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6. Oktober 2012 | Rund ums Urheiligtum | 

Den apostolischen Atem der Gründungszeit neu in den Blick bekommen - Buchvorstellung zum missionarischen Jahr


Dr. Peter Wolf signiert sein neues Buch "Seine Sendung unsere Mission" nach der Buchvorstellung in Schönstatt (Foto: Brehm)

Dr. Peter Wolf signiert sein neues Buch "Seine Sendung unsere Mission" nach der Buchvorstellung in Schönstatt (Foto: Brehm)

Claudia Brehm. An der Schwelle zum dritten Vorbereitungsjahr auf das Jubiläum 2014 ist beim Schönstatt-Verlag unter dem Titel „Seine Sendung unsere Mission“ ein Buch mit ausgewählten Texten von P. Josef Kentenich erschienen, das Msgr. Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Schönstatt-Institutes Diözesanpriester in Zusammenarbeit mit der Sektion Mittelrhein des Josef-Kentenich-Institutes und auf Anregung des Teams 2014 herausgegeben hat. „2013, das dritte Jahr unsres Trienniums, soll ein Jahr werden, in dem wir uns besinnen auf unseren missionarischen Auftrag, unseren apostolischen Einsatz und ganz umfassend auf unsere Sendung, von der unser Gründer immer wieder bewegt gesprochen hat und bis zuletzt erfüllt war“, sagte Wolf bei der Präsentation des Buches vor einer interessierten Zuhörerschaft im Pater-Kentenich-Haus in Schönstatt am Abend des 4. Oktober 2012.

"Seine Sendung unsere Mission" Ausgewählte Texte von P. Josef Kentenich zum missionarischen Jahr der Vorbereitung auf das 100. Gründungsjubiläum der Schönstatt-Bewegung (Foto: Brehm)

"Seine Sendung unsere Mission" Ausgewählte Texte von P. Josef Kentenich zum missionarischen Jahr der Vorbereitung auf das 100. Gründungsjubiläum der Schönstatt-Bewegung (Foto: Brehm)

Msgr. Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Schönstatt-Institutes Diözesanpriester (Foto: Brehm)

Herausgeber Msgr. Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Schönstatt-Institutes Diözesanpriester (Foto: Brehm)

Dr. Peter Wolf übergibt sein neues Buch der Öffentlichkeit  (Foto: Brehm)

Dr. Peter Wolf übergibt sein neues Buch der Öffentlichkeit (Foto: Brehm)

Schwester Mariele Mierswa, Leiterin des Schönstatt-Verlages, bei dem das neue Buch erschienen ist.  (Foto: Brehm)

Schwester Mariele Mierswa, Leiterin des Schönstatt-Verlages, bei dem das neue Buch erschienen ist. (Foto: Brehm)

Ein interessiertes Publikum verfolgt die Ausführungen des Herausgebers. (Foto: Bühler)

Ein interessiertes Publikum verfolgt die Ausführungen des Herausgebers. (Foto: Bühler)

Der umfassenden Bedeutung des Wortes missionarisch auf die Spur kommen

Wo in der deutschen Sprache beim Wort „Mission“ eher an Missionare in fernen Länder gedacht würde, hörten Menschen spanischer und portugiesischer Zunge in den Worten misión/missao viel mehr den Gedanken der Sendung mit, führte Peter Wolf in seinem Referat aus. „Mit dem Jahr der ‚missionarischen Strömung‘ wollen wir … diese umfassende Bedeutung des Wortes ‚missionarisch‘ treffen, wie es auch in dem englischen Wort ‚mission‘ mitschwingt, wenn Gruppen und Firmen heute ins Wort bringen wollen, was ihre ‚Sendung‘, ihr besonderer ‚Auftrag‘ ist, für den sie mit ihrem Namen stehen“, so Wolf. Dass Josef Kentenich durch und durch missionarisch dachte und handelte, wird aus den Texten deutlich, die im Buch aufgegriffen sind und vom Autor jeweils einführend kommentiert und eingeordnet werden.

Apostolat auf allen erreichbaren Gebieten

Schon in der frühen Zeit als junger Spiritual im Studienheim der Pallottiner in Schönstatt habe Kentenich die Jugendlichen angeregt, einen Missionsverein zu gründen. Damit habe er Raum geschaffen für Eigeninitiative und selbständige Beschäftigung mit Themen der Weltmission, sowie für die Planung konkreter Projekte. Gleichzeitig habe er von Vinzenz Pallotti her die innere Verbindung zwischen Marienverehrung und Missionseifer aufgegriffen in dem oft wiederkehrenden Motto: „Maria ist der große Missionar. Sie wird Wunder wirken.“

