Nachrichten

21. Juni 2012 | Rund ums Urheiligtum | 

Die Theologische Hochschule in Vallendar – so vielfältig wie die Menschen und die Kirche


Die Auffahrt zur Theologischen Hochschule Vallendar wurde neu gestaltet (Foto: PTHV)

Die Auffahrt zur Theologischen Hochschule Vallendar wurde neu gestaltet (Foto: PTHV)

Hbre. Bei (endlich!) strahlendem Wetter öffneten sich am Sonntag, 17. Juni 2012, die Türen zur Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar, PTHV. Mehr als 300 Menschen kamen und folgten der Einladung zum Gottesdienst und zum informativen und unterhaltsamen Rundgang durch das Haus. Im Beisein von Vertretern der Landespolitik, der politischen Gemeinde, der Hochschulträger, der im Raum Koblenz ansässigen Hochschulen, der benachbarten Schönstatt-Gemeinschaften sowie der Vallendarer Vereine wurde die neu gestaltete Auffahrt zur Hochschule gesegnet.

Landespolitiker, Bürgermeister, Vertreter der Hochschulträger, Nachbarn, Freunde und Gäste waren zur Segnung der neuen Straße gekommen (Foto: PTHV)

Landespolitiker, Bürgermeister, Vertreter der Hochschulträger, Nachbarn, Freunde und Gäste waren zur Segnung der neuen Straße gekommen (Foto: PTHV)

Wechselvolle Geschichte

Pater Heribert Niederschlag, Moraltheologe und Rektor der Hausgemeinschaft, ging in seiner Festpredigt auf die wechselvolle Geschichte des Hauses ein. Aus dem Beginn als Studienheim der Pallottiner 1912 wurde eine staatlich anerkannte Hochschule. Die Vereinigung des Katholischen Apostolates (SAC), von Vinzenz Pallotti 1835 gegründet, begann sich ab 1892 in Deutschland niederzulassen mit dem Ziel, Missionare für Kamerun auszubilden. Im Raum Koblenz wurden Schüler zunächst in Ehrenbreitstein, dann in einem Haus im Tal Schönstatt auf das Abitur vorbereitet, um anschließend in Limburg Theologie studieren zu können. Weil das Haus in der alten, mittelalterlichen Klosteranlage bald zu klein wurde, wurde „Auf der Klostermauer“, etwas oberhalb der alten Gebäude, ein neues Studienheim gebaut und 1912 in Betrieb genommen. Der erste Spiritual des neuen Hauses war der damalige Pallottinerpater Josef Kentenich, der gemeinsam mit Schülern und Gleichgesinnten im Studienheim eine marianische Kongregation gründete, aus der sich später die Schönstattbewegung entwickelte.

Früher: Studienheim und Tal Schönstatt mit Gnadenkapelle, dem alten Studienheim (Mitte) und den Gebäuden des mittelalterlichen Klosters (Foto: Archiv)

Früher: Studienheim und Tal Schönstatt mit Gnadenkapelle, dem alten Studienheim (Mitte) und den Gebäuden des mittelalterlichen Klosters (Foto: Archiv)

Heute: Erweiterte Hochschule, Gnadenkapelle, Haus St. Michael, Haus Wasserburg und Pallotti-Kirche (Foto: Brehm)

Heute: Erweiterte Hochschule, Gnadenkapelle, Haus St. Michael, Haus Wasserburg und Pallotti-Kirche (Foto: Brehm)

Früher Studienheim - heute Theologische Hochschule (Foto: Brehm)

Früher Studienheim - heute Theologische Hochschule (Foto: Brehm)

Gäste bei der Straßensegnung (Foto: PTHV)

Gäste bei der Straßensegnung (Foto: PTHV)

Nachdem 1939 das Studienheim der Pallottiner geschlossen und in eine Lehrerbildungsanstalt umgewidmet wurde, konnte nach dem zweiten Weltkrieg die Theologische Hochschule der Pallottiner von Limburg nach Vallendar in das ehemalige Studienheim umgezogen werden. 1959 wurde wegen der großen Zahl an Studierenden noch ein Erweiterungsbau nötig. Doch die zunehmende Säkularisierung, die mit den Aufbrüchen des Zweiten Vatikanischen Konzils einherging und die gesellschaftlichen Veränderungen, die durch die 68er-Bewegung ausgelöst wurden, führten zu einer starken Reduzierung der Studentenzahlen. In der Folge wurde die Hochschule für Laien geöffnet. Seit 1993 ist die Hochschule als Fakultät zugelassen, hat das Promotions- und seit 1996 auch das Habilitationsrecht. 1994 wurde das Forum Vinzenz Pallotti als Institution der Erwachsenenbildung gegründet und fand ebenfalls in den Räumen des ehemaligen Studienheimes seinen Platz. In Zusammenarbeit mit den Waldbreitbacher Franziskanerinnen wurde in den Jahren 2005 bis 2009 eine weitere Fakultät für Pflegewissenschaften aufgebaut und damit auch die Trägerschaft der Hochschule erweitert. „Kirchengeschichte ist das beste Arzneimittel gegen Depression, sie lässt hoffen“, resümierte Pater Niederschlag seinen Blick in die Geschichte der PTHV.

Segnung der erneuerten Auffahrt

Nach der Feier der Eucharistie in der Hochschulkirche begaben sich Gäste, Mitarbeiter und die Hausgemeinschaft zum neu gestalteten Hinweisschild am Fuße der Auffahrt. Im Beisein von Verbands- und Stadtbürgermeister, Orts- und Landespolitikern, von Vertretern der die PTHV als private Hochschule tragenden religiösen Gemeinschaften (Pallottiner und Waldbreitbacher Franziskanerinnen), der Koblenzer Universität, der benachbarten Schönstatt-Gemeinschaften sowie der Vallendarer Vereine konnte Hochschulrektor Pater Paul Rheinbay die rundum erneuerte Auffahrt einsegnen. Michael Zimmermann, Geschäftsführer der PTHV gGmbH, dankte dabei allen Partnern, die das Projekt mit finanziert und so möglich gemacht hatten: Land und Stadt, Trägern und Förderverein.

Vielfältiges Angebot „unter einem Dach“

Anschließend machten sich die Gäste in den von der Sonne durchfluteten Räumen des nun 100 Jahre alten Hauses kundig, wie vielfältig das Angebot „unter einem Dach“ aussehen kann: Studienmöglichkeiten in Theologie und Pflegewissenschaften, eine überraschend reichhaltige öffentliche Bibliothek, besinnliche und lebensnahe Angebote des Forum Vinzenz Pallotti, Wege und Wegbegleiter erwachsenen Glaubens, gastfreundlicher Raum für eigene Veranstaltungen und vieles mehr. Kurzvorträge, Bilder aus der Geschichte, Führungen durch Kirche und Haus rundeten das Programm ab. Dabei kamen auch die Kinder auf ihre Kosten. Sie erhielten Pallotti-Medaillen – ein symbolisches Zeichen dafür, dass die von Vinzenz Pallotti gegründete Gemeinschaft in diesem Haus weiterhin präsent ist und in Hochschul-Lehre und Seelsorge die weitere Entwicklung der PTHV mit begleiten wird.

Quelle: Pressemitteilung der PTHV

Top