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10. Januar 2012 | Deutschland | 

Silvestertagung für Familien in Memhölz vom 28.Dezember bis 3.Januar 2012


Lauter Könige bei der Familientagung in Memhölz (Foto: Hornung)

Lauter Könige bei der Familientagung in Memhölz (Foto: Hornung)

P.E.Busse. „Das war wie Kundendienst an Ehe und Familie. Es wird auf alle möglichen Verschleißerscheinungen geschaut; und nachher läuft es zwischen uns besser“, so brachte es am Ende ein Familienvater, der selber im Dienstleistungsgewerbe tätig ist, auf den Punkt. Eine Familie, die mit vier Kindern angereist war und erstmals an der Tagung teilgenommen hatte, meinte: „Hier sind wir mit unseren 4 Kindern gar nicht aufgefallen, und das Kinderprogramm war so attraktiv, dass unsere gleich voll dabei waren und wir viel Zeit für uns als Ehepaar hatten. Das hat uns mal wieder richtig gut getan.“ – Es ist die ausgewogene Mischung zwischen Partnerschaftsseminar, Familienfreizeit, spiritueller Vertiefung und Feier, die auch 2011 wieder 17 Familien mit 43 Kindern zwischen 0 und 26 Jahren ins Schönstatt-Zentrum Memhölz im Allgäu kommen ließ.

Eine Attraktion bei der Familientagung: Die Fackel-Nachtwanderung im Schnee (Foto: Hornung)

Eine Attraktion bei der Familientagung: Die Fackel-Nachtwanderung im Schnee (Foto: Hornung)

Als Königskinder aufbrechen

Für manche war es eine Premiere, andere können sich Silvester ohne Memhölz nicht mehr vorstellen und kamen zum 6. bzw. 7. Mal. Dass es auch für solche „Wiederholungstäter“ immer wieder überraschende Inhalte und Tagungselemente gibt, dafür sorgt Ehepaar Hornung aus Waal, das auch die Schönstatt-Familienbewegung in der Diözese Augsburg leitet. Hans-Georg und Marianne entwickelten das Konzept der Tagung zusammen mit Familienseelsorger Pater Elmar Busse aus München. Die ersten Ideen für das nächste Jahr werden schon am Ende der Tagung gesammelt. In diesem Jahr lautete das Tagungsmotto: Als Königskinder aufbrechen zum König aller Könige. Die gekrönten Familienfotos dominierten die Stirnwand des Seminarsaales und halfen den Erstteilnehmern, sich die Namen und Gesichter einzuprägen. Mit Zangen und Lötkolben wurden aus Messingblech schöne Kronen gebastelt, und es zeigte sich, wer auch sonst zu Hause der geschickte Handwerker ist. Die Frauen hatten mehr Freude beim Batiken von Seidenschals.

Zum Programm gehörten Runden für die ganze Familie, aber auch getrennt für Kinder und Eltern (Foto: Hornung)

Zum Programm gehörten Runden für die ganze Familie, aber auch getrennt für Kinder und Eltern (Foto: Hornung)

Thematische Schwerpunkte

Inhaltlich ging es im Seminarblock um das Training des Selbstwertgefühls nach der Kentenich-Methode, um die immer wieder neu auszuhandelnde Balance zwischen Nähe und Distanz in der Partnerschaft, zwischen Engagement nach außen und Investition in die eigene Ehe, um die Gestaltung der Sexualität in der Ehe, um Erziehungsfragen und um die Themen, die einfach so in der Luft liegen und besprochen werden wollen. Nach den Impulsen konnte jedes Paar für sich über das Gehörte miteinander reden. Gerade die Erstteilnehmer fanden dieses Tagungselement sehr hilfreich: „Wir konnten uns in einer Tiefe austauschen, nach der wir uns beide immer sehnen, aber die uns im Trubel des Alltags vielfach nicht möglich ist.“

Referent: Pater Elmar Busse, München (Foto: Hornung)Ehepaar Marianne und Hans-Georg Hornung (Foto: Hornung)

Referent: Pater Elmar Busse, München, Tagungsleitung: Ehepaar Marianne und Hans-Georg Hornung (Foto: Hornung)

Winter- und anderer Sport

An den freien Nachmittagen fuhren manche Familien nach Kempten ins Hallenbad, oder fanden doch noch ein Plätzchen, an dem genügend Schnee lag, so dass die Schilifte in Betrieb waren und die Kinder ihre Weihnachtsgeschenke ausprobieren konnten. Das warme und regnerische Wetter schränkte die Wintersportmöglichkeiten stark ein, dafür wurde die Turnhalle im Untergeschoss des Schönstattzentrums umso intensiver genutzt. Auch Tischtennisplatte, Billardtisch und Kicker waren beliebte Treffpunkte.

Das Kinderprogramm war absolut attraktiv (Foto: Hornung)

Das Kinderprogramm war absolut attraktiv (Foto: Hornung)

Der Allgäuer Bildhauer Michael Vogler hat das "Prophetenzimmer" gestaltet (Foto: Hornung)

Der Allgäuer Bildhauer Michael Vogler hat das "Prophetenzimmer" gestaltet (Foto: Hornung)

Spirituelle Angebote

Unter den spirituellen Angeboten ragte die feierliche Erneuerung des Eheversprechens in der Silvesternacht im Schönstatt-Kapellchen heraus. Doch auch die tägliche heilige Messe oder die halbe Stunde an der Krippe nur für die Ehepaare, mit paralleler Kinderbetreuung, waren beliebte Tankstellen für die Seele.

web 2.0, Leidbewältigung und mehr

Viele „Ahs!“ und „Ohs!“ rief das Silvesterbuffet hervor, denn das Küchenpersonal hatte sein ganzes Können, seine Kreativität und Liebe investiert, um das alte Jahr auch kulinarisch würdig abzuschließen. Das neunköpfige Team der Kinderbetreuung, das tagsüber wirklich Schwerarbeit leistete, gönnte sich abends eine Begegnung mit dem Allgäuer Bildhauer Michael Vogler, der nicht nur über seine Kunst, sondern auch über seine Formen der Leidbewältigung sprach. An einem anderen Abend wurde über Chancen und Gefahren des web 2.0 diskutiert; manche Teilnehmer werden von Mitschülern und Mitstudenten als Lebensberater in Anspruch genommen. Auch da galt es, Möglichkeiten und Grenzen der eigenen Hilfe aufzuzeigen und Erfahrungen auszutauschen, wie man Jugendliche dazu bewegen kann, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

"Haus der Familie" in Memhölz (Foto: Hornung)

"Haus der Familie" in Memhölz (Foto: Hornung)

Ausblick

Viel Spaß bereitete es dem Betreuerteam, den bunten Abend vorzubereiten und durchzuführen. Da wurden die Lachmuskeln aller, der Großen und Kleinen, arg strapaziert. Als dann am 3. Januar die Autos vollgepackt wurden, waren manche traurig, dass die Tage so schnell verflogen waren. Einige Familien, die von diesem Tagungs-Konzept begeistert sind, wollen sich zu Ostern im Haus der Familie in Schönstatt treffen, andere trösten sich mit der Aussicht, in 12 Monaten wieder nach Memhölz kommen zu können.


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