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30. Januar 2012 | Deutschland | 

Staatsminister Thomas Kreuzer zu Besuch in der Josef-Kentenich-Schule in Leubas


Staatsminister Thomas Kreuzer beim Besuch der Josef-Kentenich-Schule in Kempten-Leubas  (Foto: Immler)

Staatsminister Thomas Kreuzer beim Besuch der Josef-Kentenich-Schule in Kempten-Leubas (Foto: Immler)

schoenstatt.org - fma. Am 26. Januar hat der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei Staatsminister Thomas Kreuzer die zukünftige Josef-Kentenich-Schule in Kempten-Leubas besucht. Thomas Kreuzer, gebürtiger Kemptener, hat von Anfang an die Schulgründung in Leubas wohlwollend begleitet und in seiner Funktion als Landtagsabgeordneter unterstützt. Aus Anlass des Besuches in Leubas antwortete der Staatsminister gern auf Fragen zur Rolle der Schule in unserer Gesellschaft und die Bedeutung von Schulen wie der Josef-Kentenich-Schule, die im September in Kempten ihre Türen öffnet.

Ein informativer Gang durch die Räumlichkeiten des Schul-Gebäudes in Kempten-Leubas  (Foto: Immler)

Ein informativer Gang durch die Räumlichkeiten des Schul-Gebäudes in Kempten-Leubas (Foto: Immler)

Herr Kreuzer, welche Rolle spielt Schule heute in unserer Gesellschaft?

Wir leben in einer offenen, demokratischen und auf christlichen Werten beruhenden Gesellschaft. Eine dynamische Gesellschaft, in der breite Teile an der öffentlichen Meinungsbildung teilhaben wollen. Das Fundament einer solchen Gesellschaft sind kritische, verantwortungsbewusste, kreative, diskussions- und handlungsfähige Menschen. Schule hat die Aufgabe, Kindern und Jugendlichen Bildung zu vermitteln, damit sie sich zu reflektierenden und verantwortungsbewussten Menschen entwickeln können. Unsere Kinder sollen in der Schule einen umfassenden Werkzeugkasten erhalten, der sie ein Leben lang zum Lernen befähigt. Da reicht die klassische Wissensvermittlung nicht mehr aus. Nehmen Sie beispielsweise den Umgang mit neuen Medien. Die Welt des Internets verändert sich dermaßen schnell, dass es überhaupt keinen Sinn macht, sich in der Schule auf die Vermittlung von „Anwendungswissen“ zu beschränken. Vielmehr muss es darum gehen, den Kindern den verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet näher zu bringen. Medienkompetenz als fest verankerte Querschnittsaufgabe in den Lehrplänen. Das heißt: Der sinnvolle und reflektierte Umgang mit den Medien wird in allen Fächern eingeübt. Nicht zuletzt daran knüpfen wir mit unserem „Medienführerschein Bayern“ und seinen Modulen an.

Kreuzer im Gespräch über die Rolle der Schule in unserer Gesellschaft (Foto: Immler)

Kreuzer im Gespräch über die Rolle der Schule in unserer Gesellschaft (Foto: Immler)

Welchen Rat geben Sie Eltern, die das Beste für Ihr Kind möchten?

Eltern sind immer auch Vorbilder für ihre Kinder. Im Idealfall leben Eltern ihren Kindern vor, wie bereichernd Bildung für das Leben ist. Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, dass man am schulischen Alltag interessiert ist, ohne dabei die nötige Gelassenheit zu verlieren. Erziehung ist natürlich in erster Linie die Aufgabe der Eltern. Ein ganz wesentlicher Teil der Erziehung findet heute aber auch in der Schule statt. Eine bestmögliche Förderung ohne Überforderung der Kinder wird nur gelingen, wenn Eltern, Schule, Lehrerinnen und Lehrer eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit, das wäre mein Wunsch - kein Rat.

Welche Werte muss Schule heute vermitteln im Blick auf den Zusammenhalt der Gesellschaft?

Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft beruht auf gemeinsamen, christlichen-abendländisch geprägten Werten. Wertorientierung wird zunächst im Elternhaus erworben und durch den Erziehungsauftrag der Schule ergänzt. Die Bayrische Verfassung fasst die Aufgabe der Schule bei der Werteerziehung nach wie vor sehr gut zusammen: „ Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden.“ Die in der Verfassung enthaltenen obersten Bildungsziele lassen sich heute in etwa so übersetzen: Toleranz, Selbstständigkeit, Zivilcourage, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Disziplin, Lern- und Leistungsbereitschaft, Kreativität und Fairness.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen und die größten Chancen im Blick auf Schule?

