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15. Juni 2012 | International | 

Internationaler Schönstatt-Familienbund: Pfingstlicher Aufbruch in Bellavista, Santiago de Chile


Die Delegation aus Deutschland beim 1. Treffen des Internationalen Apostolischen Schönstatt-Familienbundes in Chile   (Foto: Familienbund)

Die Delegation aus Deutschland beim 1. Treffen des Internationalen Apostolischen Schönstatt-Familienbundes in Chile (Foto: Familienbund)

Gertrud und Hans Zier. Die wolkenverhangenen Anden empfingen die über 400 Teilnehmer aus 14 Nationen Regen versprechend für die nächsten Tage. Doch Pfingstregen bringt Segen, mochten viele gedacht haben, zudem waren die umfangreichen Vorbereitungen professionell durchgeführt. Schon seit einigen Tagen wurden von etwa 50 chilenischen Familien, unterstützt von Spezialkräften, die technischen Installationen für Übertragungen und Erfrischungen bis hin zu Tisch- und Saalschmuck fachtechnisch und liebevoll vorbereitet, damit das 1. Treffen des Internationalen Apostolischen Schönstatt-Familienbundes von 26. bis 27. Mai 2012, unbeeindruckt vom Wetter, in geschwisterlicher Atmosphäre und mit dem Ziel, sich der gemeinsamen Sendung neu zu vergewissern, durchgeführt werden konnte.

Alle Teilnehmer des Treffens in Bellavista, Chile (Foto: Familienbund)

Alle Teilnehmer des Treffens in Bellavista, Chile (Foto: Familienbund)

Leitungsehepaar Marini bei der Eröffnung (Foto: Familienbund)

Leitungsehepaar Marini bei der Eröffnung (Foto: Familienbund)

Eröffnungsmesse mit Kardinal Errazuriz (Foto: Familienbund)

Eröffnungsmesse mit Kardinal Errazuriz (Foto: Familienbund)

Verschnaufpause in den internat. Gesprächskreisen (Foto: Familienbund)

Verschnaufpause in den internat. Gesprächskreisen (Foto: Familienbund)

Tanzdarbietungen aus verschiedenen Ländern (Foto: Familienbund)

Tanzdarbietungen aus verschiedenen Ländern (Foto: Familienbund)

Überlegte Vorarbeiten für einen Austausch in familienhafter Atmosphäre

Bellavista zeigte ein etwas verändertes Gesicht: Die Überdachungen der Pilgerzentralen waren mit soliden Plastikfolien verhängt, in den entstandenen langen Korridoren sorgten Gasheizstrahler für erträgliche Temperaturen bei feuchtkalter Witterung. Die so entstandenen Räumlichkeiten waren vorgesehen für die vielen Gesprächskreise. Denn diese waren nach den kurz gefassten Impuls-Präsentationen der Schwerpunkt des Treffens: Austausch in familienhafter Atmosphäre und persönliches Kennenlernen über Länder und Kontinente hinweg.

Dazwischen waren Stände mit Informationen aus den Ländern und die nicht wegzudenkenden Cafesitos-Bars installiert. Und überall freundlicher Service. Ein schneller Blick auf das Umhängeschildchen mit Namen und Herkunft, eine kurze, herzliche Begrüßung, oft sogar auf Deutsch, und man wurde erfrischt mit warmen oder kalten Getränken. Ein Meisterstück in der Bewältigung einer logistischen Herausforderung war aber das jeweilige Herrichten des großen Festsaales zwischen allgemeinen Präsentationen und Mahlzeiten während der Arbeitszeit der Gesprächsgruppen.

Etwas ermüdet vom Austausch, oftmals in ungewohnter Fremdsprache, wurden die Teilnehmer an festlich gedeckten Rundtischen zum Essen empfangen und flott und von lächelnden chilenischen Familien bedient. Damit sich die nationalen Gruppen nicht zu leicht wieder in Blöcken gruppierten, sorgte am Familienabend ein ausgeklügeltes System von vorbereiteten Platzzuweisungen für die richtige Mischung der Nationen.

Folkloristische und musikalische Darbietungen aus den Ländern in großer Farbenpracht der Landestrachten verliehen den ausgezeichneten Mahlzeiten eine zusätzliche Freude an der Vielfalt der Herkunftsländer.

Innovativer Austausch und Bestärkung im Apostolat

Ein gutes Jahr lang waren die Mails zwischen der Internationalen Leitung und den Territorialen Leitungen hin und her gegangen, bis die Themen und Besprechungspunkte sich herauskristallisiert hatten. Verschiedene Kulturen, Gesellschaften und kirchliche Situationen galt es zu berücksichtigen und mit der Sendung Schönstatts zu verbinden.

