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5. März 2013 | International | 

Die Fruchtbarkeit des Heiligtums bezeugen


Auf dem Weg zum Exilheiligtum in Milwaukee (Foto: Neiser)

Auf dem Weg zum Exilheiligtum in Milwaukee (Foto: Neiser)

Hbre. Die nach den abgebrochenen Verkaufsverhandlungen um das Urheiligtum in Vallendar-Schönstatt entstandene Lage ist eine Aufforderung an die ganze Schönstattfamilie, „die Fruchtbarkeit des Heiligtums zu bezeugen“. So heißt es in einer Botschaft, die das Generalpräsidium des internationalen Schönstatt-Werkes im Nachklang einer mehrtägigen Wallfahrt nach Milwaukee, USA, an das internationale Schönstatt richtet. Die Wallfahrt zum Urheiligtum aus allen Kontinenten im Jahr 2014 bekomme in dieser Situation noch mehr Bedeutung: „Sie ist ein Zeichen der Dankbarkeit für alles, was wir im Liebesbündnis überall auf der Welt erhalten haben. Die Wallfahrt ist unsere Antwort auf die Einladung, die die Gottesmutter selbst ausspricht. ... Sie möchte uns so zahlreich wie möglich aus allen Kulturen und Sprachen als die geeinte Familie am Urheiligtum versammeln.

Die Mitglieder des Generalpräsidiums des internationalen Schönstattwerkes (Foto: Neiser)

Die Mitglieder des Generalpräsidiums des internationalen Schönstattwerkes (Foto: Neiser)

Werkzeug der Gottesmutter und Sohn der Kirche

Die Schönstatt-Bewegung der USA hatte zu dieser Wallfahrt nach Milwaukee eingeladen. Für die Mitglieder des Generalpräsidiums ergab sich so die Möglichkeit, gemeinsam dem Gründer Schönstatts, der aufgrund einer kirchlichen Anordnung 14 Jahre in Milwaukee verbracht hatte, durch den Besuch historischer Orte und in der Begegnung mit Zeitzeugen näher zu kommen. In den ersten Tagen der Wallfahrt gab es Begegnungen beim Heiligtum in Madison, in der Stadt Milwaukee beim Exilsheiligtum und am internationalen Schönstatt-Zentrum Waukesha. „In den Tagen von Milwaukee haben wir unseren Vater und Gründer in neuer Weise erlebt,“ ist in der Botschaft zu lesen. „Es wurde uns vertieft bewusst, dass das Heiligtum und der Vater ganz eng zusammen gehören. Wir wurden zu einem besseren Verstehen der Verbannungszeit P. Kentenichs geführt und zu einem tieferen Glauben an ihn und sein Charisma. Staunend und dankbar ahnen wir seine Ausreifung als vollkommenes Werkzeug der Gottesmutter und Sohn der Kirche.“

Zeugnis: Schwester M. Carol Winkler (Foto: Neiser)

Zeugnis: Schwester M. Carol Winkler (Foto: Neiser)

Offen für Zeichen der Führung Gottes

Im Mittelpunkt der sich an die eigentliche Wallfahrt anschließenden Klausurtagung des Generalpräsidiums standen Themen, die unmittelbar mit der Exilszeit des Gründes Schönstatts zusammenhängen. Dazu kamen Fragen und Planungen zum Einhundertjahr-Jubiläum 2014, Zukunftsfragen, die Entwicklung des Seligsprechungsprozesses Pater Kentenichs und die aktuellen Entwicklungen um das Urheiligtum, die durch den Abbruch der Verhandlungen eine so überraschende Wendung bekommen haben. „Hinter den Gesprächen mit den Pallottinern sehen wir eine göttliche Führung,“ heißt es in der Botschaft, „aber noch können wir nicht erkennen, welche Schritte zu tun sind. Deshalb bleiben wir offen für alle Zeichen der Führung Gottes und suchen aufmerksam nach möglichen Verhandlungswegen.

Gegen Ende des Treffens in Milwaukee, das die Teilnehmer bei aller Ernsthaftigkeit der behandelten Themen als wohlwollendes, familienhaftes Miteinander erlebt haben, versammelten sich die Mitglieder des Generalpräsidiums im Exilsheiligtum um alle angesprochenen Fragen und Probleme in einem „Akt des Vertrauens“ der Gottesmutter anzuvertrauen.

