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6. Juni 2012 | Deutschland | 

Die Wallfahrt geht weiter - Weihbischof Peters besucht Schönstätter Marienschule


Schulklassen auf dem Weg zur Pilgerkirche (Foto: Klimpel)

Schulklassen auf dem Weg zur Pilgerkirche (Foto: Klimpel)

Sr. Theodore Klimpel. Hohen Besuch erwartete die Schönstätter Marienschule (SMS) am 31. Mai 2012. Der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters, der für den Einzugsbereich der Schule zuständig ist, kam nach Schönstatt. Er suchte das Gespräch mit den Schülerinnen, feierte einen großen Gottesdienst mit der ganzen Schulgemeinschaft und begegnete anschließend dem Kollegium. Unvertraut ist die SMS dem Bischof nicht; seit seiner Kaplanszeit in Bendorf und Weitersburg, d.h. seit 25 Jahren, fühlt er sich der Schule verbunden.

Über 900 Gottesdienstbesucher füllen die Pilgerkirche (Foto: Klimpel)

Über 900 Gottesdienstbesucherinnen füllen die Pilgerkirche (Foto: Klimpel)

Bischof gibt persönliches Zeugnis

Einige Klassen hatten das Glück, den Bischof in ihrer Mitte begrüßen und ihm Fragen stellen zu können. Die Schülerinnen der Klasse 6d interessierten sich zum Beispiel dafür, ob er ein Haustier hat und in Urlaub fährt. Sie fragten, wie es dazu kam, dass er Priester geworden ist. Sie wollten wissen, ob er Lampenfieber vor Gottesdiensten habe und ob er jeden Tag in die Kirche gehe. Beeindruckt waren die Schülerinnen, wie persönlich er sie als Fragende wahrgenommen und wie ernst und ehrlich er ihnen geantwortet hat. Durch das persönliche Zeugnis des Bischofs beschenkt, machte die 6d ein Gegengeschenk: ein Leporello aus 32 Heilig-Rock-Seiten, jeweils individuell und sinnreich von den Schülerinnen gestaltet.

In seiner Predigt legt er das Emmaus- Evangelium aus im Sinne der "Lebenswallfahrt" und des Zeuge-Seins  (Foto: Klimpel)

In seiner Predigt legt er das Emmaus- Evangelium aus im Sinne der "Lebenswallfahrt" und des Zeuge-Seins (Foto: Klimpel)

Schulleiterin OStD Sr. Anneclaire Gerharz überreicht dem Bischof eine Erinnerung an die SMS (Foto: Klimpel)

Schulleiterin OStD Sr. Anneclaire Gerharz überreicht dem Bischof eine Erinnerung an die SMS (Foto: Klimpel)

Kein Tagesabschluss ohne Abendgebet

Danach besuchte der Bischof die Klasse 7d. Die Schülerinnen erzählten ihm von prägenden Gemeinschaftserlebnissen. Auch sie wollten einiges wissen: wie man Weihbischof wird und  wie der Alltag eines Bischofs aussieht. Sie erkundigten sich nach seinen Hobbys und seiner Gebetspraxis. Dabei erfuhren sie unter anderem, dass er nie ohne Abendgebet zu Bett gehe – da könne er noch so müde sein. Er erinnere sich beim Abendgebet an Gesichter und Ereignisse des vergangenen Tages. Dabei würde er zum Danken angeregt. Situationen, wo es zäh und spannend war, kommen ihm ins Bewusstsein und Anlässe, die zum Bittgebet anregen. Bewegt hörten die Schülerinnen, dass der Bischof beim Abendgebet des Vortages sie vor Augen gehabt hat und er seinen Besuch an der Marienschule Gott hingehalten hat.

Überblick über Angebote an der SMS

Die dritte Gruppe, die Weihbischof Peters besuchte, setzte sich aus Schülerinnen der 8.-10. Klassen zusammen. Hier konnte er sich einen Eindruck verschaffen über unterrichtliche und außerunterrichtliche Angebote an der SMS und über soziales Engagement, zum Beispiel in der Heinrich-Haus- und Altenheim-AG.

Die Wallfahrt geht weiter

Die ganze Schulgemeinschaft begegnete dem Bischof beim Gottesdienst in der Pilgerkirche. Vorbereitet wurde er unter dem Leitwort „Die Wallfahrt geht weiter“ von den Schülersprecherinnen der Realschule und des Gymnasiums. Am Anfang standen Rückblicke auf den großen Heilig-Rock-Wallfahrtstag der Schulen am 20. April 2012. Eine Gruppe von Fahrradwallfahrern berichtete von Erlebnissen auf ihrer Tour nach Trier. Dankbar blickten sie auf intensive gemeinsame Erfahrungen zurück und stellten fest, dass die Wallfahrt sie innerlich verändert und bereichert hat.

