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1. Dezember 2011 | Deutschland | 

Mehr Sein als Schein – oder Bilder des Advents


Adventswochenende für Familien im Schönstattzentrum Liebfrauenhöhe  (Foto: Ingmar Flüs)

Adventswochenende für Familien im Schönstattzentrum Liebfrauenhöhe (Foto: Ingmar Flüs)

Ingmar Flüs. 21 Familien, 42 Erwachsene und 40 Kinder durften am ersten Adventswochenende auf der Liebfrauenhöhe den Advent sehen, schmecken, hören, spüren oder mit dem Herzen wahrnehmen. In den nächsten Wochen gilt es, die Hektik der Weihnachtsvorbereitungen hinter sich zu lassen und bewusst den Augenblick festzuhalten – um hinter die bunt schillernden Farben der Dekorationen, die laute werbende Musik, die wogende Menschenmenge in den Geschäften zu sehen und das eigentliche Geschenk der Weihnacht wieder neu zu entdecken.

Adventsweg in der Krönungskirche (Foto: Ingmar Flüs)

Adventsweg in der Krönungskirche (Foto: Ingmar Flüs)

Welchem Stern folgen wir

Nicht oberflächlich werden, sondern die Bilder und Symbole mit dem Herzen neu verstehen und in den Gesichtern der Menschen lesen, ob sie es schaffen, die Verschlossenheit, den Missmut und die Hast in das echte „Macht hoch die Tür“, „Tochter Zion, freue Dich“ oder das „O, Du fröhliche“ zu verwandeln, das ist die Aufgabe im Advent. Gelingt das nicht, verkommt Weihnachten zum (Konsum-)Märchen. Aber macht man sich die Symbole wieder bewusst, leuchten einem die Sterne plötzlich wieder wie damals den Sterndeutern, die der Konstellation von Jupiter und Saturn folgten und den König in der Krippe fanden.

Die Adventskränze werden selbst hergestellt ... (Foto: Ingmar Flüs)

Die Adventskränze werden selbst hergestellt ... (Foto: Ingmar Flüs)

Welchem Stern aber folgen wir? Wo holen wir uns die Orientierung? Und wie gelangen wir zurück auf den Weg nach Betlehem, zurück zu dem, der uns abrundet im Herzen und im Alltag, wie unser Adventskranz mit seinen roten Kerzen. Dies zeigte uns Sr. Andita ebenso auf, wie das Symbol des Lichts im Dunkel und die notwendige Bereitschaft für den Nächsten zu leuchten, wofür auch etwas verbrennen darf oder wir selbst auch mal rußen dürfen, wie die Kerze, die dann zurückgeschnitten werden muss.

... und gebacken wird, wie die Weltmeister (Foto: Ingmar Flüs)

... und gebacken wird, wie die Weltmeister (Foto: Ingmar Flüs)

„Jeder ist berufen, heilig zu sein“ (Lev 9,1-2)

Auch der Adventskalender, ursprünglich erfunden, um den Kindern im Waisenhaus das Warten auf die Weihnacht zu verkürzen, kann  - bewusst im Alltag geschenkt - auch links und rechts von uns die Herzenstüren öffnen. Dann kann uns auch der Christbaum das Leben der Welt verdeutlichen und mit seinen Kerzen verkünden: „Ich bin das Licht, die Wahrheit und das Leben“.

Nur in dieser jährlichen Rückbesinnung auf Gott und seinen Sohn und dem „Einander Bild sein“ kann es uns laut Pfarrer Weber im Alltag gelingen heilig zu werden. Da ist es schon beruhigend zu wissen, dass heilig zu werden nicht immer nur Überforderung für den Menschen oder etwas für „Spezialisten“ ist, sondern dass auch wir Nachahmenswertes und Vorbildhaftes leben und wie Glasfenster in der Kirche sein können, durch die das Licht in die Welt und in die innere Welt unserer Kinder, der Familie und unseres Nächsten scheint. Denn „Jeder ist berufen, heilig zu sein“ (Lev 9,1-2).

Adventskränze, Lichtampeln und mehr bei der Gebetszeit in der Kirche (Foto: Ingmar Flüs)

Adventskränze, Lichtampeln und mehr bei der Gebetszeit in der Kirche (Foto: Ingmar Flüs)

Adventszeit – Weg der kleinen Schritte

Und auch wenn es nicht immer das ganze Jahr klappt, so bietet uns die jährliche Besinnungszeit immer wieder die Möglichkeit, sich neu auf dem Weg und kleine Schritte auf den anderen zu zu machen. Und da das manchmal richtig Kraft kostet, darf man sich, um das eigene Licht und das des Anderen zum Strahlen zu bringen, sicher auch mal mit Plätzchen, einem Glühwein oder einem guten Gespräch stärken, oder?
Wir alle jedenfalls haben dies dieses Wochenende ausgiebig getan und können uns dieses Weihnachten doppelt an den selbstgebastelten Adventskränzen, Leuchtern, Laternen oder den täglichen Überraschungen der Adventskalender freuen.

... und die frisch gebackenen Plätzchen wurden schon entdeckt ... (Foto: Ingmar Flüs)

... und die frisch gebackenen Plätzchen wurden schon entdeckt ... (Foto: Ingmar Flüs)

Ein herzliches „Vergelt`s Gott“ an Sr. Andita, Pfarrer Weber, die Familien Reiner, Langenbacher, Ruf, das gesamte Kinderbetreuungsteam, die vielen guten Helfer für die kleinen und großen Anliegen besonders auch an das Ehepaar Obergfäll für die vielen guten Plätzchen, die sie in „Engelsgeduld“ und mit viel „Liebe“ mit unseren Kindern gebacken haben.

Allen, die unser Strahlen aus diesen Zeilen bemerken und sich davon anstecken lassen, wünschen wir auf dem diesjährigen Weg zur Krippe eine gesegnete Weihnacht und denen, für die das noch nicht gereicht hat, schicken wir - als frühen Trost - die Hoffnung,  dass man sich eine solche Einstimmung nächstes Jahr auch wieder gönnen kann!

 

 


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