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19. April 2013 | Rund ums Urheiligtum | 

Den Glauben leben in Zeiten des Umbruchs - 11. Absolventenkongress der Akademie für Ehe und Familie


Gottesdienst beim Absolvententreffen der Akademie für Ehe und Familie mit Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez aus Fulda (Foto: Swientek)

Absolvententreffen der Akademie für Ehe und Familie (Foto: Swientek)

Michael Defrancesco. Drei Tage standen Ehe und Familie im Mittelpunkt des elften Absolventenkongresses der Akademie für Ehe und Familie. Rund 40 Ehepaare, die in den vergangenen Jahren die zweijährige Ausbildung zum Ehe- und Familientrainer absolviert hatten, trafen sich am Palmsonntag-Wochenende in der Bildungsstätte Marienland in Schönstatt.

 

 

Prof. Dr. Joachim Söder, Katholischen Hochschule Aachen, stellte die gegenwärtige Glaubenssituation in unserem Land dar (Foto: Swientek)

Prof. Dr. Joachim Söder, Katholischen Hochschule Aachen, stellte die gegenwärtige Glaubenssituation in unserem Land dar (Foto: Swientek)

Die Ergebnisse der Gruppenarbeit nach den Vorträgen von Prof. Söder wurden jeweils in einem Podium diskutiert (Foto: Swientek)

Die Ergebnisse der Gruppenarbeit nach den Vorträgen von Prof. Söder wurden jeweils in einem Podium diskutiert (Foto: Swientek)

Der Palmsonntag-Pontifikalgottesdienst wurde von einer hervorragenden Band der Teilnehmer begleitet (Foto: Swientek)

Der Palmsonntag-Pontifikalgottesdienst wurde von einer hervorragenden Band der Teilnehmer begleitet (Foto: Swientek)

Im Spagat zwischen säkularer und religiöser Welt

Das Hauptthema bewegte die Paare sehr: Es ging um die Frage, wie christliche Ehepaare in der heutigen Welt aufgestellt sind. Prof. Dr. Joachim Söder sprach von zwei Herausforderungen, die Christen heutzutage bewältigen müssen. Zum einen ist immer mehr eine Individualisierung des Glaubens zu beobachten: Jeder baut sich aus den verschiedenen Heilsangeboten seinen ganz persönlichen Glauben zusammen. Die katholische Kirche hat es angesichts dieser Konkurrenz sehr schwer, mit einer universalen Lehre attraktiv zu erscheinen. Zum anderen leben Christen in einer säkularisierten Welt, in der inzwischen die Christen die Ausnahme sind. Sie müssen sich rechtfertigen, warum sie so etwas Seltsames tun wie an einen Gott zu glauben. Und immer wieder, so Prof. Söder, erleben sie einen Spagat, der einen zerreißen kann: Sie stehen mit einem Bein in der säkularen und mit einem Bein in der religiösen Welt.

Strahlkraft von bewusst gelebtem Glauben

In intensiven Paar- und Gruppengesprächen gingen die Ehepaare vor allen Dingen der Frage nach, welche Chancen im Umbruch der heutigen Zeit stecken. Denn: Jammern nützt nichts, das war allen Teilnehmern klar. Es kamen spannende Gedanken auf: Wer heutzutage seinen Glauben lebt, lebt ihn meist bewusster und entschiedener als früher. Entsprechend größer ist die Strahlkraft vieler heutiger Christen. Gleichzeitig ist es aber umso wichtiger, geerdet zu sein und tiefe Wurzeln des Glaubens zu haben. Gerade da hilft die Gemeinschaft mit anderen religiösen Paaren ungemein: Regelmäßiger Austausch für die Erwachsenen und das Erlebnis für die Kinder, gemeinsam mit anderen Kindern Freude am Glauben haben zu können.

Nach dem Gottesdienst erklärte Weihbischof Diez den interessierten Kindern seinen Bischofstab (Foto: Swientek)

Nach dem Gottesdienst erklärte Weihbischof Diez den interessierten Kindern seinen Bischofstab (Foto: Swientek)

Dass der Glaube immer individueller wird, muss ebenfalls kein Nachteil sein. Prof. Söder betonte, dass es schließlich der Wunsch jedes einzelnen Menschen ist, erlöst zu werden. Dass Glaube und Religion etwas ungemein Personales ist: Ich bin gemeint, ich bin von Gott geliebt, ich werde von Gott gebraucht. Diesem Wunsch, persönlich angesprochen zu werden, können wir in dem Sinne begegnen, dass christliche Ehepaare lebendiges Zeugnis von der Liebe Gottes geben. Stichwort Hauskirche: Zu Hause für ein religiöses Fundament sorgen, christliches Leben pflegen und dann weitergeben.

Beeindruckende Initiativen von Akademie-Absolventen-Ehepaaren

Das gesamte Wochenende über war Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez aus Fulda Gast der Akademie, und er zeigte sich zum Abschluss der Tagung tief beeindruckt. Nicht zuletzt auch von den zahlreichen Aktionen, die im Lauf des vergangenen Jahres von den ausgebildeten Ehe- und Familientrainern gestemmt worden waren. Eine Gruppe war mit einem eigens ausgearbeiteten „Paar-Check“ auf dem Katholikentag in Mannheim und ermöglichte es den Standbesuchern, ihre ureigene Ehekompetenz zu ermitteln. Zwei Paare entwickelten eine Tagung zum Thema Erziehungspädagogik Pater Josef Kentenichs. Junge Absolventenpaare erzählten, wie sie die Akademie und ihre Ideen ins Internet bringen wollen. Der Absolventenkongress endete am Palmsonntag mit einem Pontifikalamt.

Nach dem Gottesdienst in der Hauskapelle von Marienland gab es das große Kongressfoto (Foto: Swientek)

Nach dem Gottesdienst in der Hauskapelle von Marienland gab es das große Kongressfoto (Foto: Swientek)

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