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30. Juni 2012 | Deutschland | 

Von Zeugen, Sturm und echter Begegnung - Fest der Begegnung in der Schönstatt-Au


Kindersegnung beim Fest der Begegnung in der Schönstatt-Au, Borken (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Kindersegnung beim Fest der Begegnung in der Schönstatt-Au, Borken (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Schw. M. Hanna-Lucia. „Ich habe befürchtet, dass die Marienschwestern von heute ab mit dem Heiligen Petrus schimpfen.“ Das meinte der Priester einen Tag nach dem Fest der Begegnung morgens in der Heiligen Messe. Der Heilige, dem die Aufgabe für die Wetterverhältnisse auf Erden zugeschoben wurde, konnte tatsächlich dem Wettermix aus Dauerregen und hartnäckigem westfälischen Wind nicht beikommen. Und doch, oder gerade deswegen wurde dieser Sonntag zu einem besonderen Fest echter Begegnung.

Gottesdienst während des Festes der Begegnung (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Gottesdienst während des Festes der Begegnung (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Du in unserer Mitte

Es ist beeindruckend, den drei jungen Frauen in der Aula zuzuhören, die bei der Feierstunde Zeugnis von der Wirksamkeit der Wallfahrtsgnaden in ihrem Leben geben. „Du in unserer Mitte“ – so lautet das Motto des Festes, das auf originelle Weise in der Feier aufgegriffen wird. So erzählt Steffi von der Gnade der Sendung: „Wir erhalten im Heiligtum die Gnade der Sendung, um in unserem Alltagsleben Zeugnis zu geben von unserem Glauben. Dies ist nicht ganz einfach, das durfte ich selber erfahren … Im Heiligtum habe ich oft mit Maria darüber gesprochen, dass es doch schade ist, dass ich nicht zu ihr, Schönstatt und meinem Glauben stehen kann.“

Die Kutschfahrten finden auch bei schlechtem Wetter statt  (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Die Kutschfahrten finden auch bei schlechtem Wetter statt (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Ein Zeugnis zum Thema "Wandlung der Herzen" (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Ein Zeugnis zum Thema "Wandlung der Herzen" (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Ein indischer Tanz wird eingeübt (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Ein indischer Tanz wird eingeübt (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Der WJT in Madrid und das Festival seien für sie, so sagt sie, ein einschneidendes Erlebnis gewesen. „Ich habe mich in meinem Glauben gefestigt. Ich tausche mich immer mehr mit anderen Jugendlichen aus, die auch glauben. So vertiefe ich meinen Glauben noch mehr. Ich habe in den letzten Monaten schon viele, viele positive Überraschungen erlebt. Menschen, denen ich von Schönstatt erzählt habe und denen ich erzählt habe, was mir der Glaube bedeutet, waren richtig angetan und interessiert daran. Mir wurden sogar schwierige, unangenehme Fragen gestellt, die ich guten Gewissens und sicher beantworten konnte. Ich habe gelernt, zu meinem Glauben zu stehen, ihn zu leben und ihn weiter zu geben.“ All dies sei auf die Gnade der Sendung, die das Heiligtum schenke, zurückzuführen. „Da bin ich mir sicher!“ Zeugen heute.

Zeugen für IHN, Zeugen für Jesus

Schon beim Familiengottesdienst am Morgen, zu dem über 400 Leute kommen, geht es um einen Zeugen, den Heiligen Johannes den Täufer, dessen Geburtstag an diesem Sonntag gefeiert wird. Bei dem originellen Anspiel zu Beginn der Eucharistie kommen neben dem Geburtstagskind des Tages auch noch die Gottesmutter und Hans, ein Zeuge des 18. Oktober 1914, zu Besuch. Alle drei sind sich am Ende einig: Es geht um IHN, um Jesus, dem Johannes den Weg bereitet hat. „Ihn in unserer Mitte“ wollen sie feiern.

Der Kinderchor der Gemener Burgspatzen, trägt zur festlichen Gestaltung bei. Burgkaplan Stefan Hörstrupp zieht bei seiner Predigt eine originelle Verbindung zur Europameisterschaft. Und nicht nur kleine Jungen, sondern wohl auch die Erwachsenen fühlen sich angeregt zu überlegen, als er meint: „Was würdet ihr denken, wenn das Telefon zu Hause klingeln würde und der Bundestrainer uns in die Nationalmannschaft berufen würde.“ Gott ruft jeden von uns in seine Mannschaft. Er hat nicht nur Johannes gerufen, er braucht jeden, um bei seinem großen Spiel mitzuspielen.“

"Ein Heiligtum in unserer Mitte" (Foto: Schönstatt-Au Borken)

"Ein Heiligtum in unserer Mitte" (Foto: Schönstatt-Au Borken)

Begegnungen

Nach dem Familiengottesdienst wird das Thema Begegnung auf andere Weise ganz konkret. „Man kommt automatisch ins Gespräch“ meint jemand, „noch intensiver, als wenn alles draußen wäre.“ Begegnung beim Waffelstand, bei einer Tasse Kaffee in der Eingangshalle oder bei der großen Tombola, wo ein kleiner Junge den Hauptgewinn, einen goldenen Fußball, voll Stolz in Empfang nimmt. Die Planwagenfahrt mit zwei Pferden findet trotz Regen ebenso Zuspruch wie ein weiterer Programmpunkt „Indian live“. Hier üben zwei Schwestern aus Indien mit Kindern einen indischen Tanz ein und schaffen mit der Aufführung bei der Feierstunde die Brücke zum Heiligtum in Indien.

„Es war für mich ein wirkliches Fest der Begegnung. Noch nie bin ich mit so vielen Menschen ins Gespräch gekommen.“ Solche und ähnliche Echos hört man an diesem Tag immer wieder.
Als das Fest zu Ende geht, blinzelt die Sonne durch ein paar dicke Wolken. „Das ist ja Ironie“ meint eine Frau. „Oder ein Lächeln Gottes über dieses gelungene Fest“, meint eine andere.


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