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20. November 2009 | Menschen | 

12 Jahre Weggemeinschaft mit der Pilgernden Gottesmutter


Dankwallfahrt nach SchönstattChristiane Schätzle. 1997 fing mein Weg mit der Pilgernden Gottesmutter an. Die Idee fand ich gut, sich mit der Muttergottes auf das Heilige Jahr 2000 vorzubereiten. In unserem Kindergarten machte das ganze Team mit. Wir informierten die Eltern, und ich übernahm eines der Pilgerheiligtümer. Die Muttergottes war nun unterwegs von Gruppe zu Gruppe, von Kind zu Kind und bei Kidergarten-Familien.

 

Bild von 1997: die Kinder im Kindergarten nehmen die Pilgernden Gottesmutter gern anDas Heilige Jahr 2000 war Höhepunkt des Weges. Nach den großen Pilgerheiligtums-Festen quer durch Deutschland konnte alle Teilnehmer sich neu entscheiden, ob sie den Weg mit der Pilgernden Gottesmutter beenden oder weiterführen möchten. Bei uns war es kein Thema, dass es nach dem Jahr 2000 auch weitergehen soll. Es kam bei den Leuten so toll an, und ich selbst hätte die Muttergottes auch vermisst, wenn es plötzlich aufgehört hätte.

Im März 2000 lernte ich auch meinen späteren Ehemann Rainer kennen. Für ihn war das Religiöse nicht so wichtig, er hat sich eher über mich damit befasst und dann gesagt: "Dein religiöser Weg ist für mich o.k." Er kam natürlich auch in Kontakt mit der Pilgernden Gottesmutter. Wenn es dann ab und zu Verspätungen beim Pilgerweg der Muttergottes gab, dann konnte er sagen: „Das Pilgerheiligtum war schon lange nicht mehr da." - Für mich war es schön zu sehen, dass er das wahrgenommen hat.

2003 gewann meine Freundin Susanne, die ebenfalls in unserem Kindergarten arbeitete und ein Pilgerbild betreute, eine Schiffsreise für zwei Personen und nahm mich mit auf Fahrt. Es ging von Dubrovnik nach Korinth und Venedig. Es war wunderbar. Das Pilgerheiligtum hatten wir natürlich dazu mitgenommen.

2006 stand die Hochzeit mit Rainer an

Hochzeit - und die Pilgernde  Gottesmutter ist dabeiAls es auf die Hochzeit zuging, sagte ich: "Ich hätte die Muttergottes gerne in der Kirche dabei." Das war für Rainer überhaupt kein Thema. Er hatte keine Angst, sich dazu vor seinen Freunden zu bekennen. Das Pilgerheiligtum hat dann auch die ganze Zeit bei uns am Tisch neben der Hochzeitskerze gestanden. Ich habe immer mehr gemerkt, dass er es nicht nur duldet, sondern: Weil die Muttergottes mir wichtig ist, ist das Pilgerheiligtum auch ihm wichtig. Ich habe ein kleines Andenken-Pilgerheiligtum gekauft. Als wir einmal eine Reise machten, sagte er zum Beispiel: "Das kleine Pilgerheiligtum musst du noch mitnehmen."

Am 18. November 2006 machten wir dann als frisch gebackenes Ehepaar eine Dankesfahrt nach Schönstatt zum Urheiligtum. Der Anlass war etwas Besonderes, denn wir hatten unser „Krügle" dabei. Bei unserer Hochzeitsmesse wurde anstelle der Fürbitten eingeladen, Krugpost zu schreiben. Diese besondere Post wollte ich nicht wie sonst üblich zum Verbrennen nach Schönstatt schicken.

Krug bei der HochzeitZum nächsten 18. fuhren wir mit unserer Hochzeits-Krugpost nach Schönstatt, um der Muttergottes zu danken und den Inhalt des Kruges selber ins Bündnisfeuer zu geben.

Die Hochzeit brachte einen Ortswechsel mit sich. Zunächst blieb ich im alten Kreis. Doch mit der Zeit merkte ich, dass der Kontakt zu den Kindergarteneltern nicht mehr so da war. Und ich dachte: Eigentlich wäre es schön, wenn es hier, in diesem Ort, auch beginnen könnte.

