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22. Januar 2013 | Deutschland | 

20. Januar 2013. Dachau-Tag im Sendungsjahr


Lagerstraße in der KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: Ehrensberger)

Lagerstraße in der KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: Ehrensberger)

Schw. M. Lucis Ferstl. Die Karmelkirche der KZ-Gedenkstätte Dachau ist voll. Mitglieder aus der Schönstatt-Bewegung des Erzbistums München-Freising, der Diözese Augsburg und anderswoher sind zu einem Gottesdienst und zum jährlich stattfindenden Dachau-Tag gekommen. Traditionell machen sich jährlich Pilgergruppen aus jeder der beiden Diözesen auf den Weg ins ehemalige Konzentrations-Lager, die einen am 20. Januar, die anderen am darauf folgenden Sonntag. In diesem Jahr, da der Schönstatt-Gedenktag ein Sonntag war, trafen die beiden Gruppen zusammen.

Gottesdienst der Schönstatt-Pilger in der Kapelle des Karmelklosters mit Pfarrer Johannes Eschbaumer, Diözesanpräses der Schönstattfamilie München-Freising (Foto: Ehrensberger)

Gottesdienst der Schönstatt-Pilger in der Kapelle des Karmelklosters mit Pfarrer Johannes Eschbaumer, Diözesanpräses der Schönstattfamilie München-Freising (Foto: Ehrensberger)

Internationalisierung Schönstatts entwickelte sich im KZ Dachau

In seiner Ansprache erinnerte Pfarrer Johannes Eschbaumer, Diözesanpräses der Münchner Schönstattfamilie, an die Krönung Mariens im Bild der Mater Ter Admirabilis (MTA) zur Königin des Dachaugeistes. „Denken wir noch an diese Krönung?“, war seine eindringliche Frage. Bitten wir heute die „Dreimal Wunderbare Mutter“ erneut um den Geist einer kindlichen Gläubigkeit, einer tiefen Einwurzelung in die jenseitige Welt, wie sie in der Krönung einst zum Ausdruck kam.

Die Verhältnisse im Lager hätten es mit sich gebracht, führte der Prediger weiter aus, dass Pater Kentenich mit Häftlingen aus vielen verschiedenen Ländern in Kontakt kam und sich so ein Kreis bildete, mit dem zusammen er das Schönstattwerk ausdrücklich zu einem internationalen Werk weiterentwickeln konnte. „Im Sendungsjahr der Schönstattfamilie ist es für uns eine wichtige Beobachtung, dass der Gründer in der lebensbedrohlichen Situation des Lagerlebens sich von seiner gottgegebenen Sendung nicht dispensiert hielt, sondern alle Möglichkeiten zu ihrer Erfüllung nutzte.“

Christusdarstellung an der Gedenkkapelle (Foto: Ehrensberger)

Christusdarstellung an der Gedenkkapelle (Foto: Ehrensberger)

In der Ausstellung der KZ-Gedenkstätte (Foto: Ehrensberger)

In der Ausstellung der KZ-Gedenkstätte (Foto: Ehrensberger)

Krönungserneuerung und Dank für „Unmöglichkeiten“

Im Anschluss an den Gottesdienst erneuerte die Münchener Schönstattfamilie im Gedenkraum die Krönung, die Augsburger trafen sich am Block 26 zu einer Statio, in der sie dankten für drei „Unmöglichkeiten“, die seit dem 20. Januar letzten Jahres möglich geworden waren: die Errichtung der Vaterstatue, der Anbau im Schönstattzentrum in Memhölz und die Eröffnung der Pater-Josef-Kentenich-Schule in Kempten. Wer auch jetzt noch Zeit und Energie hatte, konnte sich einer kleinen Erkundung der ehemaligen Plantage des KZs anschließen, die bei Kaffee und Kuchen ausklang.

 

 

 

Pilgerweg durch das Lagergelände: Führung im Gedenkraum (Foto: Ehrensberger)

Pilgerweg durch das Lagergelände: Führung im Gedenkraum (Foto: Ehrensberger)

Auf den Spuren Josef Kentenichs in Dachau

Schon am Vormittag waren die verschiedenen Angebote, auf den Spuren des Gründers Pater Josef Kentenich dem göttlichen Einbruch in die Unmenschlichkeit der Lagerverhältnisse nachzuspüren, gern genutzt worden. „Ich war schon oft hier, aber so habe ich das noch nie gehört“, bedankte sich eine Teilnehmerin für die Führung durch die Ausstellung. Eine weitere Gruppe traf sich im Seminarraum der Gedenkstätte zu einer DVD mit Zeugnissen von Prälat Heinz Dresbach, einem ehemaligen KZ-Häftling und Gefährten von Pater Kentenich in Dachau. Die ganz Wetterfesten waren vom Bahnhof Dachau ins Lager bzw. auf den Spuren Pater Kentenichs an verschiedenen wichtigen Orten innerhalb des Lagergeländes pilgernd unterwegs. „Das Pilgerkreuz zeigt uns selber und den anderen, dass wir nicht einfach eine Wanderung machen, sondern eine Wallfahrt“, erzählte eine der Initiatorinnen von ihrer Erfahrung.

Einen Tag in der KZ-Gedenkstätte den Spuren unseres Vaters und Gründers nachpilgern, ist ein Beitrag. Jeden Tag mein kleines „Dachau“ meistern, sind viele Beiträge zur weltweiten Sendung Schönstatts. Darauf kommt es an.


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