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10. Mai 2013 | Deutschland | 

Diözesanwallfahrt aus Fulda


Präses Ulrich Schäfer spricht über das Schönstatt-Logo (Foto: M. Hiltraude)

Präses Ulrich Schäfer spricht über das Schönstatt-Logo (Foto: M. Hiltraude)

Schwester M. Annekathrin Stein/Hbre. Über 350 Pilger kamen am 28. April zur Diözesanwallfahrt der Schönstatt-Bewegung aus dem Bistum Fulda nach Vallendar-Schönstatt zum Heiligtum der dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt. „Diese Wallfahrt unter dem Motto ‚der Gnade wegen‘ war ein frohmachendes und tiefes Glaubenserlebnis“, sagte eine Pilgerin. Wie schon in den vergangenen Jahren gab eine große Gruppe von Erstkommunionkindern, die gemeinsam mit ihren Familien teilnahmen, dieser Wallfahrt ein junges Gesicht.

Erstkommunionkinder gestalten Familiengottesdienst mit

Nach einem Auftakt an der Gnadenkapelle in Schönstatt und einer Prozession zur Pilgerkirche, bei der die Erstkommunionkinder in ihren Festtagsgewändern und mit einer Rose in der Hand ein beeindruckendes Bild abgaben, begann für die jüngeren und älteren Pilger, für solche, die schon oft und andere die zum ersten Mal dabei waren, der Pilgergottesdienst, der als Familiengottesdienstes gefeiert wurde und von der Musikgruppe KöniXkinder aus Edelzell/Engelhelms mitgestaltet wurde.

„Gott ist da“, so hieß es in einer Einführung, die einige Erstkommunionkinder gestalteten. Wie Mose am brennenden Dornbusch diese Gotteserfahrung machen durfte, so sei Jesus ihnen bei ihrer Erstkommunion ganz nahe gekommen.

Einzug in die Pilgerkirche (Foto: M. Hiltraude)

Einzug in die Pilgerkirche (Foto: M. Hiltraude)

Zeugnis von Gottes Liebe geben

Pfarrer Ulrich Schäfer, Diözesanpräses der Schönstatt-Bewegung im Bistum Fulda, griff in seiner Predigt ein Bild von Bernhard von Clairvaux auf. Dieser rege Christen an, nicht nur ein Kanal zu sein, durch den die Gnade hindurchfließe, sondern eher ein Behälter zu werden, wo etwas von der Gnade des Glaubens bleibe, „etwas was uns prägt“. Das Schönstattlogo, das in der Mitte das Heiligtum zeige, sei Hinweis auf die Quelle der Gnade für ein Leben aus dem Glauben. Jedoch seien die Tore in der Stadtmauer der Heiligen Stadt weit offen, so dass ein flutender Austausch, lebendige Beziehung zwischen dem Heiligen und dem Leben im Alltag stattfinden könne. Zu diesem flutenden Austausch berufe das Evangelium, wenn es heiße: „Dass wir einander lieben …“. Dabei gehe es nicht nur darum „Flagge“ zu zeigen, wenn es mal stürmisch sei, sondern dadurch Zeugnis von Gottes Liebe zu geben, in dem man im ganz gewöhnlichen Alltag z.B. seine Arbeit gut ausführe.

Statio am Urheiligtum (Foto: M.Hiltraude)

Statio am Urheiligtum (Foto: M.Hiltraude)

Prozession mit den Kommunionkindern (Foto: M.Hiltraude)

Prozession mit den Kommunionkindern (Foto: M.Hiltraude)

Abschluss am Feuerbecken auf dem Vorplatz der Anbetungskirche mit Verbrennen der Krugzettel  (Foto: M.Hiltraude)

Abschluss am Feuerbecken auf dem Vorplatz der Anbetungskirche mit Verbrennen der Krugzettel  (Foto: M.Hiltraude)

Vielfältiges Alternativprogramm

In der Mittagszeit gab es ein vielfältiges Programmangebot für die Pilger: Eine Führung im Tal unter dem Thema „Helden des Glaubens“ und eine Führung im Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt unter dem Thema „Worauf du dich verlassen kannst“, ein Film mit Impressionen der Fußwallfahrt von Dietershausen nach Schönstatt, die im vergangenen Jahr stattgefunden hat und natürlich der Familien-und Einzelsegen am Nachmittag im Urheiligtum, zu dem eine Pilgerin bemerkte: „Mir wurde bei der Segnung ganz warm ums Herz“. Natürlich gab es auch für die Kinder viel Zeit zum Spielen und als Programmpunkt eine Ralley auf Berg Schönstatt. Spannende Begegnungen mit Zeitzeugen, die Pater Kentenich noch erleben durften, waren dabei der Höhepunkt.

Menschliche Schwäche steht dem Wirken der Gnade Gottes nicht entgegen

Die Segensfeier in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt, die wieder von den „KöniXkindern“ mit eindrucksvoll interpretierten Liedern mitgestaltet wurde, lud zum Abschluss der Wallfahrt noch einmal zum Beten und Meditieren ein. In der Ansprache ermutigte Pfarrer Schäfer die Pilger, im Geist des Evangeliums als kleine Missionare in den Alltag zurück zu kehren. Im Evangelium heiße es: „Geht zu allen Völkern“(Mt 28,19). „Machen wir das, oder bleiben wir in unserem Kreis, zu dem nur der hinzustoßen kann, der unsere Art annehmen will?“, war seine mahnende Frage. Bei aller missionarischen Initiative bei der Weitergabe des Glaubens gelte es aber auch realistisch zu bleiben. In manchen kulinarischen Rezepten steht ja der Hinweis: “Gelingt immer“. „Menschen für Gott zu gewinnen, ist schwerer wie einfache Zutaten in der richtigen Weise zusammen zu stellen, denn Gott hat jedem Menschen seinen freien Willen geschenkt“, sagte Schäfer. „Wir können das nicht machen.“ Das klinge vielleicht enttäuschend, sei aber auch entlastend. „Glaube ist nicht das Ergebnis unserer Mühen und Anstrengungen, selbst unsere Schuld und unser Versagen stehen dem Wirken der Gnade nicht entgegen.“

Im Sinne des Heiligen Vaters Papst Franziskus sei es zunächst einfach wichtig, sich aufzumachen, auf andere zuzugehen, mit ihnen zu leben, um ihre Art zu Denken und zu Handeln besser verstehen zu lernen. „Was wissen Sie wirklich von Ihren Kindern und Enkelkindern, von den Katecheten in Ihrer Pfarrei?“ fragte Pfarre Schäfer die Zuhörer. „Fragen Sie sich, wie Sie anderen Heimat in unserer Kirche geben können.“ In einer solchen Begegnung könne man das, wovon man überzeugt sei, das, von dem das Herz voll sei, durch gelebtes Beispiel weitergeben. „Die erste Sorge ist nicht eine erfolgreiche ‚missionarische‘ Methode, sondern unser Leben.“

Und wenn trotz allem Einsatz manchmal der Eindruck entstehe, dass alles nichts nützt und alles immer weniger werde, gelte es nicht zu resignieren, sondern mutig und zuversichtlich zu bleiben: „Denn Gott ist mit uns. Die Gottesmutter geht mit uns!“ Die Wallfahrt fand ihren Abschluss mit dem Verbrennen der Krugzettel im Feuerbecken auf dem Kirchplatz, die bereits am Morgen mit Dank und Bitten und kleinen Versprechen an die Gottesmutter ausgefüllt wurden.


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