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Mittagsgebet mit Bundestagspräsident Lammert im Congress Center Rosengarten
Volle Halle beim Mittagsgebet (Foto: Brehm)
Hbre. Zur Spurensuche unter dem Motto „Du führst uns hinaus ins Weite“ hatte der Katholikentag Bundestagspräsident Norbert Lammert eingeladen, der bei dieser von der Schönstattbewegung vorbereiteten und verantworteten Gebetszeit in sehr persönlichen, deutlichen und klaren Worten unter anderem ein zu geringes Engagement von Christen in der Gesellschaft angemerkt hat. Zum Mittagsgebet in den Gustav-Mahler-Saal des Congress Centers Rosengarten, den Saal, in dem noch vor wenigen Monaten die Auftaktveranstaltung des Dialogprozesses stattgefunden hat, waren mehrere Hundert Personen gekommen, denen die Gebetszeit eine willkommene Abwechslung nach zwei bis drei Arbeitsphasen am Vormittag war.
Volle Halle beim Mittagsgebet (Foto: Brehm)
Theresia Strunk im Gespräch mit dem Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert (Foto: Brehm)
Lammert: Manchmal erschreckt wegen "fröhlicher Gleichgültigkeit"(Foto: Brehm)
Pater Penners leitete den Gebetsteil (Foto: Brehm)
Austausch über Gottes Spuren im Alltag (Foto: Brehm)
Weltgestaltung muss übernommen werden
Lammert betonte im Gespräch mit Theresia Strunk, die ihn auf das von ihm neu übersetzte „Vater unser“ angesprochen hatte, dass ihn bei Christen die Haltung einer „fröhlichen Gleichgültigkeit“, hinsichtlich des Kommens des Reiches Gottes, manchmal nervös mache. Die Welt sei dem Menschen zugemutet und zugestanden zur Gestaltung. „Was immer hier stattfindet, findet in unserer Verantwortung statt. Eine Ausrede ist sicher nicht möglich: Es gäbe keine Gelegenheit mitzumachen.“ Die Menschen müssten den Auftrag Gottes, die Erde zu gestalten, auch übernehmen.
Der Mensch ist nicht Schöpfer seiner selbst
Als eine wichtige persönliche religiöse Einsicht beschrieb der Bundestagspräsident die Erfahrung, dass der Mensch nicht Schöpfer seiner selbst sei. „Dass es uns gibt, hat mit uns und eigenen Anstrengungen und Verdiensten zunächst einmal gar nichts zu tun.“ Trotzdem habe er auch die Erfahrung gemacht, dass es vieles gebe, was nicht auf eigene Anstrengungen zurückzuführen sei. Dass man für ganz vieles, was man im Leben erlebt, „auch bei größter Anstrengung einen Kausalzusammenhang zu eigenen Anstrengungen nur schwerlich entdecken kann, das scheint mir genau so offensichtlich.“ Allerdings betonte er, dass man aus seiner Sicht nicht gleich jedes positive oder negative Erlebnis als "göttliche Vorsehung" ansehen müsse.
Spurensuche
Nach dem Beitrag des Bundestagspräsidenten waren die Teilnehmer eingeladen, in kleinen Murmelgruppen über ihre Hoffnung und über erlebte Spuren Gottes an diesem Tag ins Gespräch zu kommen, was lebhaft genutzt wurde. „Gott ist der Gott unseres Lebens und unserer Geschichte“, sagte Pater Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstattbewegung in Deutschland in einem abschließenden Segensgebet. Die Welt, in die hinein die Menschen und die Kirche aufbrechen wollen, sei bereits von Gott in Liebe umfangen. So sei der Mensch hineingestellt „in ein immer neues Bündnis zwischen Diesseits und Jenseits, Gott und der Welt.“ Mit passenden Liedern umrahmten Wilfried Röhrig & Armin Jan Sayed und Band den Spurensuchegottesdienst, der am Samstag, 19. Mai in der Konkordienkirche mit Erzbischof Dr. Robert Zollitsch noch einmal auf dem Programm steht, allerdings mit geänderten Zeiten: Beginn 12.15 Uhr, Ende 12.50 Uhr.
Wilfried Röhrig & Armin Jan Sayed und Band (Foto: Brehm)