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9. Juli 2012 | Rund ums Urheiligtum | 

Das Heiligtum der Beweglichkeit


60 Priester des Schönstatt-Priesterbundes beim Kanaan-Patris-Fest in Schönstatt (Foto: Zillekens)

60 Priester des Schönstatt-Priesterbundes beim Kanaan-Patris-Fest in Schönstatt (Foto: Zillekens)

Egon M. Zillekens/org. Das Heiligtum der Beweglichkeit ist 20 Jahre alt geworden. Beweglichkeit: Das war in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als Schönstatt ins Visier der Nazis geriet, einer der wesentlichen Punkte zur Beschreibung der ungeheuren Gefährlichkeit dieses Schönstatt, das damals vielleicht noch gar nicht einmal den Namen "Bewegung" im Titel führte. Diese ungeheure Beweglichkeit, die die aufgeschreckten und um die Sicherheit ihres Regimes bedachten Beamten an dieser jungen, kleinen Gemeinschaft wahrnahmen, machte sie zu einem so großen Risiko für alles Starre, alles Kontrollierende, alles Beherrschende, alles Regulierende, alles Sesshafte ...

Beweglichkeit

Beweglichkeit: Während andere noch Formen retten, wächst aus dem gleichen Geist und der gleichen Haltung Neues. Während andere noch verlorenen apostolischen Feldern nachtrauern, gestalten die Beweglichen eine neue Kultur auf neuen Feldern - in wunderbarer Freiheit. Wo etwas nicht geht, geht man neue Wege, angstfrei und in schöpferischer Treue. Für diese Beweglichkeit stehen die Tragstangen an einem Heiligtum in Schönstatt, und dieses Heiligtum wurde jetzt 20 Jahre alt: das Kanaan-Patris-Heiligtum des Priesterbundes, ein Heiligtum der Beweglichkeit.

Priestertreffen vor dem Kanaan-Patris-Heiligtum im Garten des Priester- und Gästehauses  Marienau (Foto: Zillekens)

Priestertreffen: Vor dem Kanaan-Patris-Heiligtum im Garten des Priester- und Gästehauses Marienau (Foto: Zillekens)

Vom 24. bis 26. Juni fanden sich 60 Priester aus dem Priesterbund - aus Deutschland, der Schweiz, Portugal und Tschechien bei diesem Heiligtum im Garten der Marienau ein - um zu feiern, nachzudenken und im Jahr der Heiligtumsströmung und in der historischen Stunde des Urheiligtums sich miteinander auszurichten.

Abendsegen im Urheiligtum (Foto: Hug)

Abendsegen im Urheiligtum (Foto: Hug)

Ein Abendsegen wie nie

Das Urheiligtum brennt allen im Herzen: So lässt sich beschreiben, was bewegt. Und so kam ein Abendsegen wie noch nie zustande. Sechzig Priester spenden den Abendsegen, zwei sitzen dabei mit Gitarre und Bass im Chorraum - the Shrine rocks. Es ist "unsere Nacht des Heiligtums", wie einer der Priester formuliert, als sie nach ihrer Zeit im Urheiligtum mit Lichtern in den Händen zu ihrem Heiligtum - dem Nachbar-Heiligtum des Urheiligtums - ziehen und davor ein großes Feuer entfachen.

Wozu gibt es dieses Heiligtum?

Wie kam es dazu, dass vor 20 Jahren dieses Heiligtum in Sichtweite des Urheiligtums eingeweiht wurde? Als die Priestergemeinschaften Schönstatts ihre Heimat auf den Bergen suchten, da beschlossen die Bundespriester - die erste und älteste Priestergemeinschaft Schönstatts -, das Erbe im Tal und in der Marienau zu hüten. Auch wenn man die eigentliche Heimat schon auf dem Land Kanaan und eben auch auf einem der Berge glaubte. Und so baute man ein tragbares Heiligtum, ein Kundschafter-Heiligtum, ein Heiligtum der Beweglichkeit - eines, das man übrigens technisch tatsächlich versetzen könnte. Ein Heiligtum, das zurzeit im Garten der Marienau steht und das auch anderswo stehen könnte. Ein Heiligtum, das in diesen 20 Jahren dort und genau dort notwendig gewesen ist, so die Erkenntnis beim Podiumsgespräch und in den vielen weiteren Überlegungen dieser Festtage. Nicht als Idee, sondern konkret erkennbar an den Früchten - an den Früchten für den in dieser Zeit gewachsenen Priesterbund, als zentrierende Mitte für die Neuaufbrüche im Tschad, in Indien, in der Dominikanischen Republik, in Ecuador und wo auch immer, und eben auch für dieses Territorium in Europa.

