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11. September 2012 | Europawallfahrt | 

Zeugnis für Jesus Christus geben: glaubwürdig, solidarisch, europäisch


Das Bild der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt wird in die Pilgerkirche getragen (Foto: Brehm)

Das Bild der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt wird in die Pilgerkirche getragen (Foto: Brehm)

Hbre. „Es ist ein ganz großes Erlebnis, hier dabei sein zu dürfen“, sagt Egon Öhler aus Friedberg am Bodensee. Er meint die Europawallfahrt am 8. September 2012 zur Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt, zu der er mit über 3000 weiteren Pilgern aus 18 Nationen Europas nach Schönstatt/Vallendar gekommen ist. Das Erlebnis der Internationalität des Tages und einer tiefen spürbaren Spiritualität lasse ihn hoffen, dass in Europa im Glauben ein Aufbruch möglich ist.

Bei der Begrüßung der Teilnehmer kamen Vertreter der 18 beteiligten europäischen Nationen mit ihren Fahnen und unter den Klängen ihrer Nationalhymnen in die Pilgerkirche (Foto: Brehm)

Bei der Begrüßung der Teilnehmer kamen Vertreter der 18 beteiligten europäischen Nationen mit ihren Fahnen und unter den Klängen ihrer Nationalhymnen in die Pilgerkirche (Foto: Brehm)

Erlebnis einer internationalen Kirche

„Ich habe eine unheimliche Freude. Die Internationalität, die uns hier begegnet ist, macht einen ungeheuren Eindruck auf mich“, sagte Pfarrer em. Herbert Graf von Merveldt von Friesoythe, Münsterland, der zur Fokolarbewegung gehört und sich schon seit Jahren beim Projekt Pilgerheiligtum der Schönstattbewegung aktiv engagiert. „Die Veranstaltung hatte ein Flair, das man in Europa so schnell nicht wieder findet.“ Das Erlebnis einer internationalen Kirche, bei der Menschen unterschiedlicher Sprachen und Herkunft miteinander beten, singen und feiern, machte auf viele der Pilger einen bleibenden Eindruck. „Die Gottesmutter von Schönstatt hat uns hier zusammengeführt, und egal, ob wir uns unterhalten können oder nicht, wir fühlen uns doch gemeinsam auf dem Glaubensweg“, sagte Dorotha aus Polen. „Ich komme aus Moskau, und hoffe, dass ich die Gottesmutter bewegen kann, von hier aus mit nach Russland zu kommen in unser Land, das gerade eine so schwere Situation durchmacht. Das ist meine Hoffnung“, sagte Andrej, der gemeinsam mit einer Gruppe Polen, Schlesiern, Russen, Weißrussen und Ukrainern im Bus angereist war.

Erzbischof Fisichella, Rom, bei der Predigt (Foto: Brehm)

Erzbischof Fisichella, Rom, bei der Predigt (Foto: Brehm)

Ein Glaube, der sich nicht versteckt

Erzbischof Rino Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung, Rom, feierte mit den Pilgern am Nachmittag des Festes „Maria Geburt“ einen feierlichen Gottesdienst in der Pilgerkirche in Schönstatt, bei dem er der Gottesmutter Maria durch die Überreichung einer Krone den Titel „Königin der Neuevangelisierung Europas" verlieh. In seiner Predigt wies er darauf hin, dass Maria, als Gott in ihr Leben eingetreten sei und sie gebeten habe, Seinem Wort zu glauben und Ihm zu vertrauen, diesem Gott geglaubt habe. In diesem Beispiel, so Erzbischof Fisichella, werde eine tiefe Wahrheit deutlich: „Wenn der Mensch den Sinn seines Lebens finden will, dann muss er Gott vertrauen.“ Für den Menschen von heute, der im Lärm versunken kaum mehr den Wert des Schweigens kenne, der nur an das glaube, was er sehen könne und nur dem vertraue, was durch Wissenschaft und Technik gesichert erscheine, sei dieser Schritt allerdings eine große Herausforderung. Deshalb brauche es heute Menschen, die in überzeugender Art und Weise den Glauben an Gott leben. „Ein Glaube, der sich nicht versteckt, sondern öffentlich Zeugnis gibt von seinen Überzeugungen. Ein Glaube, der nicht den Mut verliert angesichts von Schwierigkeiten, sondern der größer wird, vertrauend auf die Gegenwart des Heiligen Geistes.“ Maria sei ein Vorbild in diesem Glauben und durch sie könne man bevorzugt Zugang zum Mysterium ihres Sohnes Jesus Christus erhalten.

