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3. Dezember 2012 | Deutschland | 

Bedenke deine Mitte, den Ankerplatz der Welt - Vielfalttage November 2012


Vielfalttage in Schönstatt: Wettspiel (Foto: Erhard)

Vielfalttage in Schönstatt: Wettspiel (Foto: Erhard)

Sr. Gertrud-Maria Erhard. Zum elften Mal gab es wieder die Vielfalttage in Schönstatt, dieses Mal mit dem Liedermacher Wilfried Röhrig bei einem „Frühstück für die Seele“. „Die Seele baumeln lassen, neue Impulse mitnehmen, Teil einer tollen Gemeinschaft sein … und nächstes Jahr komme ich wieder“, so das Resümé eines Teilnehmers der Vielfalttage, die jährlich ausgerichtet werden in Schönstatt für Familien, für Singels, für Jugendliche und für Kinder. „Wunderbares Frühstück für die Seele“, so ein anderer Kommentar.

„Werde still und schweige, halte an der Uhren Lauf“, sang Wilfried Röhrig mit seinem Companion Amin Jan und berührte damit tatsächlich die Seelen seiner Zuhörer beim „Frühstück für die Seele“. Das dazugehörende Büffet – „Frühstück für den Leib“ war mit Liebe und Kompetenz unter der Leitung von Andrea und Ansgar Balkenhohl auf dem Josef-Kentenich-Hof vorbereitet worden. „Lass die Welt und ihr Getriebe, mach die Tür nach innen auf… Mensch, bedenke deine Mitte, deinen Ankerplatz der Welt… Dort in dir in deiner Mitte ist dir Gott unendlich nah.“

Großer Saal im Josef-Kentenich-Hof, Hillscheid: Vielfalt pur (Foto: Erhard)

Großer Saal im Josef-Kentenich-Hof, Hillscheid: Vielfalt pur (Foto: Erhard)

Feste, freie Persönlichkeit

Die Mitte der eigenen Persönlichkeit war inhaltlicher Schwerpunkt der Vielfalttage unter dem Stichwort: „feuerfest“. „Wir wollen uns selbsterziehen zu festen, freien … Charakteren“ gab Pater Kentenich vor genau 100 Jahren als Parole aus bei seinem Antrittsvortrag im Studienheim in Schönstatt.

Feuerwehrmann Dirk Helmes mit seinen Söhnen (Foto: Erhard)

Feuerwehrmann Dirk Helmes mit seinen Söhnen (Foto: Erhard)

Ein Programm, an dem nicht nur die Kleinen Spass hatten (Foto: Erhard)

Ein Programm, an dem nicht nur die Kleinen Spass hatten (Foto: Erhard)

Ein Klima schaffen, in dem feste, freie Persönlichkeiten sich entwickeln können, war fortan Herzstück seiner Pädagogik und Ziel seiner ganzen Tätigkeit. Derartige Persönlichkeiten sollten die „Steine“ sein, die er ins Wasser warf, damit sie Kreise ziehen hinein in die Öffentlichkeit – sein Beitrag zur Neuevangelisierung. Bis heute inspiriert er damit viele Menschen, auch die Teilnehmer der Vielfalttage – jetzt posthum.

Mit Impulsen aus der Kentenichpädagogik für Führungskräfte und für Eltern, die ihr „Klein-unternehmen Familie“ leiten, beschäftigten sich Teilnehmer des Workshops mit Sr. Dr. Doria Schlickmann. Von dieser Pädagogik inspiriert ging es in anderen Workshops um Beziehungspflege, um Mutter-Tochter-Kommunikation und um mögliche Wege zu mehr Gelassenheit: Frei sein von … frei sein für …

Katharina Link begrüßt die Vielfalt-Teilnehmer (Foto: Erhard)

Katharina Link begrüßt die Vielfalt-Teilnehmer (Foto: Erhard)

Backworkshop (Foto: Erhard)

Backworkshop (Foto: Erhard)

Ungezwungen

In Freiheit auswählen ist in diesem Sinne auch zur Philosophie der Vielfalttage geworden. Miteinander nicht nur reden und denken, sondern auch erleben, kreativ werden, singen, spielen und beten – dazu laden die vielfältigen Angebote ein. Workshops auch für Kinder und Jugendliche wurden wieder koordiniert von Martina und Frank Schwarz und dem ganzen Vielfaltteam, das nach jahrelanger Erfahrung Hand in Hand arbeitet.

„Das hat mir gut gefallen: Die Freiheit, an Workshops und Vorträgen teil zu nehmen oder Zeit für sich zu haben. Dass die Kinder perfekt betreut wurden und so viele Angebote für sie da waren“, beschreibt ein Teilnehmer. „Ungezwungenheit, sehr Familienorientiert, Anspruch auf Entspannung in ausgewogenem Maß – Danke!“ – steht auf einem anderen Feedback-zettel am Ende der Tage.

„Feuerfest“ – das Motto der diesjährigen Vielfalttage wurde auch noch in einem anderen Sinn aktuell: Mit Fackeln, Laternen und einem Lichtertanz sammelten sich alle am Abend im Dunkeln zu einem Martinszug Richtung Heiligtum, das – alle Bänke ausgeräumt - für die knapp 100 Teilnehmer Platz hergab. Der Zug endete an einem echten Feuer – „Feuerfest“. Der Abend fand seinen Ausklang bei Glühwein und heißem Kakao mit selbstgebackenen Martins-Männern für die Kinder.

Vom Himmel berührt

In diesem Jahr nahm der 7-jährige Bruno teil, dessen Eltern bei den Vielfalttagen vor Jahren beim persönlichen Elternsegen im Heiligtum sich vom Himmel berührt erlebten. Der kleine Bruno, damals noch unter dem Herzen seiner Mama, hat deshalb bei seiner Geburt als Zweitnamen „Maria“ erhalten.

Für viele ist der persönliche Segen und das Aufschreiben von Namen und Anliegen auf einen Zettel für den Krug im Heiligtum Höhepunkt der Vielfalttage. Was hier passiert ist genau das, was die Kentenichpädagogik mit Erlebnis- und Bündnispädagogik erreichen möchte …

Wettspiele: Wer kanns besser? (Foto: Erhard)

Wettspiele: Wer kanns besser? (Foto: Erhard)

Tina Gerlach versuchte das alles in einem Kurzfilm festzuhalten, der beim großen Fest in Schönstatt im Oktober 2014 in Schönstatt das pädagogische Projekt: Vielfalttage vorstellen soll. Was aus der Initialzündung der Kentenichpädagogik 2012 geworden ist, soll dort durch verschiedenste pädagogische Projekte aus vielen Ländern der Erde sichtbar werden.

Nach wie vor setzt Kentenichpädagogik auf das Erreichen und Formen der Persönlichkeit, um von dort aus die Gesellschaft zu bewegen. Deshalb ging es ihm um die Mitte des Menschen, um seinen „Persönlichkeitskern“:

„Mensch, bedenke deine Mitte, deinen Ankerplatz der Welt …
Mensch, bedenke diese Gabe. Sei bei dir und sei ganz da.
Dort in dir in deiner Mitte ist dir Gott unendlich nah.“ (Wilfried Röhrig)


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