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17. Mai 2012 | Katholikentag | 

Der neue Aufbruch hat begonnen - Katholikentag in Mannheim eröffnet


Das Wagnis des neuen Aufbruchs hat begonnen (Foto: Brehm)

Das Wagnis des neuen Aufbruchs hat begonnen (Foto: Brehm)

Hbre. 15.000 erwartungsvolle Menschen haben sich am Abend des 16. Mai auf dem Marktplatz in der Mannheimer Innenstadt versammelt, um bei der Eröffnung des 98. Deutschen Katholikentages dabei zu sein. Der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hießen die Gäste des Katholikentages herzlich willkommen im „Land der Tüftler und Ideengeber“, wie Kretschmann betonte. Erzbischof Jean-Claude Perisset, Apostolischer Nuntius in Deutschland, verlas ein Grußwort von Papst Benedikt XVI. Der Heilige Vater ermutigte die Gläubigen in Deutschland im Sinne des Mottos des Katholikentages, den neuen Aufbruch zu wagen.

Etwa 15.000 Menschen sind auf dem Marktplatz in Mannheim versammelt  (Foto: Brehm)

Etwa 15.000 Menschen sind auf dem Marktplatz in Mannheim versammelt (Foto: Brehm)

Benedikt XVI.: Räume echten Miteinanders schaffen

Aufbrechen heiße, so der Papst, sich in Bewegung zu setzen, sich auf den Weg zu machen, wobei eine Entscheidung zur Veränderung und Erneuerung mitgemeint sei. „Aufbrechen kann nur, wer bereit ist, Altes zurückzulassen und sich auf Neues einzulassen.“ Erneuerung in der Gemeinschaft der Kirche könne aber nur Frucht tragen, „wenn sie aus dem wirklichen Neuen von Christus her geschieht, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (vgl. Joh 14,6).“

Erzbischof Jean-Claude Perisset, Apostolischen Nuntius in Deutschland, verlas ein Grußwort von Papst Benedikt XVI. (Foto: Brehm)

Erzbischof Jean-Claude Perisset, Apostolischen Nuntius in Deutschland, verlas ein Grußwort von Papst Benedikt XVI. (Foto: Brehm)

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg (Foto: Brehm)

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg (Foto: Brehm)

Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) (Foto: katholikentag.de)

Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) (Foto: katholikentag.de)

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg (Foto: Brehm)

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg (Foto: Brehm)

Im Wagnis eines neuen Aufbruchs sei es wichtig, „Räume echten Miteinanders“ zu schaffen, was zu einer „Zivilisation der Liebe“ führen könne. „Als Kirche haben wir den Auftrag, den Anspruch und die Botschaft des Evangeliums offen und klar zu verkünden. Der Beitrag aller Getauften zur Neuevangelisierung ist unerlässlich. Auch unser Land braucht einen neuen missionarischen, apostolischen Aufbruch.“ Jugendliche und junge Erwachsene lud der Heilige Vater ein, den Mut zu haben, sich an Christus zu orientieren. „Stärkt euch gegenseitig im Glauben! Steht in eurem Freundeskreis, in Schule und Beruf für die Botschaft des Evangeliums ein!“

Offener, partnerschaftlicher Dialog, in gegenseitigem Respekt und ohne Konfrontation

Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), betonte, dass der Katholikentag Menschen zusammenführe, die in der Nachfolge Christi mitten in dieser Welt ihren Glauben an Gott leben und das Evangelium bezeugen wollen. Der Katholikentag werde “Orientierung geben in der Unübersichtlichkeit der vielen Entwicklungen und Krisen dieser Zeit“. Der Katholikentag sei aber auch eine wichtige Station im Dialogprozess der Katholischen Kirche in Deutschland. Glück lud ein, in einem partnerschaftlichen Dialog, offen und im gegenseitigen Respekt und ohne Konfrontation über alle Themen zu sprechen, „die uns zur Situation und Perspektive unserer Kirche bewegen“, aber auch über alle Fragen und Aufgaben, die sich aus dem Weltdienst der Christen ergeben. „Wir spüren: Unsere Art zu leben ist immer weniger zukunftsfähig. Es wird immer unverantwortlicher, auf Kosten künftiger Generationen und der Menschen in anderen Teilen unserer Erde zu leben“, rief Glück leidenschaftlich den Zuhörern zu. „Wachsende Ungerechtigkeiten in unserer Welt führen zu immer mehr sozialem Sprengstoff. Die ökologischen und die ökonomischen Krisen, Verknappung der Rohstoffe und Zunahme des Hungers in der Welt, die Ungewissheit über die künftige Energieversorgung und die zunehmenden kulturellen und religiösen Konflikte zeigen uns drastisch, dass wir so nicht einfach weitermachen können. Wir müssen dem Fortschritt eine neue Richtung, eine neue Qualität geben."

Kulinarische und kulturelle Angebote beim Abend der Begegnung (Foto: Brehm)

Kulinarische und kulturelle Angebote beim Abend der Begegnung (Foto: Brehm)

Unter den Teilnehmern begegnet man immer mal wieder auch Schönstättern aus verschiedenen Gemeinschaften (Foto: Brehm)

Unter den Teilnehmern begegnet man immer mal wieder auch Schönstättern aus verschiedenen Gemeinschaften (Foto: Brehm)

Auf dem Weg zur Eröffnungsfeier (Foto: Brehm)

Auf dem Weg zur Eröffnungsfeier (Foto: Brehm)

Christen glauben an die Kraft der Veränderung zum Guten

Dr. Robert Zollitsch, Erzbischof der gastgebenden Diözese Freiburg, lud ein, “im gemeinsamen Dialog Antworten aus dem Glauben zu finden auf die Fragen, die sich in Politik und Wirtschaft, in Wissenschaft und Gesellschaft stellen“. Christen seien Menschen, die an die Kraft der Veränderung zum Guten glaubten, weil sie in ihrem Leben mit Gott und seinem Wirken aktiv rechneten. Zollitsch lud die ca. 15.000 Anwesenden ein, sich von Gottes Geist stärken zu lassen und gemeinsam einen neuen Aufbruch zu wagen.

Kulinarischer "Pilgerpass" beim Abend der Begegnung

Die Eröffnungsfeier mündete ein in einen Abend der Begegnung auf fünf „Landschaftsinseln“, auf denen Christen aus dem Bistum Freiburg die kulinarische Vielfalt ihrer Regionen präsentierten. Wer sich auf der „kulinarischen Pilgertour“ in allen 5 Landschaftsinseln einen Stempel in den „Badischen Pilgerpass“ machen ließ, konnte sich am Schluss ein Gratisgetränk im „Café mittendrin“, der Info-Insel des Bistums Freiburg, abholen.

Zum Katholikentag, der insgesamt fünf Tage dauert, werden etwa 63.000 Teilnehmer kommen. Diese erwartet ein vielfältiges Programm zu kirchlichen und gesellschaftlichen Themen sowie jede Menge gottesdienstliche Feiern und ein breites kulturelles Angebot. Der Feiertag Christi Himmelfahrt beginnt mit einem festlichen Gottesdienst vor dem Schloss, den mehrere Chöre musikalisch mitgestalten werden.

Viele Menschen sind zum Katholikentag und in dessen Vorfeld gepilgert - ein anderes Wort für Aufbrechen (Foto: Brehm)

Viele Menschen sind zum Katholikentag und in dessen Vorfeld gepilgert - ein anderes Wort für Aufbrechen (Foto: Brehm)


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