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27. Februar 2013 | Deutschland | 

Das Feuer des Glaubens neu entfachen - Tag für Männer in Waldstetten


Schönstattzentrum Waldstetten (Foto: Brehm)

Schönstattzentrum Waldstetten (Foto: Brehm)

Gustav Grimm. Einer großen Resonanz erfreute sich der „Tag der Männer“ im Schönstattzentrum Mariengart, Waldstetten, am zweiten Fastensonntag. 65 Männer folgten der Einladung. Referent, P. Heinrich Walter, Generaloberer der Schönstatt-Patres, Vallendar-Schönstatt, sprach anschaulich und verständlich zum Thema “Das Feuer des Glaubens neu entfachen“.

Neue Evangelisierung

In einer Zeit, in der der Sinn des Lebens zunehmend nicht mehr in Glaube und Kirche, sondern bei freien, esoterischen Angeboten gesucht wird, befinden sich Gesellschaft und Kirche im Umbruch. Auf der Synode der Bischöfe über die Neue Evangelisierung im Oktober 2012, fünfzig Jahre nach dem 2. Vatikanischen Konzil, hatte der Papst eindringlich über das Feuer des Glaubens gesprochen, das in der Begegnung mit Jesus Christus neu entzündet werden müsse. Der Referent, P. Heinrich Walter war als „Ordens“-Oberer Mitglied der Synode in Rom und konnte aus seiner persönlichen Erfahrung darüber berichten, wie wichtig die Erneuerung der Kirche  ist. Ein neuer Anfang, ein „neues Bekenntnis zum Glauben“ ist gefragt, mit dem Ziel, das Evangelium zu verbreiten und sich neu an der Bibel und dem Katechismus zu orientieren.

Tagung für Männer in Waldstetten mit Pater Heinrich Walter, (l) Generaloberer der Schönstatt-Patres (Foto: Grimm)

Tagung für Männer in Waldstetten mit Pater Heinrich Walter, (l) Generaloberer der Schönstatt-Patres (Foto: Grimm)

Neu über den Glauben nachdenken

P. Heinrich Walter regte an, Wert und Kraft der Sakramente, wie Taufe und Hochzeit, neu zu entdecken, und sich ihrer als Quelle und Gipfel religiösen Lebens bewusst zu werden. Im Gottesdienst solle die Seele ankommen und zur Ruhe finden. Neue Perspektiven für die Liturgie kommen dabei aus Afrika und Asien, wo Gottesdienste viel vitaler gestaltet werden als in Europa.

Aber gerade im Ausland entstehen auch ganz neue Formen des Apostolats. Walter nannte etwa Alpha-Kurse, wo intensiv in kleinen Gruppen mit mehreren Familien über den christlichen Glauben diskutiert wird. Ein anderes Beispiel sei die Shalom-Bewegung, die in Brasilien aus der Idee entstand, mit einer „Pizza Magnificat“ die Neugierde für Glaubensthemen zu wecken. Heute tauschen sich junge Leute in zahlreichen der ungewöhnlichen Pizza-Bars über ihren Glauben aus.

In der modernen Welt spreche Gott auf diese Weise. Die internationale Schönstattbewegung bietet im Pilgerheiligtum weltweit Glaubenserfahrungen in kleinen Kreisen an. „In allem werden Christen herausgefordert, neu über ihren Glauben nachzudenken“, so der Geistliche.

Gottesdienst mit dem Referenten (Foto: Grimm)

Gottesdienst mit dem Referenten (Foto: Grimm)

Sich von der Frohen Botschaft begeistern lassen

Mit dem „Jahr des Glaubens“, das Papst Benedikt XVI. ausgerufen hat, stellt er die zentrale Botschaft der Kirche neu in den Mittelpunkt: Gott ist die Liebe. Um das „Feuer des Glaubens“ zu entfachen, braucht es Christen, die sich von der „Frohen Botschaft“ begeistern lassen, die den Mut haben ihre Glaubenserfahrungen weiterzugeben, ihre Überzeugung zu leben, sowie Gott im Nächsten zu begegnen. Diese Freude am Glauben möchte auch das Jahresmotto der Schönstatt-Bewegung, „Geht ich sende Euch“, zum Ausdruck bringen.

Glaube muss konkret werden

Wichtig war beim Besinnungstag auch die Verbindung mit dem Alltag. Für die teilnehmenden Männer kann etwa die Orientierung am liebenden Vatergott konkret werden, indem sie in den Familien ein gutes Klima schaffen. Damit das Anliegen der Neuevangelisierung lebendig werden und die „Taborsonne“ Gottes auch im Alltag leuchten kann, ist es wichtig, die Liebe Gottes in das persönliche Leben mit einzubauen. Gott in der Familie und bei der Arbeit begegnen, einen neuen Zugang zur Heiligen Schrift suchen, all das sind kleine Schritte auf dem Weg, das Feuer Gottes im Leben neu zu entfachen. Dabei dürfe man sich nicht entmutigen lassen, denn, so beschrieb es Walter anschaulich, auch in der „Asche“ findet sich oft noch verborgene Glut. Wenn es gelingt diese zu entfachen, kann sie zum lodernden Feuer des Glaubens werden. 

Zum Abschluss wurde die Sonntagsmesse gefeiert. Beim anschließenden Kaffee klang der Besinnungstag aus.


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