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6. September 2012 | Europawallfahrt | 

Wieviel Gold gebührt Maria?


Wieviel Gold gebührt Maria? (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Wieviel Gold gebührt Maria? (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Sr. Marié Munz. Ansehnliche 139 Goldmedaillen gab es für Europa bei der Olympiade 2012. Ein prickelndes Erlebnis, wenn der Mann oder die Frau der Nation aufs Treppchen steigt und für Spitzenleistung in fairem Wettkampf geehrt wird. Das berührt. Das macht auch mit denen etwas, die in den Rängen ihren Platz haben. Zu Recht ist man stolz, jubelt vor Freude, fühlt sich getragen vom Zugehörigkeitsgefühl zum Sieger und zur Nation.

Diakon Pozzobon mit der Ur-Peregrina. Er begann mit diesem Pilgerbild die weltweite Kampagne (Foto: Archiv)

Diakon Pozzobon mit der Ur-Peregrina. Er begann mit diesem Pilgerbild die weltweite Kampagne (Foto: Archiv)

Siegerehrung in Schönstatt

Etwa 3000 Menschen aus 18 Ländern Europas sind bei der Siegerehrung am 8. September 2012 beim Urheiligtum in Schönstatt/Vallendar dabei. Sie findet statt wegen der Frau, von der die Bibel berichtet: „Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.“ (Offb 12,1)
An ihrem Geburtstag – die Kirche feiert am 8. September weltweit das Fest Maria Geburt – erhält die Gottesmutter vielstimmig und europäisch als Geburtstagsgeschenk einen neuen Titel: „Königin der Neuevangelisierung Europas“.

Die Krone für das große Bild der pilgernden Gottesmutter, das in Europa unterwegs sein wird, wurde durch Goldschmied DiGesu, Italien, in ehrenamtlicher Arbeit hergestellt. (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Die Krone für das große Bild der pilgernden Gottesmutter, das in Europa unterwegs sein wird, wurde durch Goldschmied DiGesu, Italien, in ehrenamtlicher Arbeit hergestellt. (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Hier bereitet Herr DiGesu in der Goldschmiede der Schönstätter Marienbrüder in Vallendar die Anbringung der Krone an der Europa-Auxiliar vor. (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Hier bereitet Herr DiGesu in der Goldschmiede der Schönstätter Marienbrüder in Vallendar die Anbringung der Krone an der Europa-Auxiliar vor. (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Trainingslager „Neuevangelisierung“

Das Evangelium ist Licht und Leben für gelungenes Menschsein, für ein Zusammenleben in Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit. Doch erst wenn Menschen versuchen, danach zu leben – wie Maria, entsteht ein Lebensraum, wo Menschenwürde, verantwortete Freiheit, Gemeinwohl und Solidarität nicht Schlagworte bleiben, sondern Klima prägen. So wächst ein neues Europa, zusammengehalten von einer inneren Kraft, die jede Währungsunion weit übersteigt. Ein solches Europa entsteht, wenn Christen sich im Trainingslager der Gottes- und Nächstenliebe fit machen. Beste Trainerin ist Maria.

Königin im Dienst für Gott und für die Menschen – für ein neues Europa

Maria „ist Königin im Dienst für Gott und für die Menschen. Sie ist eine Königin der Liebe, die ihre Hingabe an Gott lebt und so in den Plan der Erlösung Gottes für die Menschen eintritt. Als Königin des Himmels ist sie Gott ganz nahe. Aber weil sie Gott nahe ist, ist sie uns nahe.“ (Papst Benedikt XVI., 22.8.2012)

Statt Goldmedaille - eine Krone

Nicht eine Goldmedaille, sondern eine Krone wird ihr von Erzbischof Rino Fisichella, dem Leiter der Abteilung „Neuevangelisierung“ in Rom übergeben und an der „Auxiliar“ angebracht, einer Nachbildung des ca. 12 kg schweren Pilgerbildes, mit dem Diakon João Luiz Pozzobon aus Santa Maria/Brasilien die heute weltweite Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt begann.

Von Lateinamerika kommend, hat sie inzwischen auch in Europa Fuß gefasst und verbindet mehr als 120 000 Familien und Einzelpersonen mit dem Urheiligtum in Schönstatt und untereinander.

Die Bewegung der Pilgernden Gottesmutter hat ausgehend von der Initiative des Diakons Pozzobon vielfältiges religiöses und soziales Leben geweckt. (Foto: Archiv)

Die Bewegung der Pilgernden Gottesmutter hat ausgehend von der Initiative des Diakons Pozzobon vielfältiges religiöses und soziales Leben geweckt. (Foto: Archiv)

Eine Pastoral der Zukunft

Die Kampagne hat vielfältiges religiöses und soziales Leben geweckt im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, in der Familienpastoral, bei der Betreuung von Kranken und alten Menschen, in der Gefängnispastoral usw.

Der Gründer Schönstatts spricht wenige Wochen vor seinem Sterben von einer „Pastoral der Zukunft“. Das Besondere: Es funktioniert quasi unter der Hand – von Mensch zu Mensch, ohne Institutionalisierung und Professionalisierung. Das Erstaunliche: Es klappt! - Mal mit großem Erfolg, mal mit mühsamer Kleinarbeit, mit Rückschlägen und Neuanfang. Alles wie beim Sport.

Kostbar durch Lebensfülle

Kostbarer als das Gold der Krone ist das Leben, für das die Krone symbolisch steht. Menschen aus allen Teilen Europas haben das Beste und oft auch das Schwerste in die Krone hineingegeben: ihre Dankbarkeit und Freude, ihren Glauben und ihr Vertrauen, ihr Durchhalten in schwierigen Lebenssituationen, ihren Neuanfang nach Zusammenbrüchen und Enttäuschungen, ihr Engagement für andere – oft ungesehen, unbeachtet. So geht Kirche.


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