 

Die Botschaft von Milwaukee im Wortlaut

 

Schoenstatt International Generalpraesidium

Botschaft von Milwaukee

 

Vallendar-Schönstatt, den 27. Februar 2013

Liebe Schönstattfamilie!

Unsere Wallfahrt nach Milwaukee haben wir als ein großes Geschenk erlebt. Das zeitgleiche Geschehen um das Urheiligtum deuten wir als eine unüberhörbare Stimme Gottes an uns und unsere Verantwortung für das ganze Schönstattwerk. In vielen Reaktionen aus verschiedenen Ländern haben wir den Schmerz wahrgenommen, den die Nachricht um das Urheiligtum ausgelöst hat.

Nach dem zunächst positiven Verlauf der Gespräche um das Urheiligtum, in denen es Schritte aufeinander zu gab, haben die Verhandlungen eine überraschende Wende genommen. In dieser Situation, in der wir auch unsere Ohnmacht und Hilflosigkeit verspüren, setzen wir auf die Gegenwart der Gottesmutter im Heiligtum seit dem 18. Oktober 1914. Wir glauben an das Angebot einer Jubiläumsgnade. Hinter den Gesprächen mit den Pallottinern sehen wir eine göttliche Führung, aber noch können wir nicht erkennen, welche Schritte zu tun sind. Deshalb bleiben wir offen für alle Zeichen der Führung Gottes und suchen aufmerksam nach möglichen Verhandlungswegen. Zur gegebenen Zeit informieren wir über weitere Entwicklungen.

Vor allem aber sind wir überzeugt, dass die zentralen Aussagen der Gründungsurkunde auch in dieser neuen Situation gelten. Die Gottesmutter fordert uns auf, unsere Beiträge zum Gnadenkapital zu bringen, dann wird sie sich verherrlichen und die Lösung der Fragen um unser Urheiligtum selbst herbeiführen, wenn die Zeit dafür gekommen ist, so wie sie auch die Exilszeit unsres Vaters und Gründers beendet hat.

Darüber hinaus verstehen wir die gegenwärtige Lage als eine Aufforderung, die Fruchtbarkeit des Heiligtums zu bezeugen. Unsere Wallfahrt zum Urheiligtum aus allen Kontinenten im Jahr 2014 bekommt damit noch mehr Bedeutung. Sie ist ein Zeichen der Dankbarkeit für alles, was wir im Liebesbündnis überall auf der Welt erhalten haben. Die Wallfahrt ist unsere Antwort auf die Einladung, die die Gottesmutter selbst ausspricht. Sie wartet auf uns. Sie möchte uns mit ihren Gaben der Beheimatung, Wandlung und Sendung beschenken. Sie möchte uns so zahlreich wie möglich aus allen Kulturen und Sprachen als die geeinte Familie am Urheiligtum versammeln.

Vertrauensakt (Foto: Neiser)

Vertrauensakt (Foto: Neiser)

In den Tagen von Milwaukee haben wir unseren Vater und Gründer in neuer Weise erlebt. Es wurde uns vertieft bewusst, dass das Heiligtum und der Vater ganz eng zusammen gehören. Wir wurden zu einem besseren Verstehen der Verbannungszeit P. Kentenichs geführt und zu einem tieferen Glauben an ihn und sein Charisma. Staunend und dankbar ahnen wir seine Ausreifung als vollkommenes Werkzeug der Gottesmutter und Sohn der Kirche.

Gleichzeitig ist uns bewusst, dass es aber noch ein weiter Weg sein kann, bis die Kirche sein gelebtes Charisma voll anerkennen wird. Unser vertrauensvolles Gebet um ein Wunder wird den Seligsprechungsprozess beschleunigen!

Am Ende der Wallfahrt haben wir die Sorgen um das Urheiligtum und den Seligsprechungsprozess unseres Vaters und Gründers in einem Akt des Vertrauens und der Mitverantwortung der Gottesmutter anvertraut.

Wir haben als Präsidium dabei mit tieferem Bewusstsein die Aufgabe neu übernommen, die Familie im Charisma des Vaters und Gründers zu einen, und die familienhafte Zusammenarbeit zu stärken.

Im Vater und Gründer verbunden!

Für das Generalpräsidium,

P. Heinrich Walter

 


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