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12. Oktober 2012 | Deutschland | 

Statt Pessimismus und Jammern: Aufbruch und Umkehr


Kerzen für das Jahr des Glaubens (pde-Fotos: Norbert Staudt)

Kerzen für das Jahr des Glaubens (pde-Fotos: Norbert Staudt)

Schw. M. Lucis Ferstl. Mit einem Pontifikalamt im Ingolstädter Liebfrauenmünster am 11. Oktober 2012 hat Bischof Gregor Maria Hanke das "Jahr des Glaubens" für das Bistum Eichstätt eröffnet. Gläubige aus der ganzen Diözese nahmen an dem Gottesdienst teil. Den Abschluss bildete eine Lichterprozession zum Gnadenbild der "Dreimal Wunderbaren Mutter" in einer Seitenkapelle der Kirche.

 

Lichterprozession zum Jahr des Glaubens im Liebfrauenmünster in Ingolstadt  (pde-Fotos: Norbert Staudt)

Lichterprozession zum Jahr des Glaubens im Liebfrauenmünster in Ingolstadt (pde-Fotos: Norbert Staudt)

Glaubenskraft und –freude spürbar

Bereits eine halbe Stunde vor Beginn war das Münster, die größte Kirche im Bistum, gut gefüllt mit Gläubigen aller Altersstufen, jedoch auffallend vielen jungen Christen. In etlichen Dekanaten waren Busse eingesetzt worden und so gab es kurz vor Beginn des Gottesdienstes nur noch Stehplätze, da auch die Seitenkapellen bereits gefüllt waren. Jemand zählte beim Einzug über 70 Priester, am Ende des Zuges Bischof Hanke. Beim Eingangslied „Du Mutter Dreimal Wunderbar“ konnten alle mitsingen und der mächtige Klang in der vollen Kirche ließ von Beginn an Glaubenskraft und –freude hörbar, spürbar werden.

vlnr.: Domdekan Willibald Harrer, Bischof em. Walter Mixa, Bischof Gregor Maria Hanke, Generalvikar Dompropst Isidor Vollnhals, Münsterpfarrer Dekan Bernhard Oswald.  (pde-Fotos: Norbert Staudt)

vlnr.: Domdekan Willibald Harrer, Bischof em. Walter Mixa, Bischof Gregor Maria Hanke, Generalvikar Dompropst Isidor Vollnhals, Münsterpfarrer Dekan Bernhard Oswald. (pde-Fotos: Norbert Staudt)

Bischof Gregor Maria Hanke bei der Predigt (pde-Fotos: Norbert Staudt)

Bischof Gregor Maria Hanke bei der Predigt (pde-Fotos: Norbert Staudt)

Ausgangspunkt einer Bewegung der Glaubenserneuerung

Mit dieser Feier im Münster sei die Erinnerung an die Eröffnung des 2. Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren verbunden, dessen Hauptanliegen eine Erneuerung im Glauben war, erklärte Münsterpfarrer und Stadtdekan Bernhard Oswald in seiner Einführung. Dieses Anliegen sei noch nicht erfüllt; deswegen habe Papst Benedikt XVI. ein Jahr des Glaubens ausgerufen. Dass es für das Bistum Eichstätt im Ingolstädter Münster eröffnet werde, habe einen tiefen Sinn. Bereits einmal sei von hier aus in der Zeit nach der Reformation eine beeindruckende Bewegung der Glaubenserneuerung ausgegangen. Die Jesuiten und speziell Pater Jakob Rem formten durch die Marianischen Kongregationen christ-katholische Führungspersönlichkeiten, die in Deutschland und Europa maßgeblich die Erneuerung des Glaubens förderten. Sie taten es in Verbindung mit der Dreimal Wunderbaren Mutter und deren Gnadenbild hier in Ingolstadt. Maria bringt Christus zur Welt, sie hat es damals in Bethlehem getan und tut es auch heute durch Menschen.

Auf Aufbruch und Umkehr setzen

Statt Pessimismus und Jammern über die Glaubenskrise sollte die Kirche wieder mehr auf die Bereitschaft Einzelner zu Aufbruch und Umkehr setzen, betonte der Bischof von Eichstätt in seiner Predigt. "Umkehren zu Gott kann der Mensch, der sich bewusst geworden ist, einen nicht gestillten Hunger nach Leben zu haben, der erkannt hat, dass er dieses Bedürfnis überlagert hat durch irdische Werte, durch negative Verhaltensweisen." Weiter erklärte Bischof Hanke das Anliegen des Glaubensjahres und gab konkrete Impulse zur Glaubensvertiefung für den einzelnen Christen.

Maria als Vorbild des Glaubens

Am Ende der Feier erhielten die Priester, Vertreter der Pfarreien, der Orden und der Geistlichen Gemeinschaften eine Kerze mit dem Logo des Glaubensjahres und zogen in einer feierlichen Prozession zum Gnadenbild der MTA (Mater Ter Admirabilis), wo sie gemeinsam mit den Gläubigen den Glauben der Gottesmutter betrachteten, wie er in den Evangelien bezeugt ist. Nach jedem Abschnitt stimmten alle in den Lobpreis ein: „Selig bist du, weil du geglaubt hast“. Mit einem kraftvollen Marienlied endete die Feier.

Bischof Gregor Maria Hanke vor dem Gnadenbild der "Dreimal Wunderbaren Mutter" im Münster Ingolstadt (pde-Fotos: Norbert Staudt)

Bischof Gregor Maria Hanke vor dem Gnadenbild der "Dreimal Wunderbaren Mutter" im Münster Ingolstadt. Auf dem Altar steht ein Bild der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt, deren Bild in Anlehnung an das Ingolstädter Gnadenbild ebenfalls den Titel "Dreimal wunderbare Mutter" trägt. (pde-Fotos: Norbert Staudt)

Jahr des Glaubens innerlich mitvollziehen

Sichtlich bewegt und erfreut über die große und gläubige Beteiligung bedankte sich der Bischof zum Abschluss. Als die Menschen mit den brennenden Kerzen in den Händen die Kirche verließen, war das wie eine große Aussendung in den Alltag, das Jahr des Glaubens persönlich, zu Hause und in den Gruppierungen und Gemeinschaften innerlich mit zu vollziehen.

Die beim Gottesdienst anwesenden Schönstätter freuten sich, durch Seelsorgeamtsleiter DK Rottler am Altar vertreten gewesen zu sein und darüber, dass die Dreimal Wunderbare Mutter so selbstverständlich, „organisch“ einfach dabei war. Das Anliegen eines Glaubenskurses in der Stadt Ingolstadt, der am 18. Oktober beginnt, vertraute der Münsterpfarrer den Mitgliedern der Schönstatt-Bewegung noch als besonderes Gebetsanliegen an. „Wir sind voller Freude, dass die Eröffnung des Glaubensjahres ein solch beeindruckendes Erlebnis war und wollen dazu beitragen, dass die Initiativen dieses Jahres in den Pfarreien Frucht bringen“, meinte eine der anwesenden Schönstätterinnen.


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