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16. Oktober 2012 | Deutschland | 

Leben mit dem Hausheiligtum – wider den Alltagsstress


Familientag im Schönstatt-Zentrum Maria Rast bei Euskirchen (Foto: Kulla)

Familientag im Schönstatt-Zentrum Maria Rast bei Euskirchen (Foto: Kulla)

Sr. M. Kirstin Mackenbruck, Familien Kulla und Friese / Hbre. Einen Familientag zum Thema Umgang mit Alltagsstress erlebten 17 Familien mit 37 Kindern im Schönstatt-Zentrum Maria Rast, bei Euskirchen. Ein Team der Schönstatt-Familienbewegung des Erzbistums Köln hatte die Gestaltung des Tages gemeinsam mit Monsignore Schnocks und Sr. M. Kirstin Mackenbruck vorbereitet. Die Familien freuten sich besonders, dass ein gut aufgestelltes Kinderbetreuungsteam (u.a. dabei die Schönstatt-MJF) in 4 altersspezifischen Gruppen für die Kinder ein je eigenes Programm zum Thema gestaltete.

Kinder und Eltern haben gemeinsames und getrenntes Programm (Foto: Friese)

Kinder und Eltern haben gemeinsames und getrenntes Programm (Foto: Friese)

Alltagsstress – im Hamsterrad

„Oft funktionieren wir nur noch – haben nicht mehr die Kraft, den Alltag aktiv zu gestalten.“ „Familie und Beruf fordern sehr, da haben wir für nichts mehr richtig Zeit.“ „Manchmal sind wir wie im Hamsterrad.“ So beschrieben Ehepaare ihre Erfahrung mit dem Thema Alltagsstress und es stellte sich die Frage, wohin man mit dem Druck gehen kann, wo man den Akku neu aufladen kann „damit das Leben kein Alptraum wird“ wie es ein Vater formulierte.

Statement von Ehepaar Alvarez: Was uns das Hausheiligtum bedeutet (Foto: Kulla)

Statement von Ehepaar Alvarez: Was uns das Hausheiligtum bedeutet (Foto: Kulla)

Familien mit Pastor Schnocks vor dem Haus (Foto: Friese)

Familien mit Pastor Schnocks vor dem Haus (Foto: Friese)

Ein Kraftort muss her – und zwar im eigenen Haus!

Als die Familien Bruns, Frank und Alvarez von ihren persönlichen Erfahrungen mit ihrem sog. Hausheiligtum erzählten, wurde schnell deutlich, dass hier eine mögliche Antwort auf das Stressthema zu finden sein könnte. Ein solcher „heiliger Ort“ in den eigenen vier Wänden könne ein Klima der Verbundenheit, der Entspannung, des Glaubenkönnens schaffen. Das Hausheiligtum, ein spezielles „Markenzeichen“ der Schönstattbewegung sei ein Ort, wo man das ganze Leben mit all seinen Problemen und Fragen, mit seinen schönen und schwierigen Seiten mit Gott in Verbindung bringen könne. In allen Herausforderungen und Überforderungen sei Maria eine Ansprechpartnerin, könne man ihr sagen „Ich tue was ich kann, aber jetzt bist du dran.“ Das könne sehr entlastend sein und zur Ruhe und zum Stressabbau beitragen, betonten die Familien.

Lernort des Glaubens

Auch für die Kinder sei das Hausheiligtum ein Ort, wo sie ihre Sorgen und Freuden „abladen“ könnten. So könne eine Kerze brennen während einer Klassenarbeit, ein Foto könne an einen Menschen erinnern, der der Familie gerade besonders wichtig ist. In kleinen Zeichen könne der Alltag im Laufe des Kirchenjahres auf natürliche Weise mit Gott verbunden werden. So sei das Hausheiligtum nicht nur ein Kraftort zum Ausruhen und eine „Tankstelle“ zum Auftanken, sondern ganz nebenbei auch ein echter Lernort des Glaubens. „Du kommst anders raus, als du rein gegangen bist“, erzählt eine der Familien die Reaktion eines ihrer jugendlichen Kinder.

Elternsegen im Heiligtum (Foto: Friese)

Elternsegen im Heiligtum (Foto: Friese)

Erfahrungen

Ein Teilnehmer meinte nach dem Treffen: „Wir fanden die Gespräche unter Männern/Frauen sehr gelungen. Wir haben uns neue Anregungen geholt!“ Eine andere Familie war dankbar für die neuen Anreize „wie wir unser Hausheiligtum in das tägliche Leben noch anders einbinden können.“ Und eine dritte Familie erzählte, wie sie selbst im Hausheiligtum am Abend gemeinsam mit den Kindern aus der Bibel lesen und danach alles Schöne und Gelungene und alles Schwere und Misslungene im „Krugritual“ vor Gott und die Gottesmutter Maria bringen. Das Leben mit dem Hausheiligtum als Antwort auf die Not, mit den alltäglichen Stresssituationen besser umgehen zu können – eine ungewöhnliche Perspektive, die sich aber lohnt auszuprobieren.


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