Nachrichten

19. Januar 2012 | Deutschland | 

Die Botschaft vom liebenden Vatergott weitertragen - Diözesanfamilientag der Schönstattbewegung im Bistum Trier


Diözesanfamilientag der Schönstattbewegung im Bistum Trier: Auf dem Weg zum Bundesheim (Foto: Brehm)

Diözesanfamilientag der Schönstattbewegung im Bistum Trier: Auf dem Weg zum Bundesheim (Foto: Brehm)

Hbre. Über 80 Teilnehmer aus dem ganzen Bistum Trier kamen am 14. Januar 2012 in Vallendar-Schönstatt zum Diözesanfamilientag der Schönstattbewegung im Bistum Trier zusammen. Begegnung, Austausch, Gespräch und sich als Familie wahrnehmen war das Ziel dieses Tages in der Nähe des Urheiligtums, dem für die ganze internationale Schönstattfamilie zentralen Ort, von dem die Bewegung ausging. Thematisch stand die Beschäftigung mit den wesentlichen Inhalten des vor über 30 Jahren formulierten sogenannten Diözesanideales „Vom Urheiligtum aus VICTORIA-PATRIS-Familie“ im Mittelpunkt. Der mit Hilfe eines 2010 vom Trierer Diözesanfamilienrat angestoßenen Prozess sollte an diesem Tag in die ganze Schönstattfamilie des Bistums hinein erweitert und transparent gemacht und weitere Schritte zur Aktualisierung, Erneuerung und Vertiefung des Ideales erarbeitet werden.

Begegnung und Austausch: Ein Vormittag im Pilgerheim Haus Schönstatt (Foto: Brehm)

Begegnung und Austausch: Ein Vormittag im Pilgerheim Haus Schönstatt (Foto: Brehm)

Diözesanideal beinhaltet Vaterströmung

Eine Prozessgruppe, die sich seit über zwei Jahren mit der Zukunftsentwicklung der Schönstattbewegung im Bistum Trier beschäftigte, hatte zusammen mit dem Diözesanfamilienrat, dem Leitungsgremium der Trierer Schönstattfamilie, zu diesem Tag der Begegnung Mitglieder und Verantwortungsträger eingeladen. Schwerpunkt am Vormittag war die Annäherung an das Diözesanideal. 1967 war es Pfarrer Heinz Künster, der stellvertretend für den Diözesanfamilienrat das Vatersymbol für das Urheiligtum von Pater Josef Kentenich übernommen hatte. Damit verbunden war das Versprechen, als Trierer Schönstattfamilie dafür zu sorgen, dass die Botschaft vom liebenden Vatergott in der weltweiten Schönstattfamilie niemals zu Grunde geht. Schönstatt und besonders die Trierer Schönstattfamilie solle sich weltweit dafür einsetzen, dass dieser Vater im Himmel mehr und tiefer verkündet werde. Aus diesem Anfang entwickelte sich eine Vaterströmung, die sich im Diözesanideal „Vom Urheiligtum aus VICTORIA-PATRIS-Familie“ ausdrückt.

Diözesanpräses Pfarrer Georg Müller, Neuwied (Foto: Brehm)

Diözesanpräses Pfarrer Georg Müller, Neuwied (Foto: Brehm)

Lebensaustausch über die Victoria-Patris-Sendung

In kleinen Gesprächsgruppen zu sogenannten „PaterSprüchen“, Zitaten des Gründers Pater Kentenichs, versuchten sich die Teilnehmer des Tages ganz konkret und persönlich dem Inhalt dieser Idealformulierung anzunähern. Da fielen Stichworte wie: „Die Botschaft vom liebenden Vatergott gibt Menschen Wert und Würde, macht Mut ‚ich selbst zu sein‘ und schenkt Kraft in Schwierigkeiten“; „auf Gott vertrauen führt zu einer optimistischen Grundstimmung“; „bedingungslos auf Gottes Führung zu vertrauen heißt nicht, nicht auch verantwortungsvoll das Eigene einzubringen“. Die menschliche Erfahrung, dass kindliches Vertrauen und väterliche Liebe in einem direkten Zusammenhang stehen – so wird bei der Auswertung der Gesprächsgruppen deutlich – lässt sich auch auf das Verhältnis vom liebenden Vater-Gott zum Menschen übertragen. „Das war ein echter Lebensaustausch über die Victoria-Patris-Sendung“ sagte Pfarrer Christian Zonker, der den Tag moderierte.

