Nachrichten

5. April 2013 | Deutschland | 

Fünfzig Jahre Priester - bei Christus sein und von ihm in die Welt gesandt


Pater Siegfried Koch feiert sein 50. Priesterweihejubiläum  (Foto: Zillekens)

Pater Siegfried Koch feiert sein 50. Priesterweihejubiläum  (Foto: Zillekens)

Hbre. Am 11. Februar 2013 waren es genau 50 Jahre, dass Schönstatt-Pater Siegfried Koch in Köln zum Priester geweiht wurde. Aus diesem Anlass feierte der Jubilar im Februar an verschiedenen Orten mit der Schönstatt-Gemeinschaft Frauen, Kranke und Behinderte, deren Standesleiter er seit vielen Jahren ist, und schließlich am Ostermontag, 1. April, mit etwa 120 Gästen im Priester- und Gästehaus Marienau in Vallendar-Schönstatt. Unter den Gästen dieser Feier waren neben Freunden und Wegbegleitern seiner unterschiedlichen Wirkungsorte und Vertretern der Schönstatt-Gemeinschaften auch 50 Priester des Schönstatt-Priesterbundes, in dem Pater Koch seit 1989 als Spiritual und geistlicher Begleiter wirkt.

„Wir dürfen darauf vertrauen, aufgefangen zu werden wie der heimgekehrte Sohn im Evangelium.“ (Foto: Maria Kerber)

„Wir dürfen darauf vertrauen, aufgefangen zu werden wie der heimgekehrte Sohn im Evangelium.“ (Foto: Maria Kerber)

Vom liebenden Vater im Himmel gehalten

„Wir sind nicht vom Schicksal Geworfene, sondern von einem liebenden Vater im Himmel Gehaltene.“ In diesem trost- und hoffnungsvollen Satz aus seiner Predigt im Gottesdienst bei der ersten Feier während eines Treffens von Begleiterinnen der Schönstatt-Gemeinschaft Frauen, Kranke und Behinderte am 16. und 17. Februar im Bildungshaus Mariengrund, Münster, wird ein Thema deutlich, das dem Jubilar sehr am Herzen liegt. In der Schule des Gründers Schönstatts, Pater Josef Kentenich, geht es Pater Koch in seinem seelsorglichen Handeln immer darum, das Vertrauen auf den guten Vater-Gott zu vermitteln. „Wir dürfen darauf vertrauen, aufgefangen zu werden wie der heimgekehrte Sohn im Evangelium.“ Die Erfahrung des Paulus gelte für jeden: Wenn ich schwach bin, bin ich stark, weil ich in Seinen Armen bin. Nach dem Gottesdienst dankte Frau Laux, Diözesan-Verantwortliche der Gemeinschaft in Münster, Pater Koch für die wertvolle priesterliche Begleitung in Besinnungs- und Schulungstagen und für viele aufbauende, persönliche Kontakte seit 1974.

Frau Elisabeth Hörmann, Standesleiterin der Schönstatt-Gemeinschaft Frauen, Kranke und Behinderte, gratuliert Pater Koch zum Weihejubiläum (Foto: Christa Bindner)

Frau Elisabeth Hörmann, Standesleiterin der Schönstatt-Gemeinschaft Frauen, Kranke und Behinderte, gratuliert Pater Koch zum Weihejubiläum (Foto: Christa Bindner)

Pater Koch berichtet im Interview über Stationen seines Lebens (Foto: Maria Kerber)

Pater Koch berichtet im Interview über Stationen seines Lebens (Foto: Maria Kerber)

Wohlwollende, stärkende und aufsuchende Seelsorge

Bei einem weiteren Treffen der Schönstatt-Gemeinschaft Frauen, Kranke und Behinderte am 22. und 23. Februar im Schulungsheim der Schönstätter Marienschwestern auf Berg Schönstatt in Vallendar griff der Jubilar, der zusammen mit weiteren 15 Mitbrüder von Josef Kardinal Frings in Köln zum Priester geweiht worden war, die Verbindungslinie auf zwischen seinem Weihetag, dem Festtag „Unserer Lieben Frau von Lourdes“, der seit 1993 von der Kirche auch als „Welttag der Kranken“ begangen wird, und seiner langjährigen Tätigkeit als Seelsorger für Kranke und Behinderte. Dabei wies er besonders auf Maria hin, die ihren Sohn auf seinem Weg begleitet habe. Pater Koch rief - die Jahreslosung der Gemeinschaft „Mit dir - für sie“ aufgreifend - die Teilnehmerinnen des Treffens auf, wie Maria zur Helferin Christi zu werden.

