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24. September 2012 | Deutschland | 

Und jetzt gibt es sie wirklich: Einweihung der Josef-Kentenich-Schule in Kempten-Leubas


Einweihungsfeier der Josef Kentenich Schule in Leubas (Foto: Immler)

Einweihungsfeier der Josef Kentenich Schule in Leubas (Foto: Immler)

www.schoenstatt.org, fma. Es ist schon weit in den Nachmittag hinein, und sie sind fast alle noch da, sitzen ins Gespräch versunken in der warmen Spätsommersonne, laufen durch das Gebäude oder schauen den Kindern zu, die nicht genug bekommen können vom Kistenklettern in luftigen Höhen, und über allem liegt eine ganz besondere Atmosphäre von Freude und Staunen. Eltern, Schulkinder, Pfarrangehörige, Menschen aus der Gemeinde Leubas, Politiker, Priester, Schönstätter aus der Nähe, aus ganz Deutschland und aus der Schweiz, Handwerker: Es ist wirklich unser aller Josef-Kentenich-Schule geworden, sagt jemand. Während einer noch ein Foto machen muss vom Schild am Eingang, um glauben zu können, dass es sie jetzt wirklich gibt, diese Schule, apostolisches Projekt im strategischen Feld der Pädagogik als Bündnisgabe für das Jubiläum 2014 - gegen alle Unmöglichkeiten möglich geworden -, meint einer der Initiatoren: Und jetzt geht es an die Lehrer-Fortbildung in Kentenich-Pädagogik!

Kinder gestalteten die Einweihungsfeier mit (Foto: Immler)

Kinder gestalteten die Einweihungsfeier mit (Foto: Immler)

Am 13. September ist für 17 Erst- und Drittklässler der erste Schultag im Feldweg 1 in Kempten-Leubas. Am Sonntag zuvor, am 9. September, wurde die Josef-Kentenich-Schule mit einem Familiengottesdienst in der keine hundert Meter entfernten Pfarrkirche und anschließender Segnung der Räume eingeweiht.

Wir feiern heut ein Fest

„Wir feiern heut ein Fest“ – das Eingangslied bringt die Stimmung dieses Morgens wunderbar zum Ausdruck; es ist ein Fest für alle, die in den vergangenen Jahren die Schulgründung mit Bangen und Freude verfolgt, die durch Ermutigung, Gebet, Beiträge zum Gnadenkapital, durch Spenden, Darlehen, Bürgschaften oder aktive Mithilfe den Weg zu diesem Tag unterstützt haben, einen Weg, an dessen zahlreichen Wendungen und Kurven nur zu oft das Schild gestanden hat: Unsere Schulgründung steht vor dem Aus.

So noch wenige Wochen zuvor, als nach monatelangem Verhandeln der sicher geglaubte Bankkredit für den Kauf von Gebäude und Gelände abgesagt wurde. Und dann der Sprung ins Ungewisse, die unglaubliche Solidarität seitens der Stadt Kempten, das dadurch mögliche „Wir fangen einfach an und bauen um“ ... und wenige Tage vor der Einweihung dann fast wie aus heiterem Himmel die Kreditzusage einer anderen Bank ... Wenn himmelstürmendes Vertrauen auf ungeheure Tat- und Gestaltungskraft trifft, dann entstehen große Werke mit der Signatur Gottes: „Großes hat an mir getan der Allmächtige...“

Die Einweihungsfeier begann mit einem Gottesdienst (Foto: Immler)

Die Einweihungsfeier begann mit einem Gottesdienst (Foto: Immler)

Gottes Versprechen

Zwei Liedermacher aus Schönstatt, Gertraud Wackerbauer und Wilfried Röhrig, gestalten die Messe musikalisch, mit engagierter Unterstützung durch Harald M. Knes, Institut der Schönstätter Marienbrüder, Schulleiter – endlich ohne „zukünftig“ davor.

„Gottes Versprechen“ heißt der Liedruf, den Wilfried Röhrig eigens für die Schuleinweihung komponiert hat und der das Motiv vom Regenbogen aufgreift. Noah, die Arche, der Regenbogen, der Bundesbogen – Motive, die diesen mit der Pfarrgemeinde Leubas gemeinsam gestalteten Gottesdienst prägen.

„Ohne euch bräuchten wir diese Schule nicht“, sagt Pfr. Stahl, Kempten, in der Einführung zur heiligen Messe und bittet die zukünftigen Schüler, den Finger zu heben. Es sind 17 Kinder, die am 13. September in der Josef-Kentenich-Schule ihren ersten Schultag haben – auch wenn die meisten schon in dieser Schule gewesen sind und manche sogar bei den Umbauarbeiten mitgeholfen haben.