Gérard Testard ermutigte mit konkreten Anregungen zur Neuevangelisation. Birgit Winter übersetzte den Beitrag aus dem Französischen. (Foto: Brehm)

Gérard Testard ermutigte mit konkreten Anregungen zur Neuevangelisation. Birgit Winter übersetzte den Beitrag aus dem Französischen. (Foto: Brehm)

Das Leben auf Christus ausrichten

Zum Programm des Pilgertages gehörte eine internationale Begegnung am Morgen, bei der die einzelnen Ländervertreter mit ihren Fahnen und unter den Klängen ihrer Nationalhymnen in der Pilgerkirche willkommen geheißen wurden. Im Verlauf des Vormittages ermutigte Gérard Testard, Gründungspräsident der französischen Laiengemeinschaft „Fondacio – Christen für die Welt“ die Pilger, sich für die Neuevangelisierung ihrer Länder und Gesellschaften einzusetzen. Heute sei es vor allem wichtig, einen Lebensstil zu leben, der andere Menschen einlade, auch ihr Leben auf Jesus Christus auszurichten. Insbesondere mache der Dienst an den Armen, wenn Glaube, Liebe und miteinander Teilen gelebt werde, die Kirche sichtbar und erlebbar. Elfriede Pfeffer aus Oberndorf am Neckar, die von der internationalen Ausstrahlung des Tages ganz begeistert war, betonte, dass es ergreifend für sie war, zu sehen, „wie so viele Menschen sich gemeinsam mit der Gottesmutter einsetzen für ein christliches Europa, in dem nicht nur der Euro wichtig ist, sondern auch die geistigen Werte, die Europa ausmachen.“ Frieda Gmühl aus Amden in der Schweiz hat die Veranstaltung am Vormittag sehr gut gefallen, „vor allem die Anrufung des Heiligen Geistes, wie wir sie erlebt haben.“ Durch den Beitrag von Gérard Testard sei ihr deutlich geworden, „dass Gott auch einfache Menschen berufen kann, um etwas Großes zu erreichen“, sagte Rosina Dambacher aus dem Schwäbischen Oberland.

Über 3000 Pilger sind zum Abschluss der Wallfahrt am Urheiligtum versammelt.   (Foto: Brehm)

Über 3000 Pilger sind zum Abschluss der Wallfahrt am Urheiligtum versammelt. (Foto: Brehm)

Solidarität für eine gute Zukunft Europas

Nach dem feierlichen Gottesdienst am Nachmittag endete der Pilgertag auf dem Platz bei der Gnadenkapelle in Schönstatt. Die Pilger bekundeten im Gebet ihre Bereitschaft, sich in Solidarität für eine gute Zukunft Europas an dem Ort einzusetzen, an dem sie zu Hause sind und an der Neuevangelisierung Europas mitzuwirken. Als Zeichen dafür stiegen in Anlehnung an die 12 Sterne der Europaflagge 12 große, sternförmige Luftballons in den wolkenlosen und angenehm warmen Nachmittagshimmel auf, wo sie noch lange als glitzernde Punkte verfolgt werden konnten. Francis Brook aus Irland, die extra für diesen angereist war, schwärmte: „Es war wunderschön, absolut perfekt. Ich freue mich und fühle mich privilegiert, hier sein zu können und besonders darüber, dass ich das Bild der pilgernden Mutter von Schönstatt jetzt mit in meine Heimat nehmen kann.“

12 große, gasgefüllte Luftballons stiegen am Ende der Veranstaltung in die Höhe  (Foto: Brehm)

12 große, gasgefüllte Luftballons stiegen am Ende der Veranstaltung in die Höhe (Foto: Brehm)


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