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25. April 2013 | Rund ums Urheiligtum | 

Neugestaltung der Heldengräber beim Urheiligtum zum Geschenk gemacht


Neu gestaltet: Die Grabstelle von Pater Franz Reinisch (Foto: Fellhofer)

Neu gestaltet: Die Grabstelle von Pater Franz Reinisch (Foto: Fellhofer)

Claudia Brehm. Was haben P. Franz Reinisch, P. Albert Eise, Hans Wormer und Max Brunner, deren Namen vielen Besuchern der Gnadenkapelle in Vallendar-Schönstatt bereits einmal aufgefallen sind, gemeinsam? Richtig, die Grabstellen dieser vier Schönstatt-Helden aus den Anfängen der Schönstatt-Geschichte befinden sich unmittelbar neben dem Urheiligtum. Seit dem 23. April 2013 haben sie eine weitere Gemeinsamkeit: Ihre Grabstellen wurden von Mitarbeitern der Friedhofsgärtnerei Janßen aus Kleve fachmännisch und kostenlos(!) erneuert.

Das Grab eines Märtyrers (Foto: Fellhofer)

Das Grab eines Märtyrers (Foto: Fellhofer)

„Diese Grabstelle müsste hergerichtet werden“

Die Aktion hat eine Vorgeschichte, die in Israel beginnt. Frau Ursula Kowalski, Vallendar, Verantwortliche im Sekretariat Franz Reinisch trifft im Jahr 2011 bei einer Israelreise mit Frau Janßen aus Kleve zusammen. Die beiden Damen freunden sich an und Frau Kowalski erzählt natürlich auch von ihrem apostolischen Engagement für Pater Franz Reinisch, von dessen Lebensgeschichte und seinem Mut, der ihn das Leben gekostet hatte. Frau Janßen, sehr beeindruckt von dem Priester, der den Fahneneid auf Adolf Hitler aus Gewissensgründen verweigerte, beschließt im Jahr 2012, zusammen mit ihrem Mann, das Grab von Franz Reinisch in Schönstatt zu besuchen. Auf den ersten, natürlich sachverständigen Blick, ist beiden klar: „Diese Grabstelle müsste hergerichtet werden“. Doch auch wenn Pater Heribert Niederschlag, SAC, der Postulator im Seligsprechungsprozess Pater Reinischs, ebenfalls schon angeregt hatte, das Grab Franz Reinischs zur Eröffnung des Seligsprechungsprozesses ansprechender zu gestalten, so musste doch festgestellt werden, dass dafür das nötige Geld nicht vorhanden ist.

Ein intensiver Arbeitstag mit einem überzeugenden Ergebnis (Foto: Fellhofer)

Ein intensiver Arbeitstag mit einem überzeugenden Ergebnis (Foto: Fellhofer)

In Erinnerung an vier "Helden" der Schönstatt-Geschichte (Foto: Fellhofer)

In Erinnerung an vier "Helden" der Schönstatt-Geschichte (Foto: Fellhofer)

Ein großzügiges Geschenk

Der Großherzigkeit von Ehepaar Janßen, die ihre Friedhofsgärtnerei inzwischen ihrem Sohn übergeben haben und sich auf den Ruhestand einstellen, ist es zu verdanken, dass jetzt nicht nur das Grab von Pater Reinisch, sondern die komplette Grabanlage neben dem Urheiligtum erneuert werden kann. „Nur die Grabgestaltung von P. Franz Reinischs Grab voranzutreiben, wie wir das zuerst vorhatten, das geht nicht,“ so Ehepaar Janßen. „Die Gräber von P. Albert Eise, Hans Wormer und Max Brunner gehören dazu. Entweder alle oder keines.“ Und so schenken sie die Neugestaltung der gesamten Grabanlage beim Urheiligtum. „Wir sind dankbar, dass Pater Reinisch seine Hand über unsere behinderte Tochter hält.“

Effizienter, professioneller Einsatz

Am Morgen des 23. April 2013 beginnt die Verwirklichung dieses großzügigen Geschenkes: Um 5:30 Uhr waren drei Mitarbeiter der Friedhofsgärtnerei mit einem Kleinlastwagen in Kleve losgefahren und nach drei Stunden Autobahnfahrt biegen sie über die Franz Reinisch Brücke zum Urheiligtum in Vallendar - Schönstatt ab und kurven durch die Gottesdienstbesucher der gerade im Urheiligtum zu Ende gegangenen 7.15 Uhr Messe und der neu ankommenden Gottesdienstbesucher der 8.00 Uhr Messe hindurch. Zügig werden Geräte, Werkzeug und Pflanzen aus dem Lieferwagen abgeladen und fluchs ist der bisherige Grabblumenschmuck hinter dem Urheiligtum abgeräumt. Schon als die Gottesdienstbesucher der 8.00 Uhr Messe sich auf den Heimweg machen, ist zu erkennen, dass die „Heldengräber“ im Laufe des Tages ein neues, sehr gewinnendes Outfit bekommen würden. Und tatsächlich, um 17 Uhr ist das Versprechen verwirklicht, ist die Grabfläche fachmännisch mit Rindenmulch abgedeckt, sind die letzten Büsche und Blumen gepflanzt. Ehepaar Fellhofer, Sakristane des Urheiligtums, sind nicht nur begeistert vom Ergebnis, sondern auch vom effizienten, professionellen Einsatz der drei Friedhofsgärtner, die sich nach einem langen Tag wieder auf den Heimweg machen.

Würdig und schön und zum Weiterdenken anregend

Wer jetzt am Urheiligtum vorbeikommt, erlebt neben der Gnadenkapelle eine würdig erneuerte und schön gestaltete Grabstelle, die animiert, nachzulesen und für sich zu entdecken, was jeder der dort Begrabenen Großes aus seinem Leben gemacht hat. Und man kann sich anregen lassen etwas davon für den eigenen Alltag zu lernen. Ein großes Dankeschön an Familie Janßen für Ihren engagierten Einsatz!

Am 28. Mai 2013 wird in Trier der Seligsprechungsprozess für Franz Reinisch eröffnet. An diesem Tag werden der Postulator der Causa Reinisch, Pater Heribert Niederschlag und der Vizepostulator Pater Cordas, sowie die Mitglieder der historischen Kommission vereidigt.

Die erneuerte Grabstelle beim Urheiligtum (Foto: Fellhofer)

Die erneuerte Grabstelle beim Urheiligtum (Foto: Fellhofer)


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