Pater Kentenichs

„In diesen Mauern steckt der Geist Pater Kentenichs!“ Das ist der Eindruck, den die Teilnehmer des Europaforums nach einer Führung im Bundesheim „auf den Spuren Pater Kentenichs“ durch Schwester Daniela mitnehmen. Pater Felix Stressle, für den dieser Besuch im Bundesheim ein besonders starker Eindruck war („ein Ort von dem so viel Schönstatt-Geschichte ausgegangen ist“), nimmt vom ganzen Treffen und besonders von der Begegnung mit Mitarbeitern des Teams 2014 im Bundesheim den Impuls mit, „dass das Jubiläums-Treffen im Oktober 2014 nicht nur einfach eine Jubiläumsfeier wird, sondern ein Erlebnis, von dem wir Inspiration aus der ganzen Welt für das nächste Jahrhundert Schönstatt-Geschichte bekommen werden.“ Und auch Ehepaar Meches sieht das zusätzliche Engagement für das Jubiläum 2014 „als unseren Beitrag für die Zukunft der Gründung Pater Kentenichs. Wir sind seine Werkzeuge. Wir wollen seine Gründung weiter tragen. Aber ins nächste Schönstatt Jahrhundert“, sagt Karin Meches. „Eigentlich schauen wir bereits auf‘s Jahr 2015“ ergänzt Gottfried Meches lachend.

„Diese Begeisterung für das Jubiläum 2014 ist einfach ansteckend!“ sagt Karin Leibold und wünscht sich, „dass möglichst viele Familien und andere Schönstätter davon erfahren und sich ebenfalls anstecken lassen.“ Ihr Mann Kuno ergänzt: „Von 18. bis 20. Oktober 2013 können wir eine erste Kostprobe bei der internationalen Eröffnung des Jubiläumsjahres und beim Jubiläumsfest der Deutschen Schönstatt-Bewegung erleben, und es wird sogar die Einweihung des Eheweges in Schönstatt gefeiert werden.“


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