Nachrichten

24. November 2011 | Deutschland | 

„Da berühren sich Himmel und Erde ...“ - Emilietag am 4. November 2011 in Koblenz-Metternich


Weihbischof Jörg Michael Peters beim Emilietag im Schönstattzentrum Koblenz Metternich (Foto: Maier)

Weihbischof Jörg Michael Peters beim Emilietag im Schönstattzentrum Koblenz Metternich (Foto: Maier)

Sr. M. Thereslore Thiel/Hbre. „Da berühren sich Himmel und Erde ...“ Das erlebten wir am Emilietag, dem 4. November 2011. Rund 250 Personen hatten sich auf den Weg gemacht, um dabei zu sein, als im Provinzhaus in Koblenz-Metternich die Tür zu den ehemaligen Wohnräumen von Schwester M. Emilie Engel für alle geöffnet wurde. In einer bewegenden Feierstunde mit Weihbischof Jörg Michael Peters, Trier, wurde durch Bild und Wort eingeführt in die Übergabe der Wohnräume von M. Emilie Engel.

Beeindruckende Erlebnisberichte, in denen charakteristische Züge und Begebenheiten aus dem Leben von Emilie aufleuchteten, ließen die Anwesenden teilhaben an der liebevollen und gütigen Zuwendung M. Emilies gegenüber jeder Person, die zu ihr kam. Sie selbst wurde für viele zur geöffneten Türe zum Himmel, gemäß ihrem Grundsatz: Keiner soll ungetröstet von meinem Zimmer gehen.

Feierstunde in der Hauskapelle des Schönstattzentrums (Foto: Maier)

Feierstunde in der Hauskapelle des Schönstattzentrums (Foto: Maier)

Kreuz, Marienbild und Vatersymbol

Drei Symbole, die Schwester Emilie in ihrem Zimmer hatte, machten einen Blick frei auf das, was in ihrem Leben besondere Bedeutung hatte: Das Kreuz spricht von ihrer tiefen Christus- und Kreuzesliebe, die sie im „Ja, Vater“ gelebt hat. Das Bild der Gottesmutter weist hin auf ihr Leben im Liebesbündnis mit der Gottesmutter, durch das sie selbst geformt wurde zur kleinen Maria, so dass Pater Kentenich von ihr sagen konnte, dass Maria ihr Meisterwerk an ihr vollbracht habe. Die Liebe zur Gottesmutter drängte Emilie Engel dazu, im Park des Schönstattzentrums in Metternich ein Heiligtum zu bauen und eine Immakulatastatue zu errichten. Das Vatersymbol, das sie auch im Heiligtum anbringen ließ, steht wie ein leuchtendes Zeichen über ihrem Leben. In diesem Zeichen hat sich ihr Leben gewandelt. In der lebendigen Beziehung zum Vater-Gott ist sie für eine Welt, die sich immer mehr dem Blick Gottes entzieht, zur „Botschafterin des Vorsehungsglaubens“ geworden.

Ein großes Foto von Schwester Emilie begrüßt die Besucher im Flur vor ihrer ehemaligen Wohnung (Foto: Maier)

Ein großes Foto von Schwester Emilie begrüßt die Besucher im Flur vor ihrer ehemaligen Wohnung (Foto: Maier)

Emilie Engels Wohnung jetzt für Öffentlichkeit zugänglich

Zum Abschluss der Feierstunde begab sich Herr Weihbischof Peters mit einer Delegation der Festgäste in den ersten Stock des Provinzhauses, in dem die Wohnung von Schwester Emilie jetzt für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Bevor er das Schild mit dem Namenszug vor dem Zimmer von Schwester M. Emilie enthüllte, sagte Weihbischof Peters: „Angerührt und im Herzen tief bewegt sind wir von dem strahlenden Gesicht von Schwester Emilie. Oft hat die meisten von uns der Weg an ihr Grab geführt. Wir dürfen nun in ihre Geschichte hinein, selber an ihrem Lebensweg noch einmal Anteil nehmen, um daraus Ermutigung zu schöpfen, die Schritte im Glauben an die göttliche Vorsehung, so wie sie sie hat annehmen können, in unserem eigenen Leben zu tun.“ Weiter betonte Peters: „Wir haben (in der Feierstunde) von der Tür gehört, die offen stand für die Menschen, die zu ihr wollten ... So dürfen wir nun dieses Zimmer öffnen, um ihr zu begegnen im Zeugnis ihres Lebens und Glaubens.“ Mit der Segnung der Räume durch den offiziellen Vertreter der Kirche wurden die Räume der Öffentlichkeit übergeben. Peters wünschte zum Abschluss: „Viel Segen möge von hier ausgehen!“

Nach der Feier war es für alle Teilnehmer möglich, die Räumlichkeiten zu besuchen. Beeindruckt waren die Besucher von der Einfachheit, Schlichtheit, ja „Kleinheit“ der Räume, die von Emilies Bescheidenheit und Liebe zur Armut zeugen.

Weihbischof Peters segnet die Räumlichkeiten (Foto: Maier)

Weihbischof Peters segnet die Räumlichkeiten (Foto: Maier)

Wo Himmel und Erde sich berühren

In der Eucharistiefeier am Spätnachmittag, die von einem Chor aus Dieblich/Mosel und der Schola junger Schwestern aus dem Mutterhaus feierlich gestaltetet wurde, sagte der Weihbischof u.a in der Einstimmung: „Viele von uns durften heute Nachmittag Zeugen dieser beeindruckenden Stunde sein, in der uns das geistliche Erbe der Dienerin Gottes Emilie Engel noch einmal vor Augen, mehr noch ins Herz hinein geschenkt wurde. Da berühren sich Himmel und Erde, wenn ein Mensch, der in der Liebe Gottes sich getragen und gehalten wusste, sein Leben in die Hände des Schöpfers zurückgibt ... So ist es schön, dass wir Eucharistie feiern, wo sich in der Tat jedes Mal aufs neue Himmel und Erde miteinander verbinden.“

Ein Chor aus Dieblich/Mosel wirkte bei der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes mit (Foto: Maier)

Ein Chor aus Dieblich/Mosel wirkte bei der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes mit (Foto: Maier)

Gottes entgegenkommende Liebe macht frei, stark und froh

Anlässlich des Gedenktages des heiligen Karl Borromäus nahm der Weihbischof in seiner Predigt besonders Bezug auf die geistige Verwandtschaft zwischen dem Tagesheiligen und M. Emilie. Er wies hin auf „die ungewöhnliche Schnelligkeit, mit der sich der Ruf einer besonderen Verehrung schon rasch verbreitet hat; auf ihre Aufgaben in der Kirche, die sie als die ihrigen erkannten und durch viele äußere und innere Widerstände hindurch erfüllt haben; auf die Demut und Einfachheit, mit der sie – je nach ihrer Art – ihren Leitungsstil praktiziert haben.“ Er stellte heraus: „Schwester M. Emilie Engel, ein Mensch, der sich in Krankheit nicht aufgibt. Eine Frau, deren Leben von Krisen und seelischer Not geprägt ist, und die daran nicht zerbricht, die im Wissen um Gottes entgegenkommende Liebe in ihren Grenzen frei, stark und froh wird ... Gelebtes Christuszeugnis, das einmal Bedeutung gewonnen hat für die Kirche, zählt allemal zu ihrem Schatz, der uns zugänglich ist als Hilfe und Ermutigung, unseren Christenweg im Heute zu gehen.“


Top