In der Übernahme des Titels „Dreimal Wunderbare Mutter“ für das Marienbild der jungen Kongregation von der engagierten und apostolisch wirkungsvollen Kongregation an der Jesuiten-Universität in Ingolstadt würde u.a. deutlich, dass die Schüler und Studenten in Schönstatt eine zutiefst apostolische Gemeinschaft bilden wollten. Peter Wolf stellte bezugnehmend auf das neue Buch dar, wie die 1919 entstehende „Apostolische Bewegung“ unmissverständlich in ihrer ersten Satzung formuliert: “Apostolat auf allen erreichbaren Gebieten“, wüssten sie sich doch Vinzenz Pallottis „Universalität des Apostolates“ verpflichtet. Als Patron habe die entstehende Gemeinschaft, neben Maria, den Völkerapostel Paulus gewählt, den Pater Kentenich bereits in der Zeit des Missionsvereins den Jungen als mitreißendes Vorbild gezeichnet habe, in dessen Schule der biblische Gedanke der Sendung mehr und mehr zum Leitmotiv für Kentenichs theologisches Denken geworden sei.
Das „Kapellchen“, das heutige Urheiligtum, sei von Anfang an Ort der Schulung der Studenten für Apostolat und ihren missionarischen Beruf gewesen. Die „apostolische Fruchtbarkeit“ als drittes Geschenk dieses Ortes mache deutlich, dass Kentenich „die Perspektive des Apostolates beständig vor Augen hatte“, so Wolf.

Sendungsglaube als Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft der Kirche

Aus der Beobachtung, dass dem Christentum die treibende Kraft eines lebendigen Sendungsbewusstseins weithin abhanden gekommen sei, werde Pater Kentenich nach dem zweiten Weltkrieg immer wichtiger, in seiner Bewegung ein tragfähiges Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft der Kirche zu wecken und Sendungsglaube bis hin zu Sendungsergriffenheit heimisch zu machen. Zur Zeit des Konzils habe er eine Sendung darin gesehen, sich mit seiner Bewegung für das neue Kirchenbild einzusetzen, dem er sich ganz verpflichtet gewusst habe.
Die neue Lebensform der Säkularinstitute auszugestalten und für ihre Tragfähigkeit und Lebendigkeit in der Kirche zu sorgen, werde für Kentenich zu einer weiteren Sendung, wobei er immer wieder betont habe, dass der Einsatz unter den säkularisierten Bedingungen unserer Zeit eine tiefe Verbundenheit mit Gott, eine „Gottergriffenheit“ anzielen müsse.

„Missionarisches Jahr“ der Schönstattfamilie und „Jahr des Glaubens“

Dass das „missionarische Jahr“ der Schönstattfamilie zusammenfällt mit dem von Papst Benedikt ausgerufenen „Jahr des Glaubens“, wertet Peter Wolf im Rahmen der Buchvorstellung als besondere Freude und “starkes Zeichen“. Unmissverständlich macht der Autor am Ende klar: „Selbst wenn die Größe der Sendung überfordert und wenn nicht jede Sendung zu jeder Zeit im Vordergrund des Bewusstseins der Gemeinschaft stehen kann, ist es doch entscheidend, dass wir in der Gefolgschaft des Gründers seine Perspektiven durchtragen und nicht verkürzen.“ Die vorliegende Textsammlung zum Jahr der missionarischen Sendung der weltweiten Schönstattfamilie wolle helfen, den apostolischen Atem der Gründungszeit und des Gründers selbst aufzunehmen und die Größe und Weite der Sendung Schönstatts neu in den Blick zu bekommen.
Mit dem Wunsch, dass die ausgewählten Texte des Buches zu Anregung und Hilfe werden, das Jahr der missionarischen Strömung mit dem Gründer auf 2014 hin als große internationale Familie zu gestalten, damit seine Sendung immer mehr zu unserer Mission werde, schloss Dr. Wolf seine Ausführungen. Schwester Mariele Mierswa, Leiterin des Schönstatt-Verlages, dankte Dr. Wolf für sein Engagement und die gute Zusammenarbeit und lud alle Anwesenden zum Umtrunk ins Foyer des Pater Kentenich Hauses ein, wo die Bücher zum Verkauf standen und der Herausgeber zur Signierung einzelner Exemplare bereitwillig zur Verfügung stand.

Mehr Informationen

Seine Sendung unsere Mission

Hrsg: Peter Wolf, Schönstatt Verlag, ISBN 978-3-935396-37-0, 12,80 €

Zu beziehen bei

Schönstatt-Verlag, Hillscheider Str. 1, 56179 Vallendar, Tel. 0261/ 64 04-300, Fax -309,
e-mail: schoenstatt-verlag@s-ms.org
Internet: www.schoenstatt-verlag.de
oder in jeder Buchhandlung.


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