Zuerst habe ich mit unserem Pfarrer gesprochen. Er fand es gleich eine gute Sache und bot mir an, dass ich es im Gottesdienst öffentlich vorstellen könne. Aber ich wollte lieber zunächst einen Kreis im Kleinen aufbauen, das andere kann ja dann später kommen. So begann ich in unserer Straße, mit den Nachbarn darüber zu sprechen. Es hat mich schon Überwindung gekostet, weil ich sie zum Teil nicht gekannt habe. Es waren auch Leute dabei, die mit Kirche nicht viel am Hut hatten, die fragten: „Wie kommen Sie auf mich?" Sehr oft kam: „Was kostet es? Bekommt man ständig Post geschickt? Das möchte ich nicht." - Ich habe versprochen, dass das nicht passiert. Und immer legte ich Wert darauf, dass die Leute Zeit hatten, um in Ruhe zu überlegen. Ich erklärte: In ein paar Tagen melde ich mich telefonisch, um zu hören, wie Sie sich entschieden haben. Es war wichtig zu betonen, dass es eine keine Verpflichtungen gibt. Die Freiheit hat aufgeschlossen. Jedes Jahr frage ich deshalb aufs neue nach: Möchten Sie weitermachen oder soll es aufhören?

Taufe von PaulUnser großer Wunsch war ein Kind. Es dauerte längere Zeit und das war mir sehr schwer. Ich sagte der Gottesmutter immer wieder: „Ich vertraue auf dich." Als die jährliche Bus-Wallfahrt nach Schönstatt angeboten wurde, meldete ich mich an. Ich übernahm sogar die Leitung von einem der vielen Busse. Als große Bitte brachte ich ins Urheiligtum: „Gottesmutter, wir wünschen uns so sehr ein Kind." Im September war die Wallfahrt, und im November war ich schwanger.

Natürlich hatten wir auch ein wenig Not, ob alles gut gehen wird. Ich betete die Novene „Vom Wunder des Lebens" und sehr oft auch den freudenreichen Rosenkranz. Mir hat es viel Vertrauen geschenkt, auf Maria zu schauen und ihr zu sagen: "Du hast Jesus geboren, hilf mir bei der Geburt."

Es lief dann auch nicht alles glatt, es gab Komplikationen. Ich musste plötzlich ins Krankenhaus. Das Pilgerheiligtum war dabei. Außerdem rief ich in Schönstatt an und bat um das Gebet. Rainer rief eine frühere Kollegin an und bat, sie möge doch in die Kirche gehen und eine Kerze anzünden. Er hatte Angst um das Kind und um mich. - Wie das Pilgerheiligtum dann mit zur OP gekommen ist, das weiß ich gar nicht, aber sie war dabei und blieb die ganze Zeit im Krankenhaus dabei. Ich war lange sehr schwach, so musste sich Rainer um unseren kleinen Paul kümmern. Er hat ihn gewickelt und war immer bei uns. Ich habe der Gottesmutter viel erzählt, wie es mir geht, dass sie doch helfen muss, dass ich wieder auf die Beine komme usw.

Das kleine MorgenritualInzwischen sind Paul und ich ganz fit. Er nimmt die Gottesmutter wahr. Er schaut das Bild und strahlt sie an. Er darf jeden Morgen strahlen, denn wir haben unser Morgenritual entdeckt. Wenn die Pilgernde Gottesmutter bei uns ist, dann mache ich es mit dem Pilgerheiligtum. Ich zeige auf das Bild der Gottesmutter und frage ihn: Wo ist das Jesuskind? - Er greift nach dem Bild und lacht. Ich erzähle ihm noch ein wenig, es ist wie ein kleines Morgengebet, und ich segne ihn.

Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass SIE weiter bei uns bleibt. Dass wir weiterhin so spürbar den Segen Gottes erfahren. Dass sie unsere Familie begleitet und in der Hand hält und mit uns geht, egal, was ist und kommt. Und ich wünsche mir, dass sie mir hilft, wirklich das Vertrauen auf Gott zu lernen.


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