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3. Mai 2013 | Deutschland | 

Es tut sich was ums Schönstatt-Regio-Heiligtum in Ulm-Söflingen


Mit schwerem Gerät wird bei der Schönstatt-kapelle Ulm-Söflingen gearbeitet (Foto: Schick)

Mit schwerem Gerät wird bei der Schönstatt-kapelle Ulm-Söflingen gearbeitet (Foto: Schick)

Hbre. Wer in diesem Frühjahr den Weg zum „Regio-Heiligtum“ der Schönstatt-Bewegung in Ulm-Söflingen findet, wird überrascht sein über das ganz neu gestaltete Umfeld des am 15. Mai 1947 eingeweihten „Schönstatt-Heiligtums“, dem ersten Schönstatt-Heiligtum ausserhalb Vallendar-Schönstatts, wie Geog Schick vom Rat der Schönstatt-Regio Ulm/Alb-Donau mitteilt. Der sogenannte „Betzler-Garten“, der wegen seiner Beschaffenheit schwer zu bewirtschaften war und deshalb schon viele Jahre brach lag, wurde komplett umgestaltet.

Drainagegräben werden gegraben (Foto: Schick)

Drainagegräben werden gegraben (Foto: Schick)

Knöcheltief im Grundwasser (Foto: Schick)

Knöcheltief im Grundwasser (Foto: Schick)

Eigenleistung mit kompetenter Unterstützung

„Im Regio e.V. wurde das Thema ausführlich beratschlagt, denn die Heiligtumsumgebung ist ein sensibler Ort,“ schreibt Georg Schick. „Mit der Firma Gall aus Erbach haben wir einen kompetenten und fachkundigen Partner für die Umgestaltung gefunden. Junior, Tobias Gall, der aktiv in der Schönstatt-Mannesjugend der Regio ist und nach dem Abitur die Ausbildung zum Landschaftsgärtner beginnen will, hat die Umgestaltung des Bezler-Garten zu seinem Projekt gemacht und sein Vater hat ihm die Unterstützung der Firma zugesagt.“

Im Laufe des Winters sind die Planungen abgeschlossen worden und so konnte es nach Ende der Frostperiode losgehen. Samstag um Samstag haben eifrige Helfer der Schönstatt-Regio, die den Bereich Ulm, Niederstotzingen, Biberach und die Schwäbische Alb mit bekannten Orten wie Zwiefalten und Ennabeuren umfasst, unter der Anleitung der Firma Gall Hand angelegt und die Umgestaltung durchgeführt. Mit schwerem Gerät wurden über 50t Beton ausgebaut und abgefahren. Mehrere Traktoren fuhren Grüngut zum Häckselplatz, Pflaster wurde aus-, Zäune und Tore abgebaut. „Und bald wird uns das Grundwasser zur erschwerenden Aufgabe. Das ganze Gelände ist von Quellen durchzogen, die in mühevoller Handarbeit mit Drainagen zuerst gefasst werden müssen. Die Helfer stehen bis zu den Knöcheln im Matsch und die ersten Sonnentage haben sich wieder mit frostigen Temperaturen abgewechselt. Aber wir sind ein starkes Team, das mit viel Freude anpackt. Außerdem werden wir Woche um Woche köstlich und mit viel Liebe verpflegt.“

Viele ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz (Foto: Schick)

Viele ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz (Foto: Schick)

... unterstützt durch Profis vom Fach (Foto: Schick)

... unterstützt durch Profis vom Fach (Foto: Schick)

Während der Tiefbauarbeiten mit den Drainagen sah das ganze Gelände sehr wild aus, doch ein trockenes Fundament ist wichtig. „Für die Ostertage wollten wir aber eine ansehnliche Baustelle herstellen“ schreibt Schick „und so wurde bis tief in die Nacht zum Palmsonntag Kies eingefahren und verdichtet. Die Nachtaktion bis um 3 Uhr morgens hat sich gelohnt, da Regen auf den Rohboden die weiteren Bauarbeiten für Wochen unmöglich gemacht hätte.“ Dass die Arbeitseinsätze an den Wochenenden immer bei trockenem Wetter durchgeführt werden konnten, obwohl es Woche um Woche immer geregnet hatte, empfinden die Helfer als „Beitrag von oben“.

