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26. August 2009 | International | 

Mit Pater Kentenich ins Heiligtum - Schweizer erleben die Einweihung des ersten kroatischen Schönstatt-Heiligtums


Eingeweiht am 22.August: das Heiligtum in Mala Subotnica, KroatienKROATIEN, Xenia Schmidlin. Am 22. August wurde in Mala Subotica in Kroatien das erste Schönstatt-Heiligtum des Landes eingeweiht. Und viele kamen, um dabei zu sein, darunter auch Fahrradwallfahrer aus Österreich, Schön­statt­familie aus Ungarn und Rumänien, aus Deutschland - und eine größere Gruppe aus der Schweiz. Und natürlich die kroatische Schönstattfamilie, die seit Jahren dieses ihr Heiligtum ersehnt, erbetet, eropfert hat. Am Fest Maria Königin, einem für die Schönstattfamilie Kroatiens bedeutungsvollem Tag, wurde der Traum nun Wirklichkeit. Und seit dem 22. August gilt: Das jüngste Schönstatt-Heiligtum der Welt steht in Mala Subotica, Kroatien!

Xenia Schmidlin aus der Schweizer Mädchenjugend erzählt, wie die Schweizer die Einweihung miterlebt haben:

Einweihung des Heiligtums in Kroatien - Foto: Andrea KempterDas Wochenend-Programm sah folgendermassen aus: insgesamt 24 Stunden Fahrt und gut 30 Stunden Aufenthalt. Schon ein wenig verrückt, wenn man bedenkt, dass man nach der Arbeit oder dem Studium für eine Heiligtumseinweihung am Freitagabend 760 km hin und danach (am Sonntagabend) auch gleich wieder zurück fährt, damit man am nächsten Morgen auch pünktlich bei der Arbeit ist. Fragt sich nun,  was für verrückte Leute so was machen ... tja, das wären die Schweizer.

Weshalb die Schönstatt-Mädchenjugend so eine verrückte Sache macht  hat natürlich auch eine Vorgeschichte.

Im Sommer 2007 hat sich der Kernkreis entschieden, am 22. August 2007 mit der Vorbereitung zur Krönung der MTA zur Königin der Mädchenjugend Schweiz (welche am 22. Februar 08 stattfand) zu beginnen. Kurz darauf, resp. ein paar Monate später erfuhren wir von unserem Schweizer-Pater Horn, welcher in Kroatien wirkt, dass am 22. August 09 das Heiligtum in Kroatien, in Mala Subotica eingeweiht wird. So war für uns gleich klar, dass dies ein Wink vom Himmel ist und diese kleine Parallele nicht von ungefähr kommt. Wir entschieden uns an die Einweihung zu fahren und als geistiger Beitrag jeweils Abends um neun Uhr den Segen von unserem Vater und Gründer, Pater Josef Kentenich zu erbitten und das Vertrauensgebet zu beten, besonders für die kroatische Schönstattfamilie.

Adrenalinschub als letztes GK-Pünktli für das neue Heiligtum

Schweizer Jugendliche im Gespräch am neuen Heiligtum in Kroatien - Foto: BächtigerAm Freitag, den 21. August war es dann endlich soweit. Die Vorfreude war riesig, doch bis mussten wohl oder über GK-Pünktlis (so heißen die Beiträge zum Gnadenkapital bei der Schweizer Schönstattjugend) ge­sam­melt werden. Der Linienbus sollte nämlich um acht Uhr abends in St. Gallen abfahren, aber aus ir­gend­welchen Gründen hatten wir ne andere Zeit im Kopf und so war erst die Hälfte pünktlich dort, der Rest war entweder noch zu Hause oder auf dem Weg zum Bahnhof.

Ein Adrenalinschub par excellence war also bereits vorprogrammiert. Dank unserem kroatischen Familienvater, der ebenfalls mit dabei war, und einigen Tränendrüsen wurde der Buschauffeur schwach und meinte,  er warte, bis alle da seien -  und stellte sogleich wieder den Motor ab. Einen Vorteil hatte die ganze Sache bereits, denn alle fragten nämlich interessiert, wohin wir denn fahren und weshalb wir so viele sind etc. Mit uns dabei war nämlich noch ein Pater aus Burundi, welcher zurzeit in der Schweiz weilt und knapp zehn Frauen aus der Schönstatt-Gemeinschaft Frauen und Mütter.

Maria - Königin unseres Herzens

Auf dem Weg zum neuen HeiligtumUm 13 Uhr  ging's also los mit der Begrüßung und den ersten Infos. Das Herz hat eine ganz besondere Stellung beim kroatischen Schönstattheiligtum, denn das Heiligtum ist  umrahmt von einem grossen Herz aus Zypressen.

So stand die anschließende Ansprache von Pater Christoph Horn ganz unter dem Motto: Mein Herz - dein Heiligtum.

Pater Horn fügte an, dass es schlussendlich um unser Herz gehen soll, denn das äusserlich sichtbare Heiligtum fände dann seinen tiefsten Sinn, wenn auch unser Herz das Heiligtum der Gottesmutter wird. „Liebe Mutter, sei Du Königin unseres Herzens, Königin unserer Entscheidungen, Königin unseres Lebens, Königin der kroatischen Schönstattfamilie!"

„Steige, Maria, steige hernieder..."

Die feierliche Einweihung durfte bei strahlender Sonne stattfinden, obwohl seit Tagen Hagel vorausgesagt war. Offensichtlich ist die Muttergottes bereits am Wirken! Bevor ihr Bild im Heiligtum vom Bischof angebracht wurde, wurde in einer kleinen Prozession ihr ihr neuer Wirkungsort gezeigt.

Einzug der MTALiebe Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt!

