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24. November 2011 | Deutschland | 

„Bethlehem – die Balance stimmt“ Familien aus der Umgebung von Schönstatt stimmten sich auf den Advent ein


Voradventliches Treffen für Familien im Haus der Familie in Schönstatt (Foto: Brehm)

Voradventliches Treffen für Familien im Haus der Familie in Schönstatt (Foto: Brehm)

H.u.C. Brehm. Dass die vielen Termine, der Stress am Arbeitsplatz und die familiären Unruheherde viel dazu beitragen, dass Menschen außer Balance geraten, war der übereinstimmende Tenor beim voradventlichen Treffen von Familien, das die Schönstattfamilienbewegung im Bistum Trier am letzten Sonntag des Kirchenjahres im Haus der Familie angeboten hatte. Zum Programm gehörte ein thematischer Stationenweg, ein voradventlicher Kaffee, eine Besinnungszeit für die Ehepaare, natürlich ein Betreuungsangebot für die Kinder und traditionell zum Abschluss das Angebot, einen Familien-Adventskalender selbst zu gestalten.

Der Stationenweg begann beim Heiligtum der Familien (Foto: Rönn)

Der Stationenweg begann beim Heiligtum der Familien (Foto: Rönn)

Mit Bethlehem neu zur Balance finden

Was Bethlehem zur neu zu findenden Balance beitragen kann, das wurde am Stationenweg vom Heiligtum der Familie bis zum Haus der Familie schrittweise deutlich. Die Stationen standen unter den Stichworten, Balance finden durch einen Ort der Ruhe und Beheimatung, in der adventlichen Zusage, dass Veränderung und Wandlung möglich ist und im Bewusstwerden, dass Gott jeden Menschen, so wie er ist, gebrauchen möchte. Die Kinder waren hochmotiviert die praktischen Veranschaulichungen auszuprobieren: eine menschliche Balkenwaage darstellen, Veränderung und Wandlung betrachten im Kaleidoskop, auf einem Schwebebalken einen Platzwechsel ausführen. So konnten sie z.B. spüren und die Erwachsenen es sehen, dass Balance ohne einen ruhenden Punkt nicht zu finden ist. Und das lässt sich auch auf das Familienleben übertragen. So wird auch deutlich, dass sich einlassen auf Veränderungen und Verwandlung helfen kann, sich nicht nur geliebt, sondern auch gebraucht zu fühlen, ein Gefühl, das schon kleine Kinder haben, wenn sie z.B. fragen: „Mama, werde ich denn auch gebraucht?“

Beim anschließenden Kaffeetrinken erobern sich die Kinder direkt den größten Tisch und sie sind sich einig, dass Kuchen essen schnell gehen muss, („Die Erwachsenen brauchen da immer so lang zu!“) damit das Kinderprogramm starten kann.

Versuche mit dem Kaleidoskop (Foto: Rönn)

Versuche mit dem Kaleidoskop (Foto: Rönn)

Unsere heiligen Orte

In der Besinnungszeit für die Ehepaare steht - angeregt durch eine Präsentation „Unsere persönlichen heiligen Orte“ zunächst ein Austausch über „deine/meine heiligen Orte“ auf dem Programm. „Es hat gut getan, sich mit meinem Partner darüber zu unterhalten, was ihm heilige Orte sind, an denen er gut ausspannen kann und ihm zu sagen, was mir da wichtig ist“ sagte Frau G. „Besonders schön war, dass wir uns auch darüber unterhalten haben, welches unser gemeinsamer heiliger Ort ist, wo wir beieinander und bei Gott auftanken können.“

Die Balance zu halten ist gar nicht so einfach (Foto: Rönn)

Die Balance zu halten ist gar nicht so einfach (Foto: Rönn)

Vom Türklinkengebet und vom Würstchenprinzip

In einer angeregten Miteinanderrunde ging es dann um die kleinen, aber effektiven Stressblocker im Alltag, auf die man im kommenden Advent besonders achten kann, damit der Tag nicht im Hamsterrad abläuft. Die Rede war vom Türklinkengebet, vom Telefonstoßgebet, vom „Edelsteinsammeln" und vom Würstchenprinzip, dem Versuch, den Tag nicht als ganze Fleischwurst am Stück zu erleben und sich damit zu überfordern, sondern den Tag einzuteilen in lauter kleine Abschnitte und vor dem nächsten „Würstchen“ erst kurz innezuhalten, zu verharren und zu danken. Solche „Micro-Pausen“ schaffen Ruhenischen und geben Kraft, und ermöglichen Platz und Raum für Gott, der durch seinen Sohn Jesus neu in unser Leben eintreten möchte. Wenn er mit dabei ist, dann geht vieles leichter, dann muss der Mensch nur noch sein Mögliches schaffen und Gott schafft dann das Unmögliche.

Beim Basteln des Familienadventskalenders (Foto: B.Brehm)

Beim Basteln des Familienadventskalenders (Foto: B.Brehm)

Damit der vorweihnachtliche Stress nicht überhandnimmt

„Danke, dieses voradventliche Treffen. Es tut einfach gut“, meint Herr F. zum Abschied. „Wir stolpern dann nicht so in den Advent hinein und bedauern nach drei Wochen, dass wir diese Zeit gar nicht wirklich gestaltet haben.“ Und seine Frau ergänzt, dass es schön sei, als Familie miteinander hier zu beginnen. „Der gemeinsam gestaltete Adventskalender ist etwas, was uns in den kommenden Wochen zusammenhält, gerade auch wenn - trotz aller guter Vorsätze - der vorweihnachtliche Stress doch nicht ganz aus dem Familienalltag herausgehalten werden kann.“


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