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25. August 2009 | International | 

Misiones in Valparaíso - eine historische Woche


Misiones Valparaíso 2009CHILE, José Luis Nicolás. Unvergessliche Erlebnisse, Momente, von denen man immer und immer wieder neu erzählen kann, gehören zum Schönsten im Leben; aber keine Erinnerung ist so wie die, die sich mit äußersten Anstrengungen und Herausforderungen verbinden und der Freude daran, sie gemeistert zu habe. Eine solche Erinnerung haben 16 Jugendliche, die im Juli zusammen mit Pater P. Patricio Rodríguez und dem Seminaristen Juan Ignacio Hormazábal, etwas erlebten, das auf den ersten Blick alltäglich schien, im Laufe der Tage aber sich als eine Riesenherausforderung gestaltete. Es waren die ersten Misiones der SMJ (Schönstatt-Mannesjugend) in Valparaíso, eine so nie dagewesene Erfahrung für die Studenten des Heiligtums von Agua Santa in Viña del Mar: denn zum ersten Mal ging es bei den Misiones nicht in ein Dorf irgendwo am Rande des Nirgendwo, sondern mitten in die Stadt - auf Misiones zu Menschen, deren Glaube eingeschlafen ist...

Wach auf, Cerro Alegre, sei MarienlandKonkret ging es nach Cerro Alegre, erste Adresse der Hafenstadt Valparaíso, das Viertel, in dem die Pfarrkirche San Luis Gonzaga, eine der zentralen Stätten der Gründung Schönstatts in Chile. Ein Prachtbau, auf jeder Postkarte zu finden, ein Muss für jeden Touristen samt obligatorischem Foto und sogar Drehort mancher bekannter Fernsehsendungen, doch für die unmittelbar dort wohnenden Menschen von wenig spiritueller Bedeutung. Die Herausforderung lautete: das Leben dieser Pfarrei beleben.

Die Schwierigkeiten ließen nicht lange auf sich warten, am ersten Tag der Misiones wurden viele Türen den Jugendlichen vor der Nase zugeschlagen und mindestens genau so viele gar nicht erst geöffnet. Doch die Beharrlichkeit der Jugend war stärker. Sie brauchten eine volle Woche, um anfängliches Misstrauen und Fehlinformationen zu überwinden, um die Menschen schließlich zu bewegen, bei den Angeboten in der Pfarrei mitzumachen.

Wach auf, Cerro Alegre, sei Marienland

Es waren nicht nur die Jugendlichen, die loszogen - nein, ihre Freude, ihre Träume und Wünsche, die ansteckten, ihre Herzen mit der Bereitschaft, Glauben zu teilen und etwas ganz Großes zu beginnen Misioneros felicesDie besten Geschichten, so heißt es im Journalismus, sind die, die mit Pünktchen enden und nicht mit einem Schlusspunkt, die Geschichten, die Herausforderungen und Lehren offen lassen, die uns einladen, die in uns eine heilige Unruhe schaffen und den Wunsch, weiterzumachen damit und sie zu Ende zu schreiben. Die Misiones in Valparaiso sind so eine Geschichte, eine Geschichte von Jugendlichen, die auszogen um zu lernen, nach dem Fallen wieder aufzustehen, aber nicht, um der Enttäuschung Raum zu geben, denn in der Enttäuschung liegt schon Niederlage; Sieg ist in dem Optimismus, der glaubt, dass nichts unmöglich ist und dass die Zukunft aus Träumen und harter Arbeit entsteht.

Dies ist die Geschichte von Jugendlichen, die gezeigt haben, dass die Pfarrgemeinde San Luis Gonzaga nicht tot ist, sondern nur schläft; und dass es mehr braucht als 16 Jugendliche, damit sie wach bleibt nach dieser einen Woche - und dass es eine Schönstattfamilie gibt, die da ist, um ihren Glauben wach zu halten, ihre Hoffnung und ihre Liebe.

Misiones Valparaíso 2009

Original: Spanisch
Übersetzung:mkf

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