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28. Dezember 2011 | Deutschland | 

Brücke zum Vater sein - Vertiefungswochenende für Milwaukeepilger in Oberkirch


Brücke zum Vater sein: Fr. Stephan Mueller auf der Brooklyn-Bridge (Foto: Kostka)

Brücke zum Vater sein: Fr. Stephan Mueller auf der Brooklyn-Bridge (Foto: Kostka)

Alicja Kostka. Um den Laetare-Sonntag sind nach Oberkirch über 40 Pilger gekommen, die in vergangenen Jahren an den Milwaukee-Pilgerexerzitien teilgenommen haben. Aus Deutschland, Österreich, Polen und der Schweiz sind sie gekommen, um im Schatten des Marienfried-Heiligtums den Schatz miteinander zu teilen, der ihnen während der Milwaukee-Exerzitien geschenkt worden ist: Die Begegnung mit dem Vater der Schönstatt-Bewegung, der sich ihnen an den Exilstätten neu erschlossen hat. Schon das Beieinandersein ruft die Milwaukee-Atmosphäre wach – sagte eine Teilnehmerin - ein Klima der Geschwisterlichkeit über Gemeinschaften und Grenzen hinweg.

Pater Kentenich mit Father Carlos Boskamp (Foto: Archiv)

Pater Kentenich mit Father Carlos Boskamp (Foto: Archiv)

Lebendige Beziehung mit Pater Kentenich

Das Thema des diesjährigen Treffens vom 9. bis 11. Dezember 2011 geht auf eine Studienfahrt von Dr. Alicja Kostka und Dekan Stephan Müller zurück, auf der sie die Spuren Pater Kentenichs in New York zu erforschen suchten. Als „Geheimnis“ der Schönstattfamilie in New York hat sich ihnen Father Carlos Boskamp erschlossen, Pallottiner und einer der ersten Schönstattpatres (+ 28.02.1997). Aus Argentinien 1960 nach New York/Brooklyn wegen seiner Treue zum Gründer verbannt, wurde er zu einem Grundstein der Schönstattfamilie dort. Noch heute leben Leute, die durch seinen selbstlosen Dienst zu einer lebendigen Beziehung mit Pater Kentenich gefunden haben, auch wenn sie ihm, dem Gründer, nie persönlich begegnen konnten.

Fr. Stephan Mueller auf der Brooklyn-Bridge (Foto: Kostka)

Fr. Stephan Mueller auf der Brooklyn-Bridge (Foto: Kostka)

Sie wollen diese Liebe weitervermitteln, eine Kostbarkeit der Exilszeit. Brücke zum Vater sein, davon sprechen nicht nur Schönstätter in New York, davon sprechen auch die Steine (Foto: Brooklyn Bridge).

Personale Begegnung, die das ganze Leben entscheidend mitprägt

Von dem neuen Stil der Pastoral Pater Kentenichs, die durch die Bindung an das eigene Herz zum Herzen des Ewigen Vaters führt, sprechen die Zeugen der Exilzeit - darunter Pater Michael Marmann, der aufgrund einer relativ kurzen Begegnung mit dem Gründer in Milwaukee zu seiner Berufung zu den Schönstatt-Patres gefunden hat. Ihm hat sich die selbstlose Art des großen Gründers, mit der er jeden Einzelnen begleitete, gerade in der Zeit des großen Umbruchs um das Zweite Vatikanische Konzil, tief eingeprägt. Diese Erfahrungen einer personalen, oft für das ganze Leben entscheidenden Begegnung, bleiben in den Herzen der Zeugen; sie haben die Kraft einer eigenartigen Übertragung und Begeisterung.

Eine besondere Freude dieses Treffens, gleichsam eine virtuelle Brücke, ist die direkte Verbindung nach Milwaukee: eine Skype-Video-Konferenz mit Sr. M. Carol Winkler aus Waukesha, die von Anfang an in der Leitung der Pilgerexerzitien arbeitet.

Gründerbank: Gestaltung beim Vertiefungstreffen in Oberkirch (Foto: Kostka)

Gründerbank: Gestaltung beim Vertiefungstreffen in Oberkirch (Foto: Kostka)

"Zum Vater bringen"

Dekan Stephan Müller, der das Treffen mitleitet, spricht davon, wie dieses Brücke-Sein sich konkret vollziehen kann: „Vater will in jeder und jedem - nicht nur im Priester, nicht nur in den Familienvätern - gegenwärtig und erfahrbar werden ... Mein Herz soll das erweiterte Herz von Vater sein. Ob wir das begreifen? Freilich: jeder und jede bringt viel Bedürftigkeit, Verletztheit, Not mit ... Und jede und jeder darf die Not zum Vater bringen ... Und dieses "zum Vater bringen" braucht auch einen konkreten Erfahrungsraum... Und doch: Vater braucht jede und jeden als seinen erweiterten Herz-Raum, damit eben viele diese Erfahrung machen können“.


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