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22. Dezember 2012 | Deutschland | 

Mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt


Bundesverdienstkreuz für Hans-Gerd Adler, Mitglied in der Schönstatt-Familienbewegung (Foto: privat)

Bundesverdienstkreuz für Hans-Gerd Adler, Mitglied in der Schönstatt-Familienbewegung (Foto: privat)

Hbre. Am 3. Dezember 2012, dem Tag des Ehrenamtes, hat Bundespräsident Joachim Gauck 26 ehrenamtlich engagierten Frauen und Männern aus der Bundesrepublik Deutschland das Bundesverdienstkreuz verliehen. Unter den so ausgezeichneten befindet sich auch der aus Heilbad Heiligenstadt kommende Hans-Gerd Adler, Stadtratsvorsitzender von Heiligenstadt und aktiver Schönstätter in der Schönstatt-Familienbewegung.

Stadtratsvorsitzender Adler nach der Auszeichnung im Gespräch mit Bundespräsident Joachim Gauck (Foto: privat)

Stadtratsvorsitzender Adler nach der Auszeichnung im Gespräch mit Bundespräsident Joachim Gauck (Foto: privat)

Auszeichnung für ehrenamtliches und staatsbürgerliches Engagement

In dem verlesenen Text zu seiner Ordensauszeichnung heißt es: Herr Adler hat sich vielfältig im Ehrenamt und durch die Mitgestaltung der friedlichen Revolution und der Einheit verdient gemacht. Seine tiefe christliche Prägung und sein Wirken im kirchlichen und kulturellen Bereich führten in der DDR zu Auseinandersetzungen mit dem SED-System. 1989 beteiligte er sich mit großem Engagement im Eichsfeld an der friedlichen Revolution und trieb als Vorsitzender der Demokratischen Initiative Heiligenstadt und des Sprecherrates die Ereignisse voran. Politische Verantwortung übernahm er in Heiligenstadt ab 1990 für vier Jahre als Mitglied und stellvertretender Präsident im Kreisrat sowie ab 1999 im Stadtrat, dessen Vorsitz er inne hat. Herr Adler stellt sich Interessierten als Zeitzeuge zur Verfügung und engagiert sich ehrenamtlich im Vorstand des Vereins „Arbeitskreis Grenzinformation“ für das Grenzmuseum „Schifflersgrund“.  Auch ist er Autor mehrerer Bücher.

Ein überraschter, aber stolzer Preisträger (Foto: privat)

Ein überraschter, aber stolzer Preisträger (Foto: privat)

Hans-Gerd Adler mit der Auszeichnungsurkunde in seinem Hausheiligtum (Foto: privat)

Hans-Gerd Adler mit der Auszeichnungsurkunde in seinem Hausheiligtum (Foto: privat)

Geistiges Fundament in der Schönstattbewegung

Herr Adler sagt von sich selbst, dass er mit einer solchen Ehrung sehr überrascht worden sei. Er habe sein Engagement nie so verstanden, dass er dadurch einen Vorteil, wozu er auch diese Ordensverleihung zählt, erlangen würde. Die ganze Kraft für seinen Einsatz im Jahre 1989 schöpfte er aus dem geistigen Fundament der Schönstattbewegung, der er seit 1956 angehört. Über seinen persönlichen Einsatz, seine Beweggründe, seine Ängste und Vorstellungen auf der Oktobertagung 1990 in Schönstatt zu sprechen, dazu musste ihn Pater Elmar Busse, ein enger Vertrauter aus der Heiligenstädter Schönstattfamilie, erst ermutigen.

Heute sagt Hans-Gerd Adler: Elmar Busse hat mir klar gemacht, dass man ein erwartetes persönliches Zeugnis nicht aller noch so lobenswerten Bescheidenheit unterordnen darf. Sachlich über Ereignisse zu reden, damit kann jeder beauftragt werden. Die Authentizität des Gesagten erreicht man aber nur durch sein persönliches Zeugnis.

Ein Werkzeug, kein Held

Es sind sicher Tausende, zu denen Adler seit 1990 bis heute über sein Leben als Christ in der DDR, sein Engagement während der Friedlichen Revolution und seine Erfahrungen im vereinten Deutschland freimütig geredet hat. Ein Lokalreporter berichtet am 5. Dezember 2012 in der TLZ aus einem Gespräch mit Herrn Adler: Für all das sieht er sich nur als „Werkzeug“, und er sagt von sich: „Ich bin kein Held“.

Sicher ist dies auch ein Grund dafür, warum sich so viele Menschen aus der Region und darüber hinaus über seine Auszeichnung durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck freuen.


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