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6. November 2009 | Menschen | 

Meine erste Begegnung mit dem Vater und Gründer


P. Guillermo Mario Cassone 1. November 1959 - 1. November 2009 - ein kleines großes Goldenes Jubiläum für Pater Guillermo Mario Cassone, Schönstatt-Pater aus Argentinien, zur Zeit in Rom tätig. Am 1. November 1959 hatte er seine erste egegnung mit Pater Kentenich, als Jugendlicher, beim Heiligtum in Milwaukee… Davon berichtet er exklusiv für schoenstatt.de.

 

Pater Josef Kentenich, in Milwaukee Wenige Monate nachdem ich Schönstatt in Córdoba kennen gelernt hatte -im Juni 1959 - hatte ich das Geschenk, den Gründer in Milwaukee persönlich kennen zu lernen, genau heute (1.11.) vor 50 Jahren! Das Treffen, das insgesamt vier Stunden dauerte, möchte ich hier zusammengefasst wiedergeben.

Nach einer herzlichen Begrüßung führte er uns zum Heiligtum im Garten des Hauses, in dem er wohnte. Es war für mich das erste Mal, dass ich ein Heiligtum betrat, und ich spürte wirklich die Nähe der Gottesmutter an diesem Ort.

Pater Kentenich öffnete die Tür, machte das Licht an, und nach einer kurzen Zeit stillen Betens erklärte er die Bedeutung des Heiligtums und seiner Symbole.

Danach beteten wir eine Weile still und danach laut, und er gab uns den Segen.

Wir machten natürlich auch noch Fotos mit ihm, im Heiligtum und davor.

Dann nahm er uns mit ins Haus, lud uns ein zum Kaffee, wobei er selbst alle Sachen holte und in sein Büro brachte, wo wir uns niederließen und mit ihm aßen.

Dabei fragte er uns nach Argentinien, nach unserer Erfahrung mit Schönstatt; er wollte wissen, wie es in den ersten Jugendgruppen Schönstatts in Córdoba lief und wie es uns ging, was wir machten und ob wir zufrieden waren. Wir zeigten ihm stolz all die Fotos, die wir dabei hatten. Ein naher, spontaner Vater, der uns im Sturm erobert hat…

Vertraut, dass die Gottesmutter euch immer führt

Kurz nach dem Kaffeetrinken fing ich dann an, ihm eine ganze Reihe von Fragen zu stellen, die ich mir vorher schriftlich notiert hatte. Es wurde ein richtiges Interview, er beantwortete meine Fragen eine nach der anderen, mit großer Geduld und pädagogischer Schlichtheit, damit wir auch alles verstehen könnten.

Da ich die Aufzeichnungen nicht hier in Rom habe, nenne ich hier nur die Antworten, die mich am meisten bewegt haben, einfach hintereinander, ohne logische Ordnung.

  • Das Wichtigste ist, ihr, Maria, im Liebesbündnis das Herz zu schenken, der Rest kommt dann von allein
  • Schönstatt ist Leben und schafft sowohl religiöse wie menschliche Bindungen
  • Habt keine Angst und vertraut, dass die Gottesmutter euch immer führt
  • Besucht sie oft und bringt ihr Beiträge zum Gnadenkapital mit
  • Pflegt das Sendungsbewusstsein und fühlt euch als Werkzeuge in ihrer Hand
  • Bleibt einig und entwickelt untereinander familienhafte Beziehungen
  • Gewinnt andere Jugendliche und sorgt, dass Schönstatt wächst
  • Als Latinos müsst ihr euer Gefühlsleben pflegen und Maria das ganze Herz schenken
  • Seid hochherzig und radikal in der Hingabe, nicht mittelmäßig und nicht lau
  • Maria führt uns immer zu Christus und mit ihr zum Vater, Lasso euch also von ihr führen.


Er segnet das Bild für das zukünftige Heiligtum in Córdoba

Das von P. Kentenich gesegnete MTA-Bild im Heiligtum in Córdoba - Juan BarbosaDanach hat er feierlich in der Sakristei mit Weihwasser das Bild für das zukünftige Heiligtum in Córdoba gesegnet; auf die Rückseite schrieb er in Latein: "MATER PERFECTAM HABEBIT CURAM ET VICTORIAM", die Mutter wird vollkommen sorgen und siegen. Dann unterschrieb er mit: J. Kentenich.

Das ist das Bild, das heute im Heiligtum von Villa Warcalde, Córdoba, hängt. Zehn Jahre danach wurde es eingeweiht.

Danach segnete und unterschrieb er zahlreiche Bilder, die wir mitgenommen hatten, um sie bei unserer Rückkehr zu verschenken.

P. Guillermo Mario Cassone im Heiligtum in  Belmonte, RomDanach wurden noch einmal Fotos gemacht, er gab uns seinen Segen, begleitete uns zum Auto und blieb in der Tür stehen, bis wir weggefahren waren.

Diese Begegnung hat mein Leben und meine Berufung bis heute geprägt.


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