Käppelesfest am 9. Juni auf dem neuen Platz geplant

„Heute nun sieht man einen neu gestalteten Platz mit einer Pflaster-Mitte, einer Trockenmauer auf der einen Seite und eine Böschung zur anderen Seite“, teilt Schick mit. „Wir freuen uns sehr, dass die Mannesjugend mit Tobias Gall die Pflasterarbeiten zu ihrem Projekt gemacht haben.“ Es gäbe noch restliche Feinarbeiten zu erledigen und das Bepflanzungskonzept werde derzeit auch noch erarbeitet. Trotzdem könne davon ausgegangen werden , „dass wir dieses Jahr unser Käppelesfest am 9. Juni im Schatten des Heiligtums auf dem neuen Platz feiern können. Hierzu an alle heute schon eine herzliche Einladung.“

Die Böschung wird abgefangen (Foto: Schick)

Die Böschung wird abgefangen (Foto: Schick)

Die SMJ macht die Pflasterarbeiten (Foto: Schick)

Die SMJ macht die Pflasterarbeiten (Foto: Schick)

Besondere Schönstatt-Kapellen

Man brauche sich nicht zu wundern, das Schönstatt-Heiligtum Ulm Söflingen nicht in der Liste der weltweit 200 originalgetreuen Nachbauten des Urheiligtums zu finden (vergl. www.santuarios.schoenstatt.de). Zwar habe Pater Josef Kentenich selbst 1946 vor Ort an einem von der Schönstatt-Mädchenjugend auf dem Grundstück der Familie Bezler errichteten Bildstock die schwäbische Schönstattfamilie, allen voran die Mädchenjugend ermutigt, dort ein Heiligtum zu bauen. Die lokale Schönstattfamilie habe aber damals entschieden, dieses erste Heiligtum ausserhalb Vallendar-Schönstatts bewusst nicht originalgetreu nachzubauen, da es das Urheiligtum nur in Schönstatt geben sollte. Außerdem wurde die Schönstatt-Kapelle auch deshalb größer gebaut, damit alle Mitglieder der wachsenden Bewegung im Heiligtum Platz finden sollten. Darüber hinaus wurde im Obergeschoss über dem Heiligtum ein Gruppenraum geplant.

Der neu gestaltete Platz erinnert mit seinem Namen an Schönstatt-Pater Franz Josef Bezler der im „Bezlerhaus“ neben dem heutigen Heiligtum aufwuchs. Bezler kam 1918 ans Studienheim der Pallottiner nach Schönstatt und wurde 1927 zum Priester geweiht. 1933 wurde er Spiritual im Studienheim in Schönstatt und Pater Kentenich ernannte ihn zum Standesleiter der Frauenbewegung und Mädchenjugend. Das Gelände, auf dem heute das Heiligtum steht, gehörte Familie Bezler und ist jetzt im Besitz der Schönstatt-Regio Ulm eV.

In der Regio Ulm/Alb-Donau gibt es neben dem sogenannten „Treue-Heiligtum“ in Ulm-Söflingen noch zwei weitere Schönstatt-Heiligtümer, die ebenfalls keine Originalnachbauten des Urheiligtums sind, aber eine besondere Geschichte haben: Das „Vater-Heiligtum“ in Ennabeuren erinnert besonders an die Sendung des Gründers Schönstatts, der vor seiner Heimkehr nach Schönstatt nach seiner Zeit im Konzentrationslager Dachau länger in Ennabeuren war. Dazu kommt die Waldkapelle am Stoffelberg in Ehingen, die Priesteramtskandidaten im Konvikt in Ehingen zur Schönstatt-Kapelle mit der Sendung „Berufungs-Heiligtum“ umgestaltet haben.

Auf dem tollen neuen Platz wird am 9. juni 2013 das Käppelesfest gefeiert (Foto: Schick)

Auf dem tollen neuen Platz wird am 9. juni 2013 das Käppelesfest gefeiert (Foto: Schick)

Ehrenamtlichen Engagements und aktives Leben

Heute ist in der Regio auf der Basis eines intensiven ehrenamtlichen Engagements aktives „Schönstatt-Leben“ mit Gottesdiensten, Treffen der einzelnen Gliederungen und Festen, so z.B. das angesprochene jährliche „Käppelesfest“. Die Schönstatt-Mädchen/Junge Frauen veranstalten ihre Abteilungsferien in Harthausen und das Zeltlager der Mannesjugend findet in Ennabeuren statt. Neben dem Heiligtum in Ulm-Söflingen bewirtschaftet die Regio ein Tagungshaus in Ulm-Harthausen.

Die Umbaumaßnahme beim Heiligtum in Ulm-Söflingen kann finanziell unterstützt werden mit Spenden unter dem Stichwort „Bezlergarten“ auf das Konto: Schönstattwerk der Regio Ulm/Alb-Donau e.V., Sparkasse Ulm, BLZ 630 500 00, Konto 21 074 819

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