Gott handelt nicht nur durch Noah, nicht nur in Jesus, so Pfr. Stahl in der Predigt, er möchte auch handeln durch jeden von uns – durch jeden, der in der Taufe den Auftrag erhalten hat, für Gott und die Menschen zu wirken. Jeder ist berufen und jeder hat eine Berufung zu diesem Wirken; Eltern, Paten und Lehrer haben eine besondere Berufung für die Kinder, die ihnen anvertraut sind, hat die Berufung, Erzieher und Zeuge des Wirken Jesu für sie zu sein...

Schüler, Eltern, Lehrer und Gäste ziehen nach dem Gottesdienst zur Segnung der Schule  (Foto: Immler)

Schüler, Eltern, Lehrer und Gäste ziehen nach dem Gottesdienst zur Segnung der Schule (Foto: Immler)

Du bist wichtig für Gott

Du bist wichtig für Gott ... Du bist so wichtig, dass für dich und gerade für dich unter solchem Einsatz diese Schule gebaut wurde: Am Schluss der Messe erhalten die Schulkinder und ihre Eltern einen persönlichen Segen, der jedem Kind vermittelt: Du bist so unendlich wichtig für diesen unseren großen Gott ...

Segen

In Prozession ziehen alle zum Schulgebäude. Irgendwie ist es immer noch unwirklich – irgendwie sind immer noch die Baustellenbilder im Sinn und die vielen Momente, in denen es unmöglich ausgesehen hat. Aber auch all die vielen Momente von Vertrauen, Wagnis und von Unterstützung – aus der Stadt, aus der Diözese, aus der Politik, aus Schönstatt.

So viele, ohne die diese Schule nicht geworden wäre, so viele, die an einem bestimmten Punkt des Weges eingesprungen sind, gehen jetzt mit in dieser kleinen Wallfahrt – Politiker, die ihr Wort und ihren Einfluss geltend gemacht haben, Bürgschafts- und Darlehensgeber, Pädagogen und Lehrer, Eltern, Familien aus der Schönstatt-Bewegung, von der Akademie für Familienpädagogik, Journalisten und Redakteure...

Christian Immler steht auf der Treppe zum Eingang und fotografiert die ankommende Prozession. „Können Sie es wirklich glauben?“

Staatsminister Thomas Kreuzer und Schulleiter Harald M. Knes (Foto: Immler)

Staatsminister Thomas Kreuzer (l) und Schulleiter Harald M. Knes (Foto: Immler)

Unsere Schule

Staatsminister Thomas Kreuzer und Vertreter der Stadt Kempten sprechen kurze und persönliche Grußworte, Schulleiter Harald M. Knes moderiert, Ehepaar Immler dankt und Kinder der Musikschule Kempten gestalten mit Geigen und Klanghölzern den fröhlich-musikalischen Rahmen.

Und dann segnet Pfarrer Stahl das Kreuz der Einheit und das Bild der Gottesmutter von Schönstatt, und zieht dann segnend – gefolgt von Fotografen und anderen – durch die Schulräume.

Und dann kommt die Natur auf ihre Kosten – „Ich habe Hunger“ war ein running gag während der ganzen spontanen Dank- und Segensfeier -, und es gibt reichlich Gegrilltes und Süßes und Getränke an liebevoll gedeckten Tischen.

Glückliche Schüler am ersten Schultag (Foto: Immler)

Glückliche Schüler am ersten Schultag (Foto: Immler)

Die Stühle, die Schubladen, die Garderobe ...

Wer nicht an den Tischen oder auf dem Gelände ins Gespräch vertieft ist oder unerwartetes Wiedersehen mit Freunden oder interessante neue Begegnungen feiert (Projekte führen die unterschiedlichsten Menschen zusammen – eine Erfahrung, die sich immer und immer wieder bestätigt), lässt sich die Räume und Einrichtung der Schule zeigen. Die mitwachsenden Stühle mit voller Bewegungsfreiheit, die maßgefertigten Naturholzmöbel, die eigenen Schubladen für jedes Kind, die Tafeln im Hochformat wie die Schulhefte eben, die hübsche Garderobe im Flur, die hellen Räume ... Staunende Blicke und Ausprobieren sind angesagt.

Es ist weit in den Nachmittag hinein und oft erst nach mehrfachem Anlauf, bis sich die Letzten auf den Heimweg machen ... und das Team der Kentenich-Schule weiterarbeitet, um alles für den ersten Schultag bereit zu machen!

Quelle: www.schoenstatt.org

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