Arbeit mit PaterSprüchen: Annäherung an die Victoria-Patris-Sendung (Foto: Brehm)

Arbeit mit PaterSprüchen: Annäherung an die Victoria-Patris-Sendung (Foto: Brehm)

Gott will die Menschen für sich gewinnen

Der Nachmittag begann mit einer Führung im Bundesheim, dem Ort, wo der Gründer Schönstatts bereits in der Anfangszeit der Bewegung die Botschaft vom Gott des Lebens, von der Liebe des Vaters zu den Menschen ausdrücklich als zentrale Botschaft Schönstatt in die Kirche hinein formuliert habe. Bis an sein Lebensende stellte Kentenich dieses Anliegen immer wieder in den Fokus. Im Oktober 1967, so wird in einem Dialog deutlich, den Ehepaar Pia und Hans Walter Braun, Schönstatt Familienbund, in der Hauskapelle des Bundesheimes vortragen, formuliert der Gründer Schönstatts: „Wir müssen dafür sorgen, dass die ganze Familie stärker noch als bisher vatergeöffnet, vaterverfügbar, vaterselig, vatertreu wird.“ Das gehöre zur Victoria-Patris-Sendung. Siegen heiße ja auch gewinnen, führt Ehepaar Braun aus. Gott wolle die Menschen für sich gewinnen, aber auch die Menschen können versuchen, Gott für sich zu gewinnen. Mit diesen Worten im Ohr gingen die Teilnehmer des Diözesanfamilientages zu einer stillen Gebetszeit im Urheiligtum.

Moderator des Tages: Pfarrer Christian Zonker (Foto: Brehm)

Moderator des Tages: Pfarrer Christian Zonker (Foto: Brehm)

Gemeinschaftserfahrung weiter ausbauen

In einer zusammenfassenden Runde vor dem Schlussgottesdienst wurde das Erlebnis einer familienhaften Begegnung zwischen den Gemeinschaften und zwischen Jung und Alt hervorgehoben. „Der Tag war für uns Jugendliche sehr schön. Wir haben uns sehr gut aufgenommen und angenommen gefühlt. Wir spüren, da unterstützt uns jemand. Dieses Miteinander begeistert uns“, sagte Tobias Brehm, Diözesanleiter der Schönstatt-Mannesjugend. Auch Christina Gras aus dem Leitungsteam der Schönstattbewegung Mädchen/Junge Frauen in der Diözese äußerte sich zufrieden über den Tag und dazu, dass sie als Jugendliche sich gut haben einbringen können. Gemeinsam wurde der Vorschlag von Elisabeth Hörmann aus der Gemeinschaft der Krankenliga aufgenommen, einmal am Tag das „Vater unser“ im Geiste gemeinsam mit der ganzen Diözesanfamilie zu beten, und so an dieser Gemeinschaftserfahrung weiter zu bauen.

Besuch im Bundesheim (Foto: Brehm)

Besuch im Bundesheim (Foto: Brehm)

Lebendige Tuchfühlung führt zu mehr Gemeinschaft

Nach dem Schlussgottesdienst freute sich Diözesanpräses Pfarrer Georg Müller, „dass so viele die Einladung zu diesem Tag angenommen haben“ und er hofft für die Zukunft, „dass das, was heute aufgebrochen ist, sich weiter entfaltet“. Für ihn sei heute „Victoria Patris hautnah erfahrbar geworden und das macht Mut für die Zukunft“. Heidi Schaum, Schönstattinstitut der Frauen von Schönstatt, ebenfalls Mitglied in der Prozessgruppe, sprach davon, dass ihre Erwartungen weit übertroffen worden seien: „Nach über 10 Jahren war dieser Familientag wieder ein erstes Fühlung nehmen unter allen Gemeinschaften und das ist sehr gut gelungen.“ In der Vorbereitung sei ihr besonders das geschwisterliche und partnerschaftliche Arbeiten auf Augenhöhe wichtig gewesen. „Wir sind gemeinsam einen Weg gegangen, haben gemeinsam Ohnmacht und Hilflosigkeit erlebt und wir haben gemeinsam Wege gesucht, die sich dann ungeplant und unerwartet ergeben haben.“

Führung durch Rektor Egon M. Zillekens, Schönstatt Priesterbund (Foto: Brehm)

Führung durch Rektor Egon M. Zillekens, Schönstatt Priesterbund (Foto: Brehm)

Sr. Eva-Maria Ludwig, Marienschwester, die vor allem mit der Schönstattbewegung Frauen und Mütter in der Diözese arbeitet, zeigte sich froh über dieses „sich als Schönstattfamilie erleben“. Gemeinsam mit Heinrich Brehm von der Schönstattfamilienbewegung wünschte sie sich die Einrichtung einer Ideenwerkstatt für die Entwicklung und Umsetzung von Projekten, die den Menschen in der Diözese Trier zu Gute kommen und mit deren Hilfe „wir als Schönstattfamilie aus unserer Erfahrung positive Zeichen setzen können.“

Blick aufs Urheiligtum aus dem Bundesheim (Foto: Brehm)

Blick aufs Urheiligtum aus dem Bundesheim (Foto: Brehm)

Pfarrer Christian Zonker betonte, dass er den Tag „von der Atmosphäre her, vom Miteinander der verschiedenen Gemeinschaften, von der Qualität des Austausches“ und vom Impuls, als Diözesanfamilie einen neuen apostolischen Anlauf zu nehmen, als sehr gelungen betrachte: „Wir sind in lebendige Tuchfühlung gekommen und dadurch ist Gemeinschaft entstanden, mehr als vorher.“


Top