Nachrichten

16. Oktober 2012 | Deutschland | 

„Wir sind gewachsen mit unseren Problemen …“ - Wie Ehe immer schöner wird


Kinder machen ein Plakat für den Tag zu zweit in Dietershausen (Foto: Schulz)

Kinder machen ein Plakat für den Tag zu zweit in Dietershausen (Foto: Schulz)

Sr. M. Louise Schulz. Wie Ehe immer schöner wird - davon berichten, abwechslungsreich und jedes Paar auf seine besondere Art und Weise, fünf Ehepaare beim „Tag zu zweit“ im Schönstatt-Zentrum Dietershausen. Die Referenten-Paare sind alle rund „um die Silberhochzeit“ und seit vielen Jahren zusammen in einer Schönstatt-Familiengruppe unterwegs.

 

Die Referentenriege (Foto: Schulz)

Die Referentenriege (Foto: Schulz)

Anette und Karlheinz (Foto: privat)

Anette und Karlheinz (Foto: privat)

Zusammen (ge)wachsen

Anette und Karlheinz erzählen, wie es darauf ankomme, sich täglich neu füreinander zu entscheiden. Eine Neuorientierung stand für sie als Paar an, als die Kinder aus dem Haus gingen. „Wir haben erlebt: Eine Tür geht zu – aber woanders geht wieder eine auf. Wir sind zusammen gewachsen - mit all unseren nicht gerade wenigen Problemen innerlich gewachsen. Wir haben am Leben gelernt und fragen uns oftmals: Weißt Du noch, wie wir das und das gelöst haben?“ „Wir sind nicht allein“, kommentiert Anette das Foto ihres Hausheiligtums und bringt so ihre Erfahrung von 25 Jahren Ehe auf den Punkt.

Sie hatten gemerkt, dass sie wieder etwas finden müssen, was sie zusammen machen. Karlheinz war in seiner Jugend begeisterter Motorradfahrer und ließ dieses Hobby nun wieder aufleben, besorgte sich die nötige Ausrüstung – aber alleine fahren? Freudestrahlend berichtet er, wie Anette eines Tages fragte: „Und wann kaufen wir meine Motorradklamotten?“ Jetzt sind sie zusammen auf dem Motorrad unterwegs, bevorzugt zur Motorradwallfahrt nach Schönstatt und genießen dieses neue Hobby zu zweit.

Engagement für Familien als Eheprojekt

Jutta und Hubert (Foto: privat)

Jutta und Hubert (Foto: privat)

Jutta und Hubert hatten als junges Paar mit vier Kindern Schönstatt-Familientagungen als „Akku-Ladestation“ für sich entdeckt, als Oase, die ihnen half, ihre Aufgaben im Beruf und zu Hause zu bewältigen. „Zum Beispiel die Vollverpflegung ist eine tolle Sache, dass sich meine Frau auch mal an den gedeckten Tisch setzen kann.“ meint Hubert. „Geistliche Impulse, Urlaubsstimmung, gute Kinderbetreuung sind uns wichtig“, erzählt Jutta und berichtet von echten Freundschaften, die unter den Familien der Tagungen entstanden sind. Heute begleiten sie selbst die jährliche Ostertagung im Haus der Familie und haben dieses Engagement zu ihrem Eheprojekt gemacht.

Gisela und Klaus (Foto: privat)

Gisela und Klaus (Foto: privat)

Dankbarkeitstagebuch

Für Gisela und Klaus ist ein Spaziergang abends zu zweit zu einem wichtigen Punkt im Tagesablauf geworden: „Walk ´n Talk“ heißt das für sie und sie entdecken dabei ganz neu die Natur, Gottes wunderbare Spur. Klaus hat in Vorträgen schon oft darüber gesprochen, dass es die Lebensqualität und den Schlaf nachweislich verbessert, wenn man sich abends 3 Dinge bewusst macht, wofür man eigentlich – bei allen Problemen, die einen so umtreiben – doch dankbar sein kann. Darum führen sie ein Dankbarkeitstagebuch und haben sich angewöhnt, sich auch als Paar gegenseitig zu danken. Und die beiden machen allen Teenie-Eltern Mut mit ihrer Erfahrung: „Es gibt eine Zeit nach der Pubertät!“ Sie erleben es jetzt bei ihren herangewachsenen Kindern, die „plötzlich“ ihr Zuhause wieder gut finden und gern kommen.

Monika und Ulrich (Foto: privat)

Monika und Ulrich (Foto: privat)

Beziehungs-Konto

Monika und Ulrich berichten, wie sie die Beziehung und Bindung zwischen den Generationen ihrer Familie als große Bereicherung erfahren haben: „Familie ist … wenn jemand für dich da ist!“ Generationsübergreifende Beziehungen erlebten sie mit den eigenen Eltern, den Großeltern ihrer Kinder und jetzt mit den eigenen Enkeln. „Es lohnt sich, auf das Beziehungs-Konto einzuzahlen, denn dann haben wir alle lange Zeit etwas davon.“ Geborgenheit, Gelassenheit, Aufmerksamkeit erleben und schenken Großeltern, Eltern und Enkel sich gegenseitig. Generationenübergreifende Familie – das ist eine Solidargemeinschaft, ein soziales Netz, das hält und trägt, wenn es darauf ankommt. Pater Kentenich spricht in dem Zusammenhang vom Bindungsorganismus, der eine wichtige Voraussetzung ist für den Glauben.

Beate und Jürgen (Foto: privat)

Beate und Jürgen (Foto: privat)

„Gefährten“ auf dem Lebensweg

Beate und Jürgen haben sich auf dem 9-tägigen Fußpilgerweg von Fulda nach Schönstatt neu als echte „Gefährten“ auf ihrem Lebensweg erlebt. „Es war das Beste, was wir je zusammen gemacht haben“, sagt Jürgen. Und Beate erzählt: „ Wir haben als junges Ehepaar unser Leben als Mitarbeiter am Reich Gottes leben wollen, doch im Laufe der Jahre vieles vergessen. Die Pilgertage haben mich nicht geerdet, sondern gehimmelt, wieder in die Spur gestellt. Ich begreife mein Leben neu als ein Pilgern zum Himmel hin. Die Richtung stimmt. Wir gehen unter Gottes Segen. Die täglichen Sorgen und Probleme: Das ist einfach eine unbequeme Wegstrecke. Ich werde sie bewältigen. Der Weg kann steil oder anstrengend sein, aber er wird uns auch wieder schöne Abschnitte schenken, uns mit Sonnenschein und Schatten erfreuen.“


Top