Impuls zur weltweiten Familie des Vaters (Foto: Familienbund)

Impuls zur weltweiten Familie des Vaters (Foto: Familienbund)

Große Vision und kleine Schritte (Foto: Familienbund)

Große Vision und kleine Schritte (Foto: Familienbund)

Die internat. Leitung: (v.r.n.l.) Fam. Marini, Martino, Alliende, Zier (Foto: Familienbund)

Die internat. Leitung: (v.r.n.l.) Fam. Marini, Martino, Alliende, Zier (Foto: Familienbund)

Vorbereitung zu den Gesprächsgruppen (Foto: Familienbund)

Vorbereitung zu den Gesprächsgruppen(Foto: Familienbund)

Die jüngsten Teilnehmer (Foto: Familienbund)

Die jüngsten Teilnehmer (Foto: Familienbund)

Da besonders die Familie im Brennpunkt des Interesses stand, gaben Streiflichter durch das Zeitgeschehen einen Eindruck, wie sie in einer Gesellschaft der Gottesferne eine Gottesnähe für sich und ihre Umgebung schaffen kann (Beitrag Brasilien und Paraguay). Gelebte Beispiele des organischen Denkens, Lebens und Liebens aus dem Geschehen des 31. Mai 1949 in der Nachfolge des Gründers Pater Josef Kentenich gaben Antworten und weitere Anregungen (Beitrag Chile und Argentinien). Der spezielle Beitrag des Familienbundes in der weltweiten Sendung Schönstatts, das das Erbe von Vinzenz Pallotti in seiner Apostolatsauffassung übernommen hat ( Beitrag Deutschland und Österreich), gab erneuten Schwung in den Arbeitskreisen, die in ihrer Zusammensetzung während der zwei Tage des Treffens konstant blieben.

So konnte ein vertiefter Austausch zwischen den Teilnehmern aus den verschiedenen Ländern zustande kommen. Ein Beitrag von Familie Jensen (Chile) vom Institut der Familien zeigte die Anstrengungen und Chancen auf dem Weg zu 2014. Die Herausforderungen und Sehnsüchte wurden dann in der abschließenden Ansprache der Leitungsfamilie Marini (Paraguay) zum Ausdruck gebracht:  Stärkung der Familie, Erkennen ihrer Berufung und Sendung in der Kirche und in der Gesellschaft, ein tieferes Zusammenwachsen der Gemeinschaft des Familienbundes quer durch die Nationen und ein neues Pfingsten für den Weg zum Jubiläum 2014. Dazu kam der Dank an alle Patres und Schwestern, die beim Aufbau des Familienbundes mithelfen und die eigens zu einem Erfahrungsaustausch mit der Internationalen Leitung einen Tag früher angereist waren.

Auf den Spuren des Gründers und im Gebet vereint

Bei strömendem Regen machten sich die Teilnehmer am Vortag des Pfingstfestes in verschiedenen Sprachgruppen auf den Weg, um Orte in Bellavista aufzusuchen, an denen der Gründer gelebt und gewirkt hat. Nicht nur historische Gegebenheiten und Anekdoten standen auf dem Programm, sondern in gut abgestimmter Programmfolge wurde auch das geistige Vermächtnis seines Aufenthaltes in Bellavista in kurzen Streiflichtern aufgezeigt.

Was am Vormittag in der Heilig-Geist-Kirche in der Predigt von Kardinal Errazuriz am Marienleben bei der Verkündigung und beim Dienst an Elisabeth als Vorbereitung auf das Pfingstgeschehen skizziert wurde, konnte jetzt auch am Leben von P. J. Kentenich nachvollzogen werde; und was im Austausch erfahrbar war, konnte in der  Coenaculums-Gebetsstunde in der vollbesetzten großen Heilig-Geist-Kirche von allen Teilnehmern im gemeinsamen und persönlichen Gebet vertieft werden.

Eine fröhliche, aus vielen Nationen bunt zusammen gesetzte Gemeinschaft bereitete sich auf das Kommen des Heiligen Geistes vor. Diese pfingstliche Freude und Grundstimmung wurde dann am anderen Tag in der Abschlussmesse zum Pfingstsonntag mit vielen weiteren Teilnehmern aus den anderen Gliederungen Schönstatts geteilt.

Gespräche über Zukunft des Familienbundes

Während manche sich auf weitere Spuren des Gründers im Großraum Santiago an den nächsten zwei Tagen begaben, trafen sich die Leitungen der Länder mit der Internationalen Leitung zu einem vertieften Austausch im Hinblick auf das Jubiläum 2014 und die Zukunft des Familienbundes.

Inzwischen sind schon viele Mails über den Atlantik geschickt worden. Persönliche Kontakte geben Namen und Berichten ein Gesicht. Unvergessen für uns die fröhlichen Gesichter der chilenischen Bundesgeschwister und ihren Helfern. Stellvertretend für sie alle sind uns die Gesichter der Hauptverantwortlichen der Organisation geblieben: Mario Hanckes, Mané González, Micho Calderón und die chilenische Leitungsfamilie Marita und Patricio Ventura.


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