Mit unserer Bildungspolitik verfolgen wir den doppelten Anspruch, Bildungsqualität und Chancengerechtigkeit kontinuierlich zu verbessern und da sind wir schon recht gut:

Nationale und internationale Vergleichsstudien bestätigen, dass unsere Schüler bei den wichtigsten Kompetenzen sehr gut abschneiden. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Wir müssen die individuelle Förderung weiter verbessern, damit jedes Kind seine Begabung bestmöglich entfalten kann. Das Schulsystem muss noch durchlässiger werden, damit den jungen Menschen vielfältige Bildungswege offenstehen und wir keine Talente verschenken. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Sprachförderung von Schülern mit Migrationshintergrund. Neue Herausforderungen stellen sich uns beim Ausbau der Ganztagesschule, aber auch bei der inklusiven Bildung, also dem gemeinsamen Lernen von Schülern mit und ohne Behinderung. Insgesamt gilt: Der Freistaat Bayern investiert so kräftig in Bildung wie kein anderes Bundesland.

von links: Jürgen Lingg, Unternehmer aus Leubas Renate Immler 1. Vorstand Schulträgerverein Kentenich-Pädagogik e.V. Petra Loibl mit ihrer Tochter Sabrina, das erste Kind, das angemeldet wurde Staatsminister Thomas Kreuzer,  Christian Immler, Vorstandmitglied s.o. Dr. Schwarz, Sekretär von H. Kreuzer (Foto: Immler)

von links: Jürgen Lingg, Unternehmer aus Leubas Renate Immler 1. Vorstand Schulträgerverein Kentenich-Pädagogik e.V. Petra Loibl mit ihrer Tochter Sabrina, das erste Kind, das angemeldet wurde Staatsminister Thomas Kreuzer, Christian Immler, Vorstandmitglied s.o. Dr. Schwarz, Sekretär von H. Kreuzer (Foto: Immler)

Was erwarten Sie von einer katholischen Schule in Kempten?

Die katholischen Schulen in Bayern bieten nicht nur ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot. Sie sind für viele Eltern auch deswegen so attraktiv, weil sie in Punkto Werteerziehung Maßstäbe in der Schullandschaft setzen. Sie vermitteln glaubwürdig einen inneren Wertekompass, der für die Zukunft der jungen Menschen genauso entscheidend ist wie Wissen und Kompetenzen. Die katholischen Schulen sind eine wertvolle Ergänzung der staatlichen Schulen in unserer bayrischen Bildungslandschaft. Sie unterstützen uns wesentlich dabei, den umfassenden Bildungsauftrag zu erfüllen, den unsere Verfassung uns aufgibt.

Eine ganz persönliche Frage ergab sich vor Ort – die nach dem schönsten Schulerlebnis. Die Überreichung des Abiturzeugnisses und ein Schullandheimaufenthalt in Nürnberg, so seine spontane Antwort. Die Burg, die ganze Atmosphäre im Schullandheim... An ein schönes Erlebnis im Rahmen des Unterrichts könne er sich nicht erinnern. Spontan darauf Renate Immler: Dafür gibt es nun die Josef-Kentenich-Schule, dass Kinder auch im Unterricht schöne Erlebnisse haben, an die sie sich später gerne erinnern werden.“

Herzlich begrüßte Thomas Kreuzer die kleine Sabrina: Sie ist das erste Kind, das für die neue Josef-Kentenich-Schule angemeldet wurde!

Es geht weiter!


Am 7.1. hat der Kentenich-Pädagogik e.V. eine Vereinbarung mit dem Schulwerk der Diözese Augsburg unterschrieben. Das war die letzte genehmigungsrechtliche Hürde auf dem Wege zur Anerkennung der katholischen Privatschule und der Schulgenehmigung durch die Regierung von Schwaben.

Am 9.2. kommen Fachleute der Regierung von Schwaben, um das Schulgebäude zu besichtigen und die Umbaupläne zu begutachten.
Und danach... ja, danach wird es ernst und die Umbauarbeiten beginnen.

Wer Teil des Abenteuers einer Schule nach dem Herzen Pater Kentenichs werden möchte, kann sein Kind dort anmelden, dort Lehrer werden, dafür Werbung machen oder mit einer finanziellen Unterstützung dabei sein:
Kentenich-Pädagogik e.V. Ligabank Augsburg
BLZ 75090300, Konto 246123

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