Nachrichten

11. Mai 2012 | Deutschland | 

Christuswallfahrt - Erfahrungen


Über das Portal des Trierer Domes spannen sich "Himmelsfäden" (Foto: Brehm)

Über das Portal des Trierer Domes spannen sich "Himmelsfäden" (Foto: Brehm)

Hbre. Zu einer Christuswallfahrt hatte das Bistum Trier in den vergangenen Wochen nach Trier eingeladen und eine große Zahl von Pilger ist gekommen, um die Tunika Christi zu sehen. Auch wenn im Pilgerbuch deutlich gemacht wird, dass nur noch wenige Partikel des heute zu sehenden Stoffes, den seine Mutter Maria gewoben hat, tatsächlich vom Leibrock Jesu stammen, so hat doch die Begegnung mit dem Heiligen Rock vielen Pilgern geholfen, ihre Beziehung zu Jesus Christus zu vertiefen, zu erneuern oder erstmals zu entwickeln. Zum Abschluss dieser bedeutenden Christuswallfahrt werden am Wochenende noch einmal eine große Zahl Pilger in Trier erwartet, unter ihnen auch viele Mitglieder der Schönstattbewegung aus dem Bistum und darüber hinaus.

Generationen miteinander verwoben bei der Familienwallfahrt (Foto: Pressebüro Heilig-Rock-Wallfahrt 2012)

Generationen miteinander verwoben bei der Familienwallfahrt (Foto: Pressebüro Heilig-Rock-Wallfahrt 2012)

Bischof Ackermann froh über den Verlauf der Wallfahrt

Zufällig treffen Pater Lothar Penners und seine Sekretärin, Schwester Marie-Sigrun Bischof Dr. Stephan Ackermann (Foto: Brehm)

Zufällig treffen Pater Lothar Penners und seine Sekretärin, Schwester Marie-Sigrun Bischof Dr. Stephan Ackermann (Foto: Brehm)

Pater Lothar Penners, Leiter der Schönstattbewegung in Deutschland, der gemeinsam mit Mitarbeitern seines Büros in dieser letzten Woche der Heilig-Rock-Wallfahrt ebenfalls nach Trier gekommen war, zeigte sich bei einer zufälligen Begegnung gegenüber Bischof Dr. Stephan Ackermann sehr beeindruckt von dem spürbaren Engagement haupt- und ehrenamtlicher Helfer und Verantwortlicher, dem Ideenreichtum, der sich in einem vielfältigen und interessanten Programm zeige, der geistlichen Tiefe, Vielfalt und Weite, die sich besonders in der gelungenen ökumenischen Umsetzung der Wallfahrt einlöse. Offensichtlich habe der Eindruck, dass durch eine solche Wallfahrt nochmals auf eine neue Weise Menschen in ihren Glaubensfragen berührt und bewegt werden könnten, bei den Verantwortlichen dazu geführt, sich intensiv dafür zu investieren. Ein sichtlich gut gelaunter Bischof, der vor seinem Generalvikariat Menschen begrüßte, mit ihnen ins Gespräch kam und auch zum Foto mit Pilgern zur Verfügung stand, freute sich über diese Rückmeldung. Er sei sehr froh über den bisherigen Verlauf der Heilig-Rock-Wallfahrt, dass so viele Menschen sich hierher nach Trier auf den Weg gemacht hätten. „Zu sehen, wie die vielen Menschen ihre mitgebrachten Fäden am Webstuhl vor dem Domeingang einweben und ihre Geschichten in das Erzählbuch eintragen, das ist einfach berührend“, sagte Bischof Ackermann.

Sr. Marina, Sr. M. Andrea, Sr. Maria Simone und Frau Wilhelm-Buß (Foto: Brehm)

Sr. Marina, Sr. M. Andrea, Sr. Maria Simone und Frau Wilhelm-Buß (Foto: Brehm)

„Ich selbst bin auch innerlich vom Heiligen Rock berührt“

Auch in dieser letzten Woche der Heilig-Rock-Wallfahrt machten wieder vier junge Marienschwestern Dienst in der Domsakristei. Schwester M. Andrea aus Rumänien ist besonders davon beeindruckt, mit welcher Ehrfurcht, Erwartung und Freude die Menschen dem Heiligen Rock begegnen. „Es ist für mich auch schön zu sehen, mit welcher Freude und inneren Haltung die Priester, für deren Dienst wir Schwestern ja hier unsere Arbeit tun, an diesem besonderen Ort die Heilige Messe feiern.“ Schwester Maria Simone betonte: „Für mich ist es eine ganz große Freude, die Weltkirche hier zu erleben. Es kommen Bischöfe und Priester und natürlich Pilger aus der ganzen Welt. Wir erleben im alten Trier Weltkirche live. Schwester Marina glaubt, dass Menschen durch die Begegnung mit dem Heiligen Rock verändert werden: „Man kann das an den Gesichtern sehen“, sagt sie und bekennt: „Ich selbst bin auch innerlich vom Heiligen Rock berührt, eigentlich von Jesus Christus. Und ich bin innerlich gestärkt. Die Beziehung zu Jesus wächst auch tiefer. Das macht schon etwas mit einem!“ Cordula Wilhelm-Buß, aus Hasborn im Saarland, die ebenfalls gerade in der Sakristei anwesend ist, sagt: „Ich bin hier in der Betreuung der Lektorinnen und Lektoren eingesetzt. Das ist ein stiller und ruhiger Dienst, bei dem ich auch selbst ins Beten komme. Es ist schon interessant, zu sehen, wie auch die Lektorinnen und Lektoren besonders beim Vortragen biblischer Texte im Dom dazu beitragen, eine Verbindung herzustellen zwischen den Pilgern, dem Heiligen Rock und Jesus Christus.