Wir zeigen dir nun das Stück Land, das du dir offenbar selbst ausgewählt hast,um dich unter uns nie­der­zu­lassen und uns deine Güte und Herrlichkeit erfahrbar zu machen.

Schau auf dein Heiligtum, das wir dir mit persönlichen Opfern und Beiträgen erbaut haben. Einige aus unseren Reihen haben sogar als lebendiges Bauopfer ihr Leben für dich und dein Heiligtum hingegeben. In der Gründungsurkunde hast du versprochen: Ich liebe die, die mich lieben.

Wir bitten dich: „Steige, Maria, steige hernieder..." (JK, 2.7.1950)

Schaue dir die Umgebung rings um dein Heiligtum an. Sie hat die Form eines Herzens. Es spricht von deiner Liebe und den Gnaden deines Heiligtums, die wir schon seit einigen Jahren bei deinen Besuchen im Zeichen des Pilgerheiligtums oder durch deine Anwesenheit im Hausheiligtum erfahren haben. Deshalb drängte es uns, dir unsere Gegenliebe zu beweisen.

Das schön hergerichtete Gelände und das Heiligtum gehören nun dir. Es ist unser Geschenk an dich. Hier soll ab heute dein und unser Liebslingsplätzchen sein. Wir wollen dich hier oft besuchen und dir auch weiterhin den Krug füllen, damit der Segen, der von hier ausgeht, viele Menschen erreicht.

Liebe Gottesmutter, wir erwarten Grosses von dir. Deshalb bitten wir dich: „Steige, Maria, steige hernieder..." und „öffne uns weit dein und deines Sohnes Herz." (JK) Erweise dich an uns und allen Menschen, die hierher kommen, als treusorgende Mutter, wegweisende Führerin und weise Erzieherin.

Sende uns von hier aus als deine Werkzeuge immer wieder neu in unseren Inneres des HeiligtumsAlltag, damit viele Menschen durch uns deine barmherzige Liebe erfahren. Mit unserem Gründer, Pater Kentenich, beten wir: „Sta et tene locum a Deo tibi ab aeterno praeparatum! Stehe hin und ergreifen den Platz, den Gott dir von Ewigkeit her bereitet hat! Das soll heissen: Bleibe an dem Platze! Das heisst praktisch: Sei du die Königin unseres Herzens, bleibe ewig die Königin unseres Herzens!" (31.5.1966)

Schlange stehen vor dem Heiligtum

Kaum war das Heiligtum eingeweiht, wollten natürlich alle ihre drei Wünsche einlösen und so schafften es einige von uns tatsächlich unter die ersten 20 zu kommen, welche die Muttergottes und den Heiland in ihrem neuen zu Hause besucht haben. Nach der tiefen und feierlichen Einweihung wurde beim Abendessen und einem Folkloreprogramm gefeiert. Wir Schweizer steuerten natürlich auch einen kleinen Beitrag bei uns sangen in „Sennechutteli" und Schweizer-T-Shirt ein ‚Alpenlied' und schenkten der kroatischen Schönstattfamilie eine Kronenkerze aus Wachs, welche von jemandem aus der MäJu extra gegossen wurde.

Ein Stück Herz in Kroatien verloren...

Schweren Herzens mussten wir uns am Nachmittag auch schon wieder verabschieden vom Heiligtum und unseren Gastfamilien. Ich glaube jede von uns hat ein Stück ihres Herzens bei diesem Heiligtum und der kroatischen Schönstattfamilie zurückgelassen.

Einige Eindrücke von Teilnehmern

  • Es war für mich eine grosse Freude, wie viele Menschen zum Heiligtum gepilgert sind und wie man spürte, dass es viele Herzen gibt, die offen sind & eine tiefe Marienliebe haben. Auch durfte ich auftanken und ich weiss, die MTA wird für all unsere Anliegen und die kroatische Schönstattfamilie vollkommen sorgen. Unser Herz soll immer mehr ein Heiligtum werden. Ich glaube, die Früchte, die von diesem Heiligtum ausgehen werden, sind unzählbar. Eine Frau, die in der Nähe vom Heiligtum wohnt, hat mir gesagt: „Erst gestern bei der Einweihung, wo so vielen Menschen gekommen sind, habe ich realisiert, von welch grosser Bedeutung dieses Heiligtum für unsere Region ist und was für ein Segen das ist." Ich glaube, wir können den Kroaten auch etwas an Frömmigkeit „abschauen"

  • Heilige Messe im Heiligtum mit P. HornEs hat mich richtig begeistert, dass so viele Menschen zusammen beten, singen und das Heiligtum einweihen und es hat mich motiviert, diese Freude mit in den „Alltag" zu tragen.

  • Originell der Zug, der ausgerechnet beim Heiligtum „jubelt", gerade zur Eröffnung kam einer und mir kam spontan: Aha, das ist die Fanfare zur Eröffnung - quasi Startschuss und erst danach sah ich den Zug und unmittelbar nach der Einweihung war ein besonders lang gezogener hoher Ton, dass ich zunächst meinte, es wäre ein Instrument (Posaune), das unsere Freude gegen den Himmel und in alle Welt hinausjubelt.

  • Es beeindruckte mich schon der herzliche, freudige Empfang unserer Gastfamilien. Dann die Überraschung beim Kapellchen, das grosse Herz drum herum, das freute mich sehr. So auch die vielen Menschen, die den ganzen Nachmittag so ruhig zuhörten. Der Himmel war offen, besonders um 16.00 Uhr bei der Einweihung, die jungen Menschen trugen die Muttergottes in tiefer inniger Freude. Der Abschied, so eine tiefe Verbundenheit...

>>> Foto-Show von der Einweihung - Fotos von Andrea Kempter und Nadia Bächtiger



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