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19. September 2012 | Deutschland | 

Pädagogik Forum II: Marionetten unseres Gehirns?


Pädagogik Forum II in Schönstatt (Foto: Irsch)

Pädagogik Forum II in Schönstatt (Foto: Irsch)

Dr. Gertrud Pollak. „Freiheit und Bindung“ war das Schwerpunktthema des Pädagogik-Forums vom 14.-16.09.2012 im Bildungshaus Marienland. Wie beim ersten Pädagogik-Forum im Februar 2011 standen Ansätze und Erkenntnisse der Schönstattpädagogik im Dialog. 85 Frauen und Männer verschiedener pädagogischer Berufe brachten ihre Alltagserfahrungen mit, um sich mit anderen darüber auszutauschen und Anregungen von Fachleuten zu diskutieren.

Etwa 80 Teilnehmer trafen sich zum Pädagogik Forum II in Vallendar/Schönstatt in der Bildungsstätte Marienland (Foto: Irsch)

Etwa 80 Teilnehmer trafen sich zum Pädagogik Forum II in Vallendar/Schönstatt in der Bildungsstätte Marienland (Foto: Irsch)

Anknüpfen an das Pädagogik Forum I

Am Freitagabend kam ins Blickfeld, was nach dem ersten Forum weiterging: „Anknüpfen an…“. Es berichtete der Arbeitskreis Elementarpädagogik, der sich seither regelmäßig trifft und pädagogische Akzente für diese Altersstufe weiter entwickelt. Ein zweiter Bericht galt dem internationalen wissenschaftlichen Kongress, der im März 2012 im Priester- und Bildungshaus Moriah stattfand: „Identität. Pädagogische Strömungen im Gespräch mit Josef Kentenich“. Danach kam die Einladung zu einer Initiative, innerhalb des Josef-Kentenich-Institutes eine Pädagogiksektion zu gründen, die frühe pädagogische Texte Kentenichs studieren will.

Dr. Christian Hoppe: psychologische und neurologische Aspekte von Freiheit (Foto: Irsch)

Dr. Christian Hoppe: psychologische und neurologische Aspekte von Freiheit (Foto: Irsch)

Dr. Jürgen Sammet: das Thema Freiheit in der Pädagogik (Foto: Irsch)

Dr. Jürgen Sammet: das Thema Freiheit in der Pädagogik (Foto: Irsch)

Schw. Dr. M. Doria Schlickmann: Freiheit - Angelpunkt schönstättischer Pädagogik (Foto: Irsch)

Schw. Dr. M. Doria Schlickmann: Freiheit - Angelpunkt schönstättischer Pädagogik (Foto: Irsch)

Aspekte von Freiheit

Einstieg am Samstag war das Referat von Dr. Christian Hoppe zu psychologischen und neurologischen Aspekten von Freiheit unter der Fragestellung: „Sind wir Marionetten unseres Gehirns?“ – gefolgt von aktuellen Ausführungen zur Freiheit in der Pädagogik, die Dr. Jürgen Sammet vorstellte. Danach legte Schw. Dr. M. Doria Schlickmann dar, inwiefern Freiheit der „Angelpunkt schönstättischer Pädagogik“ ist. Rückfragen und rege Zwischengespräche zeigten, wie viele Anstöße zum Dialog die drei kompetenten Darlegungen ergeben hatten.

Am Nachmittag wurden die Ansätze in Fachgruppen vertieft: Die Teilnehmer/innen teilten sich je nach Arbeitsfeld auf: Elementarbereich, Primar- und Sekundarbereich, Hochschule, Ehe &  Familie, Therapeuten, Sozialpädagogen, Pastoral und Medienpädagogik. Der Abend  ließ „FREI-Räume“ mit unterschiedlichen ganzheitlichen Angeboten zu weiterem Dialog oder zum Abschalten.

Freiheit, die wir hätten

Am Sonntag stand noch einmal der erste öffentliche Vortrag P. Kentenichs vom 27.10.1912 vor den Jungen im Studienheim (Vorgründungsurkunde) im Mittelpunkt. Ein Beitrag bebilderte „1912 – die Freiheit, die er meinte“ und leitete über zur Frage, was der freiheitliche Ansatz von damals in den verschiedenen pädagogischen Feldern heute anregen könnte: „2012 – Freiheit, die wir hätten.“ Die Intensität der Diskussionen im Kleinen und im Plenum ergaben deutlich, wie wichtig es bleibt, in Sachen Schönstattpädagogik im Dialog zu sein. Auch 2012 sind wir keine Marionetten unseres Gehirns. Wichtiger bleibt für eine Pädagogik in Freiheit der schon 100 Jahre alte Appell aus der Vorgründungsurkunde, den der Pädagoge Kentenich so fasste: Ich stelle mich euch ganz zur Verfügung … vor allem aber mein Herz.


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