Danach ergriffen zwei Fußwallfahrerinnen das Wort, die den Weg von Schweich nach Trier gewandert sind. Auch sie hatten Härten und Herausforderungen erlebt. Doch am Ende war klar: Als Gemeinschaft unterwegs zu sein, hat jeder Einzelnen viel gegeben. Es war bewegend, den Heiligen Rock zu sehen, von dem man sagt, dass Jesus Teile davon getragen hat. Dieser Anblick – wie auch die ganze Wallfahrt – hat sie am Ende sehr erfüllt.

Ganz anders erlebten einige Schülerinnen, die mit dem Bus nach Trier gefahren sind, den Wallfahrtstag. Sie machten ihrem Unmut Luft. Zu den beiden Nörglern gesellte sich eine dritte Schülerin, die trotz aller Komplikationen zum eigentlichen Kern der Wallfahrt vorgestoßen ist. Sie erzählte von ihrer Christuserfahrung in Trier und bewirkte einen Stimmungsumschwung. Auch den Kritik Übenden war klar, dass eine Wallfahrt keine Kreuzfahrt mit Luxus und Wellness ist. Im Nachhinein waren sie eigentlich ganz zufrieden, dabeigewesen zu sein.

Weihbischof Peters feiert mit der Schulgemeinschaft einen großen Gottesdienst in der Pilgerkirche (Foto: Klimpel)

Weihbischof Peters feiert mit der Schulgemeinschaft einen großen Gottesdienst in der Pilgerkirche (Foto: Klimpel)

Eine Gruppe von Schülerinnen im Gespräch mit Weihbischof Peters (Foto: Klimpel)

Eine Gruppe von Schülerinnen im Gespräch mit Weihbischof Peters (Foto: Klimpel)

Mit dem Tod Jesu hat etwas ganz Neues begonnen

In seiner Predigt ging Weihbischof Peters darauf ein, wie wichtig es sei, gemeinsam aufzubrechen und ein Ziel, den Sinn des Lebens vor Augen zu haben. Bezug nehmend auf das Emmaus-Evangelium erläuterte er, wie den beiden Jüngern dieser Sinn verloren gegangen ist. Sie waren Zeugen des Karfreitags und haben Jesus am Kreuz sterben sehen. Während sie sich über ihre Enttäuschung austauschten, trat Jesus hinzu; mit ihm wechselte ihre Stimmung. Am Ende wurde aus den Emmaus-Jüngern Zeugen für etwas, das uns bis heute nicht loslässt: dass mit dem Tod Jesu etwas ganz Neues begonnen hat. Weihbischof Peters warf die Frage auf, wie ein Mensch zu einem Zeugen für Jesus wird. Er sagte, jeder, der Zeuge sein will, braucht eine Geschichte mit Jesus und lud ein, sich auf Spurensuche zu begeben, Momente in seinem Leben aufzuspüren, die einen zu Zeugen für die Auferstehung werden lassen.

Am Ende des Gottesdienstes machten sich die Schülerinnen gegenseitig ein Geschenk, das sie an das Emmaus-Evangelium und den Gottesdienst mit Weihbischof Jörg Peters erinnert. Jede konnte sich einen Stein mitnehmen, auf dem ein Herz gemalt war. Er lädt ein - zum Beispiel am Abend - noch einmal zurückzuschauen auf die Wegstrecke des vergangenen Tages und festzustellen: „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als Jesus unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“

Verbundenheit mit der SMS vertieft

Weihbischof Peters kehrte nach dem Gottesdienst noch einmal in die Marienschule zurück. Dort erwartete ihn das Kollegium, vor dem er unter anderem Gedanken zur Schulpastoral äußerte.
Schließlich brach er wieder auf mit vielen Eindrücken von der Marienschule, ihren äußeren Baumaßnahmen und ihrer inneren Weiterentwicklung. Begegnungen und Gespräche mit Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrern haben seine Verbundenheit mit der SMS vertieft.
Uns hat der Besuch des Bischofs bereichert. Wir haben ihn erlebt als einen Zeugen des
Glaubens, als Mann der Kirche, der den Kontakt zu den Menschen sucht und motiviert, auf dem Weg zu bleiben und das Ziel vor Augen zu haben, denn: Die Wallfahrt geht weiter.


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