Eine weitere "zufällige" Begegnung mit Familie Ritter, alten Bekannten von Pater Penners (Foto: Brehm)

Eine weitere "zufällige" Begegnung mit Familie Ritter, alten Bekannten von Pater Penners (Foto: Brehm)

Treffen von Heilig-Rock-Pilgern am Domausgang: Sr. Annemarit, Sr. Annmarie, Sr. M. Margret, Sr. M. Rincy, Sr. Marie-Siegrun, P. Penners  (Foto: Brehm)

Treffen von Heilig-Rock-Pilgern am Domausgang: Sr. Annemarit, Sr. Annmarie, Sr. M. Margret, Sr. M. Rincy, Sr. Marie-Siegrun, P. Penners (Foto: Brehm)

„So etwas hat man im normalen Alltag ja nicht“

Martin Ritter, der an diesem Nachmittag mit seinen zwei Kindern und seiner Frau Claudia zum wiederholten Mal eine Wallfahrt zum Heiligen Rock gemacht hat, betont, dass für ihn alleine schon die Atmosphäre etwas ganz Besonderes sei. „So etwas hat man im normalen Alltag ja nicht“. Das Besondere dieser Wallfahrt sei, dass die Tunika, die man sieht, ausgesprochen direkt auf Christus hinweise. „Mir hat es jedes Mal unheimlich gut getan, dem Schrein, der Tunika und damit Jesus zu begegnen.“ Die Tunika führt zu Christus hin, das kann man hier in Trier besonders erleben.

Schwester Annemarie Bleeser, die auch schon zum dritten Mal zum Heiligen Rock pilgert bestätigt: „Die Erfahrung, dass ich hier Christus nahe bin, das ist für mich das zentrale Erlebnis. Es geht etwas von diesem Stück Tuch aus, das nicht einfach zu erklären ist. Für mich schafft dieses Tuch eine starke Nähe zu Jesus Christus.“ Beeindruckend sei, so die Schwester, dass alle Generationen angesprochen seien. Junge und ältere Menschen, Familien, Touristen und viele junge Männer. „Das ist nicht gerade das, was man sonst bei den Kirchenbesuchern gewohnt ist.“

Schwester Annemarit aus Borken in Westfalen, die eine Fahrradwallfahrt von Münster über Borken, Aachen Puffendorf, Maria Rast und Ahrweiler zur Dreimal Wunderbaren Mutter im Urheiligtum von Schönstatt hinter sich hat und jetzt auf dem Rückweg noch Station in Trier macht, ist begeistert von diesem Wallfahrtserlebnis. „Wenn ich mir vorstelle, dass einige Partikel des heute sichtbaren Heiligen Rockes von dem Stoff stammen, den die Gottesmutter für ihren Sohn gewebt hat, …, die Gedanken, die in einem wach werden und der Glaube, der da dahinter steckt, das ist überwältigend.“

Auch mit dem Wallfahrtsleiter, Monsignore Dr. Georg Bätzing, kommt es zu einer kurzen Begegnung  (Foto: Brehm)

Auch mit dem Wallfahrtsleiter, Monsignore Dr. Georg Bätzing, der mit dem Verlauf des Ereignisses ebenfalls sehr zufrieden ist, kommt es zu einer kurzen Begegnung (Foto: Brehm)

Ehrfürchtig und offen begegnen die Pilger dem Heiligen Rock  (Foto: Pressebüro Heilig-Rock-Wallfahrt 2012)

Ehrfürchtig und offen begegnen die Pilger dem Heiligen Rock (Foto: Pressebüro Heilig-Rock-Wallfahrt 2012)

„Alles, was mit Liebe angeschaut wird, ist schön.“

Zum Abschluss dieses Wallfahrtstages ist der Dom beim Abendlob - wie seit Beginn der Wallfahrt - wieder gut gefüllt. Texte und Musik werden an diesem Abend gestaltet von Astrid Froeb, Tecklenburg Pfarrer Ralf Schmitz, Trier, dem Chor Singflut Trier und dem Gebärdenchor Trier und nehmen Bezug auf die Lebensfäden, die jede Pilgerin und jeder Pilger mitgebracht hat, um sie mit dem Gewand Jesu zu verweben. Ein Wort dieses Abendlobes sei ihm besonders ins Herz gefallen, sagte Bischof Ackermann in seinem Schlussgebet: „Alles, was mit Liebe angeschaut wird, ist schön.“ Das sei der Blick Gottes. „Er sieht auch die verborgene Schönheit, da wo wir uns selbst oder auch die anderen als unansehnlich empfinden, da spürt Gott unsere verborgene Schönheit auf.“ Gottes Blick sei auch ein Blick der Wahrheit. Er sehe die Begrenzungen und Einschränkungen. Aber in Gottes Blick werde all das schön. Bischof Bode habe darauf aufmerksam gemacht, dass der Schrein von oben aussehe wie ein Auge. Die Pupille sei dann der Heilige Rock. „Äußerlich gesehen ganz unansehnlich! Aber im Auge Gottes mit der ganzen Schönheit der Liebe gekleidet.“ Und so endet dieser Wallfahrtstag mit der Aufforderung des Bischofs, sich mit dem Gebet des Herrn in diesen liebenden Blick Gottes hineinzustellen.


Top