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25. Januar 2012 | Deutschland | 

Es war ein richtiger Gnadentag in Dachau ...


Zum Programm der Dachauwallfahrt aus dem Bistum Augsburg gehörte auch eine Führung durch Sr. M. Elinor Grimm (Foto: SB Augsburg)

Zum Programm der Dachauwallfahrt aus dem Bistum Augsburg gehörte auch eine Führung durch Sr. M. Elinor Grimm (Foto: SB Augsburg)

Sr. Ingrid-Maria Krickl/fma. „Es war ein richtiger Gnadentag in Dachau“. Ein Tag mit Sturm, Schneeflocken und Kälte, dieser 20. Januar 2012 in Dachau, siebzig Jahre nach jener unmöglichen Entscheidung Pater Kentenichs, sein noch kaum richtig angefangenes Schönstatt auf Spiel zu setzen und das Vertrauen seiner kleinen Familie auf das große Wunder seiner Befreiung zu enttäuschen, indem er alle menschlichen Mittel ausschlägt und seine Hand (und die seiner Familie) in die Hand Gottes gibt. Diese Entscheidung bringt ihm Dachau und seiner Familie die Erfahrung grenzenlos möglicher Freiheit und Gestaltungskraft im Liebesbündnis. Und darum feiert diese seine Familie diesen Tag als Gnadentag. Seit genau fünfzig Jahren pilgert die Augsburger Schönstattfamilie und viele, die mit dem Schönstattzentrum Memhölz verbunden sind, an jedem 20. Januar nach Dachau.

Statio am Block 26 des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau (Foto: SB Augsburg)

Statio am Block 26 des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau (Foto: SB Augsburg)

Führung in der Gedenkstätte

Begonnen hatte die seit langem geistig vorbereitete Jubiläums- Dachauwallfahrt am Morgen mit einer Führung durch Sr. Elinor Grimm, die zum offiziellen Gedenktstätten-Team gehört. „Man konnte wirklich den Weg nachgehen, den unser Vater bei seiner Einlieferung gegangen ist und mit kurzen, prägnanten Hinweisen links und rechts noch einiges mitnehmen“, so ein Kommentar.

Heilige Messe in der Kirche des Karmel-Klosters (Foto: SB Augsburg)

Heilige Messe in der Kirche des Karmel-Klosters (Foto: SB Augsburg)

Heilige Messe in der Karmelkirche

Bei der heiligen Messe in der Karmelkirche waren 115 Personen da. Ein staunender Blick: die Kirche ist wirklich richtig voll. „Die Predigt von Pfr. Erhard hat Antwort gegeben auf viele Fragen, mit denen ich hergekommen bin“, sagt jemand nachher. In dieser Predigt deutet Pfr. Erhard den Ausgburger Dachaupilgern und denen, die weit über diese hinaus mitgepilgert sind, die Entscheidung Pater Kentenichs am 20. Januar 1942 mit ihrer Gleichzeitigkeit zur Wannsee-Konferenz als Zeichen des Wirkens Gottes, der Neues schon machtvoll beginnen lässt, wenn aller Augen noch auf die Katastrophe gerichtet sind.

Pfr. Leonhard Erhard feierte des Gottesdienst und deutete in seiner Predigt die Entscheidung Pater Kentenichs am 20. Januar 1942 (Foto: SB Augsburg)

Pfr. Leonhard Erhard feierte des Gottesdienst und deutete in seiner Predigt die Entscheidung Pater Kentenichs am 20. Januar 1942 (Foto: SB Augsburg)

Am 20. Januar geht es um Freiheit

Es geht am 20. Januar „um Freiheit - unbeeinflussbar von menschlichem Druck, unbeeinflussbar von allem menschlichen Unrecht, unbeeinflussbar von allen menschlichen Vorteilen, die man für sein Leben erkämpfen könnte“. Wo ein Mensch in diese Freiheit hineinwächst, wenn er der Gottesmutter auch das Letzte schenkt, eröffnet sich darin eine unüberbietbare Lebensfülle und Wirkmöglichkeit des Vatergottes. Alles Unmögliche ist möglich geworden, so Pfr. Erhard, weil die Gottesmutter bewegt durch Pater Kentenich den Himmel mitgebracht hat in die Hölle von Dachau. Das möchte sie heute in jedem Menschen wirken, der im Liebesbündnis lebt.

Sr. Elinor Grimm, die zum offiziellen Gedenktstätten-Team gehört, führte die Pilger durch das ehemalige KZ (Foto: SB Augsburg)

Sr. Elinor Grimm, die zum offiziellen Gedenktstätten-Team gehört, führte die Pilger durch das ehemalige KZ (Foto: SB Augsburg)

Pater Kentenich steht im 20. Januar nicht für sich. An Pater Kentenich hat sich alles Streben, Leben und alle Schwierigkeiten seiner Familie festgemacht. An ihm hat die Gottesmutter ihre Gaben und Gnaden festgemacht. Die Gottesmutter will jeden, der im Liebesbündnis steht, Anteil geben an seinem Charisma – im Bündnis mit ihm, damit der ganze Reichtum, den sie ihm geschenkt hat, sich da verwirklicht, wo seine Mitarbeiter stehen.
Nach der heiligen Messe geht es mit 50 Rosen, dem Vatersymbol, das durch die Diözese Augsburg wandert und persönlichen kostbaren Symbolen zum Block 26 zu einer Statio, wo nocheinmal die Gedanken der Predigt aufgegriffen werden.

 


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