Im Laufe des Festabends wurde die hohe Wertschätzung deutlich, die Pater Koch in den Kreisen der Krankenliga genießt. Vertreterinnen aus den Diözesen Aachen, Freiburg, Köln, Limburg, Mainz, Speyer, Rottenburg/Stuttgart, Trier und Würzburg brachten z.T. auch in Reimen ihre Gratulationen, ihre Verbundenheit und den herzlichen Dank für das Engagement eines Priesters zum Ausdruck, der durch seine feinfühlige, auf die Einzelperson ausgerichtete, wohlwollende, stärkende und aufsuchende Seelsorge für viele Menschen ein langjähriger und hilfreicher Begleiter geworden sei, und der sich unermüdlich im Dienste der Gottesmutter Maria gemüht habe, Menschen zu Jesus Christus zu führen.

Symbole seines priesterlichen Lebens (Foto: SBFKB)

Symbole seines priesterlichen Lebens (Foto: SBFKB)

"Maria schaut mich an ... sie meint mich ..."

In einem Interview erzählte der am 17. März 1938 geborene Jubilar, dass er mit drei Brüdern und einer Schwester in einer tief religiösen Familie aufgewachsen sei. Der Wunsch, Priester zu werden, sei bereits im Alter von 10 Jahren in ihm wach geworden. Besonders eindrücklich sei für ihn sein erster Besuch mit etwa 14 Jahren in Schönstatt und sein Gebet im Urheiligtum gewesen. Dabei habe er die Erfahrung geschenkt bekommen: "Maria schaut mich an ... sie meint mich ..." Mit 15 Jahren habe er sich der Gottesmutter geweiht und später im Konvikt in Linz und im Albertinum in Bonn seine Beziehung zu Schönstatt entfaltet. Während seines Studiums in Bonn und Freiburg hätten auch Begegnungen mit dem damaligen Prof. Josef Ratzinger stattgefunden.

Nach seiner Priesterweihe, der Kaplanszeit und dem Eintritt in die Gemeinschaft der Schönstatt-Patres, konnte Pater Koch zusammen mit P. Andreas Brath das Anbetungsinstitut der Schönstatt-Patres auf Berg Sion aufbauen. Später habe er aber wieder mehr in der Seelsorge tätig sein wollen und sei von seiner Gemeinschaft im Bereich der Wallfahrtsbewegung und von 1975 bis 1989 als Familienseelsorger eingesetzt worden. Seit fast 40 Jahren betreue er mit kleinen Unterbrechungen die Krankenliga oder - wie sie sich heute nenne – die Schönstatt-Gemeinschaft Frauen, Kranke und Behinderte und halte Kurse, Exerzitien und Besinnungstage für die Begleiterinnen der Kranken und Behinderten. Seit 1989 sei er zudem so etwas wie ein "fliegender Spiritual" für Priester, die zur Gemeinschaft des Schönstatt-Priesterbundes gehören.

Dass für Pater Siegfried Koch das von Jesus Christus „In-die-Welt-gesandt-sein“ wesentlich zusammen gehört mit dem „Bei-ihm-sein“ durch Gebet, Anbetung, Liebe und Opfer, wird aus den Tätigkeitsbereichen des Jubilars deutlich.

Festgottesdienst am Ostermontag mit 50 Mitbrüdern in der Hauskapelle des Priester- und Gästehauses Marienau (Foto: Zillekens)

Festgottesdienst am Ostermontag mit 50 Mitbrüdern in der Hauskapelle des Priester- und Gästehauses Marienau (Foto: Zillekens)

Pfarrer Siegbert Baumann überreicht Pater Koch die "Kundschafter"-Plakette (Foto: Zillekens)

Pfarrer Siegbert Baumann überreicht Pater Koch die "Kundschafter"-Plakette (Foto: Zillekens)

Ehrenmitglied im Priesterbund

Bei der Feier im Priester- und Gästehaus Marienau am Ostermontag, bei der Pater Koch unter anderem auch von Begegnungen mit Pater Josef Kentenich in Milwaukee erzählte, die sein Leben geprägt hätten, dankte Pfarrer Siegbert Baumann, Leiter des Priesterbundes in Deutschland, im Beisein von etwa 50 Priestern der Gemeinschaft und weiteren 70 Gästen Pater Siegfried für seine unermüdliche Arbeit als Spiritual und geistlicher Begleiter des Schönstatt-Priesterbundes. Dabei hob er das Bemühen Pater Kochs um eine persönliche Kontaktpflege besonders hervor, die sich z.B. in Besuchen bei den einzelnen Priestern zu Hause und in ihrem Arbeitsfeld zeige. Dankbar überreichte Baumann Pater Koch die „Kundschafter Medaille“, ein Symbol, das jeder Bundespriester zu seiner „Ewigweihe“ erhält: "Jetzt bist Du Mitglied und Ehrenmitglied im Priesterbund," so Pfr. Baumann. Bei einem sich an den Festgottesdienst anschließenden Empfang würdigte Pater Theo Breitinger, Provinzial der Schönstatt-Patres in Deutschland, das Wirken seines Mitbruders.


Top