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15. April 2013 | Kirche | 

Francisco Javier Kardinal Errázuriz in neue Beratergruppe des Papstes berufen


Petersdom Rom (Foto: Brehm)

Hbre. Am Samstag, 13. April 2013, teilte das vatikanische Presseamt mit, dass der Heilige Vater, Papst Franziskus, ein neues Beratergremium berufen hat, das sich mit dem Thema einer Kurienreform befassen soll. Mitglieder der neuen Beratergruppe sind acht Kardinäle aus aller Welt, zu denen aus Deutschland der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx und aus Chile der emeritierte Kardinal Francisco Javier Errázuriz Ossa gehören.

Mitglieder der neuen Beratungsgruppe

Neben Kardinal Reinhard Marx, der seit März 2012 Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen in der EU (COMECE) ist und dem ehemaligen Kardinal von Santiago de Chile, Kardinal Errázuriz Ossa, der von 2003 bis 2007 Präsident der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz (CELAM) war, sind der Präsident des Governatorates des Vaticanstaates, Kardinal Giuseppe Bertello, aus Indien der Präsident der Föderation der Bischofskonferenzen in Asien und Erzbischof von Bombay, Kardinal Oswald Gracias, aus der Demokratischen Republik Kongo der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Laurent Monswengo Pasinya, aus den USA der Erzbischof von Boston, Kardinal Sean Patrick O´Malley, aus Australien der Erzbischof von Sidney, Kardinal George Pell und aus Honduras der Erzbischof von Teguicigalpa, Kardinal Oscar Maradiaga Rodriguez, der auch Präsident von Caritas International ist, in das Beratergremium berufen. Bischof Marcello Semeraro von Albano, Italien, wurde als Sekretär der Gruppe ernannt.

Francisco Javier Errázuriz Ossa, Archivbild (Foto: Brehm)

Francisco Javier Errázuriz Ossa, Archivbild (Foto: Brehm)

Mehr Einfluss der Ortskirchen

In der Zusammensetzung der Gruppe aus regional und weltweit gut vernetzten Kardinälen wird deutlich, dass Papst Franziskus mit der Einrichtung dieser Beratergruppe die Anregung vieler Kardinäle aus dem Vorkonklave aufgreift, die Ortskirchen stärker in die Leitung der Weltkirche einzubinden. Nur einer der Kardinäle kommt aus der römischen Kurie, die anderen Kardinäle sind Ortsbischöfe. Vatikansprecher Federico Lombardi sagte bei einem Presse-Briefing am vergangenen Samstag vor Journalisten: „Der Papst hatte im Kontext der Generalkongregation den Eindruck gewonnen, dass die verschiedenen Institutionen und Strukturen der Kirche mehr zu hören sein sollten. Die Art und Weise, welche Kardinäle ausgewählt wurden, scheint mir sehr einleuchtend. Alle Kontinente sind vertreten und darüber hinaus sind auch die verschiedenen Weltregionen dabei.“ Der Heilige Vater stehe bereits in Kontakt mit den acht Kardinälen, heißt es in der Presseerklärung des Vaticans. Im Hinblick darauf, dass als Datum für ein erstes Treffen der Beratergruppe der 1. bis 3. Oktober 2013 genannt ist, ergänzte Lombardi: „Es handelt sich also nicht um eine Gruppe, die rasch handeln muss, weil Not herrscht. In der Mitteilung des Papstes wird auch nicht angegeben, wie regelmäßig sich danach die Gruppe treffen wird und wann ein Abschluss der Arbeit vorgesehen ist. Nun wird der Papst die Kurie weiter besser kennen lernen. Wir haben ja bereits gesehen, dass er direkt auf die Vatikanmitarbeiter zugeht.“

Veränderungen in Stil und Struktur

Nachdem er schon mit der Art seines Auftretens und mit der Betonung erster Themen während der liturgischen Feiern der Kar- und Ostertage bei vielen Menschen im Hinblick auf den Stil der katholischen Kirche Aufmerksamkeit und hoffnungsvolle Erwartungen geweckt hat, setzt Papst Franziskus vier Wochen nach seiner Wahl mit der Berufung des neuen Beratergremiums ein weiteres wichtiges Zeichen, das deutlich macht, dass er auch Veränderungen in den Strukturen der katholischen Kirche erreichen will.

Dass Kardinal Francisco Javier Errázuriz, Schönstatt-Pater, in dieses neue Gremium berufen wurde, ist eine Einladung an alle Mitglieder der Schönstatt-Bewegung zum solidarischen Bündnis und unterstützenden Gebet.


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