Und was wäre gewesen, hätte es dieses Heiligtum nicht als Ausweich-Heiligtum für das Urheiligtum gegeben mit oft bis zu sechs heiligen Messen am Tag für so viele, die im Urheiligtum selbst keine heilige Messe feiern konnten?

Wallfahrt zum Heiligtum auf dem Kreuzberg in Bonn (Foto: Zillekens)

Wallfahrt zum Heiligtum auf dem Kreuzberg in Bonn (Foto: Zillekens)

Ernest M. Kanzler, Generaloberer der Schönstätter Marienbrüder (l), spricht über Situation und Sendung des Kreuzberges (Foto: Zillekens)

Ernest M. Kanzler, Generaloberer der Schönstätter Marienbrüder (l), spricht über Situation und Sendung des Kreuzberges (Foto: Zillekens)

Wallfahrt zum Kreuzberg in Bonn

Am Montag hatte es noch einen besonderen Höhepunkt gegeben: eine Wallfahrt zum Heiligtum auf dem Kreuzberg in Bonn. Im Jahr der Heiligtumsströmung wollten die Bundespriester ein Heiligtum besuchen und eines, das die meisten von ihnen noch nicht kannten. Dieses Heiligtum, das im letzten Jahr sein Silberjubiläum gefeiert hat, wird vom Institut der Schönstätter Marienbrüder getragen. Pfr. Felix Kreutzwald, der den Bau des Heiligtums und die lange Zeit des Mühens um den Kauf des Geländes mitgetragen hat, erläuterte den Priestern mit großer Begeisterung die Geschichte und Sendung dieses Heiligtums und der Kreuzbergkirche mit der Nachbildung der Heiligen Stiege und einer Nachbildung des Verkündigungsbildes aus der "Marienkirche in Florenz", die die Erste Gründungsurkunde im Blick auf den heiligen Aloysius erwähnt: Wiege der Heiligkeit ...

Ernest M. Kanzler, der neue Generalobere der Marienbrüder, bringt den Gästen die heutige Situation und Sendung des Kreuzberges nahe. Ein Besuch am Bildstock gehört natürlich auch zum Programm.

Und dann der Blick auf die Fahnen, die am Heiligtum wehen. Die Deutschlandfahne ist reichlich zerfleddert. Ein Omen für das Halbfinalspiel am kommenden Donnerstag, unkt einer (und sollte Recht behalten)...

 

"Kundschafter der Freude für unsere Zeit" - fünf schweizer Bundespriester machen ihre Weihe als neuer Bundeskurs  (Foto: Zillekens)

"Kundschafter der Freude für unsere Zeit" - fünf schweizer Bundespriester machen ihre Weihe als neuer Bundeskurs (Foto: Zillekens)

Aufbrüche

Am Dienstag wird Neuaufbruch ganz konkret zum Erlebnis: Fünf junge Priester aus der Schweiz machen ihre Weihe als neuer Bundeskurs - und sie haben als ihr Ideal gewählt, Kundschafter der Freude für unsere Zeit zu sein.

Und in der Dominikanischen Republik hat in diesen Tagen der erste Bundeskurs begonnen, ein zweiter bildet sich gerade. In Ecuador wird sich Pater Eduardo Auza, Bewegungsleiter der Schönstatt-Bewegung im Land, den Priestern widmen, die sich für den Schönstatt-Priesterbund interessieren.

Und es passt ins Gesamterleben, dass wenige Tage nach diesen Feiern ein Bundespriester in Buenos Aires überfallen und angeschossen wird ... Auch so entstehen Früchte eines Heiligtums.

Quelle: www.schoenstatt.org

 

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