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4. Januar 2013 | Kirche | 

Eucharistischer Kongress: Gott will im Menschen sein


München, Pfarrkirche St. Paul, Monstranz zum Eucharistischen Weltkongress 1960 von August Hartle (Erzbischöfliche Ordinariat, Hauptabteilung Kunst)

"Münchner Monstranz" Ausschnitt (Foto: AUTOR)

Hbre. „Gott ist präsent; er wirkt und ist uns nah.“ Dass möglichst viele Menschen diese Erfahrung machen, das wünscht sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg, für den nationalen Eucharistischen Kongress, der von 5. bis 9. Juni 2013 in Köln stattfinden wird. Zum Auftakt eines mehrmonatigen, geistlichen Vorbereitungsweges zum Eucharistischen Kongress, der am 1. Advent in Freiburg begann, hat Zollitsch die so genannte „Münchener Monstranz“ auf einen Weg durch die deutschen Bistümer ausgesandt. Am 17. Mai 2013 wird diese Monstranz auf ihrem Pilgerweg in Schönstatt am Urheiligtum Station machen.

Zwei Pilgerströme, die sich berühren und bereichern

Im Jahr der missionarischen Strömung des Pilgerweges der internationalen Schönstatt-Bewegung zum Jubiläum des Liebesbündnisses im Jahr 2014 werden sich so beim Urheiligtum in Schönstatt zwei Pilgerströme berühren und bereichern: der Weg zum Eucharistischen Kongress und der Weg zum 100. Jubiläum des Liebesbündnisses.

München, Pfarrkirche St. Paul, Monstranz zum Eucharistischen Weltkongress 1960 von August Hartle (Erzbischöfliche Ordinariat, Hauptabteilung Kunst)

München, Pfarrkirche St. Paul, Monstranz zum Eucharistischen Weltkongress 1960 von August Hartle (Erzbischöfliche Ordinariat, Hauptabteilung Kunst)

Eucharistische Haltung kann Gesellschaft verändern

Der Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, spricht einmal im Zusammenhang von Eucharistie und Liebesbündnis vom "Emmanuel – Gott mit uns, Gott bei uns, Gott in uns.“ Es reiche Gott nicht aus mit und beim Menschen zu sein, sagt er. Nein „er will in uns sein! Will heißen, dieses innige Liebesbündnis, diese Herzensverschmelzung mit dem ewigen Gott und meinem Herzen, wird die ganze Ewigkeit hindurch dauern. Liebesbündnis!“ In der Fastenzeit 1965 bezeichnet Kentenich die Eucharistie als "Schule einer gesteigerten Liebe", die sich in Gesinnung und Tat bewährt. Erzbischof Zollitsch betont in seiner Predigt zur Aussendung der Monstranz auf den Weg durch die deutschen Diözesen, dass Eucharistie zu feiern in der Tiefe bedeute, „dass Jesus Christus sich selbst gibt, dass er sich uns als Gabe schenkt.“ Das sei für die Mitfeiernden zugleich eine Einladung, sich in das „Geheimnis der Hingabe“ mit hinein nehmen zu lassen, also „selbst gebende, uns hingebende Menschen (zu) werden.“ Zollitsch weiter: „Wie würden sich unser christliches Leben und unsere kirchliche Alltagspraxis verändern, wenn wir eucharistische, wenn wir uns selbst gebende Menschen würden? Wie würde sich unser Bild als Kirche in der Gesellschaft verändern, wenn eine eucharistische Haltung und Kultur unsere Krankenhäuser, Altenheime, Kindertageseinrichtungen und Schulen prägen würde?“

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg bei der Pressekonferenz zum Auftakt des Vorbereitungsweges zum Eucharistischen Konkress in Köln (Foto: Plesker, Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg, Stabsstelle Kommunikation)

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg, bei der Pressekonferenz zum Auftakt des Vorbereitungsweges zum Eucharistischen Konkress in Köln (Foto: Plesker, Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg)

In der Anbetung die eigene Mitte finden

Das Zweite Vatikanische Konzil habe in seiner Liturgiekonstitution in Erinnerung gerufen, dass die Feier der Eucharistie „Quelle und Höhepunkt“ (SC 10 mit LG 11) des ganzen christlichen Lebens und des Kircheseins sei, ergänzt Zollitsch und mahnt, dass die Eucharistie als „Höhepunkt“ des kirchlichen Lebens eingebettet sein müsse „in eine Vielzahl und Vielfalt liturgischer und anderer Vollzüge“. Das werde in der kirchlichen Praxis des Alltags manchmal vergessen. Daher erwarte er vom Eucharistischen Kongress in Köln eine Verlebendigung der Praxis des liturgischen Feierns und des Gebets: „Ja, das Gebet und erst recht die Eucharistische Anbetung, der Blick auf die Gegenwart Jesu Christi im Zeichen des Brotes, will helfen, nachdenklich und aufmerksam zu werden für die Spuren Gottes im Alltag. ER ist gegenwärtig. Die Ausrichtung auf die Monstranz macht deutlich: Meine Mitte finde ich nicht einfach in mir selbst durch angestrengtes Suchen oder Nachdenken, sondern meine tiefste Mitte erfahre ich in meinem Gegenüber, in Gott. In der Ausrichtung auf ihn, finde ich mich selbst.“

Station der „Münchner Monstranz“ in Schönstatt

Die „Münchner Monstranz“, die beim Internationalen Eucharistischen Kongress 1960 in München erstmals liturgisch genutzt wurde, macht am 17. Mai 2013 auf ihrem Vorbereitungsweg durch die deutschen Diözesen, Station in Schönstatt. Die Schönstatt-Bewegung lädt Einzelne und Gruppen herzlich ein, an diesem Tag zum Gebet und zur Anbetung in der Vorbereitung des eucharistischen Kongresses nach Schönstatt zu kommen. Tagsüber wird es Gebetszeiten in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt geben. In Zusammenhang mit dem neuntägigen Pfingstgebet für den Dialogprozess der Kirche in Deutschland, wird am Abend in Anlehnung an die Tradition der Gebetszeiten bei der „Nacht des Heiligtums“ beim Urheiligtum, eine Anbetungszeit gestaltet mit Prozession, Musik, Liedern, Stille und gemeinsamen Gebeten.

VORBEREITUNGSGEBET

Herr Jesus Christus,

du hast deiner Kirche die heilige Eucharistie geschenkt.
In ihr bist du mitten unter uns gegenwärtig.
Durch sie nährst du unseren Glauben
und schenkst uns einen Vorgeschmack des ewigen Lebens.
Dafür danken wir dir und beten dich an.

Wir bitten dich, lass den Eucharistischen Kongress zu einer Quelle der Glaubenserneuerung in unserem Land werden:
Stärke unseren Glauben an deine Gegenwart,
schenke uns eine neue Erfahrung Deiner Herrlichkeit,
entzünde in uns das Feuer deiner Liebe
und gib uns so die Kraft, dich in der Welt zu bezeugen.

Der du in der Einheit des Heiligen Geistes mit Gott dem Vater lebst und herrschst in alle Ewigkeit.
Amen.

 

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