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29. Oktober 2012 | Deutschland | 

Und auf dem Gipfel wartet Gott - Bergexerzitien in Memhölz


Bergexerzitien (Foto: Flesch)

Bergexerzitien (Foto: Flesch)

Schwester M. Elke Schauer. Dass Gott „auf dem Gipfel wartet“, wie es das Motto der Bergexerzitien verhieß, können die Teilnehmer nach dieser Woche bestätigen. Sieben Tage erlebten sie in der wunderbaren Bergwelt der Allgäuer und Tiroler Alpen sehr intensiv beim Bergwandern, dass Berge „Orte der Wandlung“ sind und „bevorzugte Begegnungsorte zwischen Gott und Mensch“.

Die Majestät der Berge raubt einem die Sprache (Foto: Balling )

Die Majestät der Berge raubt einem die Sprache (Foto: Balling )

Die Auf und Abstiege im Gebirge sind Symbole für den eigenen Lebensweg (Foto: Simon )

Die Auf und Abstiege im Gebirge sind Symbole für den eigenen Lebensweg (Foto: Simon )

Gipfelfreude  Verheißung für den wirklichen Gipfel unseres Lebens (Foto: Simon)

Gipfelfreude Verheißung für den wirklichen Gipfel unseres Lebens (Foto: Simon)

Gelungene Symbiose zwischen körperlichen Herausforderungen und geistigen, geistlichen Impulsen

„Es war für uns alle ein Experiment“, berichten Teilnehmer am Ende der Exerzitien, die dieses Jahr erstmals in Memhölz angeboten wurden. „Wir hatten schon die Frage: was verbirgt sich hinter den Bergexerzitien? Wie geht das miteinander: körperliche Herausforderungen und geistliche/geistige Impulse?“ Zudem war es für einige Teilnehmer mit weniger Bergerfahrung der erste Kontakt mit den „höheren Regionen“, der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Ausdauer, da bis zu sechs Stunden Wanderzeit kalkuliert waren. Am Ende der Woche ist das einhellige Echo: „ Die Tage waren eine gelungene Symbiose zwischen körperlichen Herausforderungen und geistigen, geistlichen Impulsen“

Individuelle Dosierung der Schwierigkeitsgrade

Sr. M. Elke Schauer, die die Bergexerzitien leitete, kennt die Allgäuer Alpen und vor allem das angrenzende Tannheimer Tal beinahe „in- und auswendig“. So wählte sie die einzelnen Tagestouren nicht nur der Wetterlage entsprechend aus, sondern passte sie individuell der Gruppe an und konzipierte sie so, dass es für unterschiedliche Konditionsgrade auch Alternativwege gab und die Dosierung der Schwierigkeiten den einzelnen Teilnehmern gerecht wurde. Dennoch konnten die einzelnen auch an eigene Grenzen stoßen und plötzlich erfahren, dass sie in der Gruppe Grenzen und Ängste überwinden und mehr leisten können, als sie sich ursprünglich zugetraut hatten. Besonders beglückend war dann jeweils, am Gipfel für alle Anstrengungen reich belohnt zu werden.
„Wir waren sehr überrascht, wie schnell sich trotz einer großen Altersspreizung, unterschiedlicher Bergerfahrungen und Voraussetzungen unter Führung von Schwester Elke eine solide Gemeinschaft bildete“, bekennt ein Teilnehmer und eine weitere Teilnehmerin, die erstmals an Bergexerzitien teilnahm und deren größtes Glück am Abend war, wenn sie mindestens einen Gipfel über 2000 Höhenmeter erklimmen durfte, freut sich rückblickend: „Ich hätte nie gedacht, dass das nicht nur eine fromme, sondern auch so eine spannende und fröhliche Woche wird und ich so viele Gipfelerlebnisse habe“.

Übergänge eröffnen neue Perspektiven (Foto: Simon)

Übergänge eröffnen neue Perspektiven (Foto: Simon)

Im Aufsteigen weitet sich der Horizont, wird Großes plötzlich klein (Foto: Simon)

Im Aufsteigen weitet sich der Horizont, wird Großes plötzlich klein (Foto: Simon)

Bergwandern - eine besondere Kraftquelle für einen lebendigen Gottesbezug

Das tägliche Unterwegssein im Gebirge, die täglichen Anstrengungen durch langes Gehen, und die Atmosphäre der Berge halfen, den Exerzitienprozess zu intensivieren. „Berge sind prädestinierte Orte, um der Frage nach dem Sinn des eigenen Daseins, nach Gott nachzuspüren“, so Sr. M. Elke Schauer. Elias, Mose und nicht zuletzt auch Jesus zogen sich auf Berge zurück, um Gott zu begegnen. Wichtige biblische Ereignisse - sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament - fanden auf oder an Bergen statt. So durften auch die Teilnehmer der Exerzitien die Erfahrung eines Einsiedlers teilen: „Die unberührte Einsamkeit der Berge ist ein würdiger Rahmen für tiefe Gespräche mit dem Herrn.“

Die Tage waren jeweils eingerahmt von der Feier der hl. Messe am Morgen, einer abendlichen Tagesreflexion mit anschließender eucharistischer Anbetung. Durch den Wechsel zwischen geistlichen Impulsen, schweigendem Wandern, gemeinsamen Beten und frohem Austausch übertrug sich etwas von der Ruhe, dem Schweigen und der Majestät der Berge auf die Einzelnen. „Durch die eingestreuten Impulse, welche auch zufällig vorbeikommende Wanderer zum Zuhören anregten, den Pausen, den Besinnungs- und Schweigeeinheiten wurden wir durch den Tag getragen“ berichtet ein Teilnehmer. In den Impulsen wurde – passend zu den einzelnen Tagesthemen - auf biblische Ereignisse geblickt. Diese gaben Anregungen, sich mit den Fragen der eigenen Lebenswirklichkeit und mit eigenen Gotteserfahrungen auseinander zu setzen.

Bei der Bergmesse können alle Geschenke und Eindrücke der Woche noch einmal zusammen klingen (Foto: Simon )

Bei der Bergmesse können alle Geschenke und Eindrücke der Woche noch einmal zusammen klingen (Foto: Simon )

Bergmesse als Höhepunkt

Ein besonderer Höhepunkt zum Abschluss der Exerzitien, war die Bergmesse auf dem Breitenberg. In den vorausgegangenen Abschlussimpulsen und in der Feier der hl. Messe konnten sich alle Erfahrungen und Geschenke der Woche noch einmal wie in einem Prisma zentrieren und verdichten. „Bei den Abschluss-Impulsen auf 1800 Metern, nahe dem Aggenstein konnte die Seele jubilieren“ so ein Teilnehmer.

„Wir wünschen alle, dass die Bergexerzitien fortgesetzt werden. Wir kommen wieder“ ist der einhellige Wunsch. Die nächsten Bergexerzitien werden im kommenden Jahr bereits vom 31. August bis 7. September stattfinden.

Nähere Infos

 

Es kann nicht jeden Tag Sonne geben. Wolkenschleier und Regen mahnen auch im Alltag durchzuhalten (Foto: Simon)

Es kann nicht jeden Tag Sonne geben. Wolkenschleier und Regen mahnen auch im Alltag durchzuhalten (Foto: Simon)

Auf dem Gipfel wartet Gott (Foto: Flesch)

Auf dem Gipfel wartet Gott (Foto: Flesch)


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