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12. November 2011 | Deutschland | 

Auf Gottes väterliche Hilfe bauen - Schrecksekunden bei der Anbringung des Vatersymboles in Kastl


Das Vatersymbol für die Kapelle in Kastl auf Station im Urheiligtum (Foto: Hiller)

Das Vatersymbol für die Kapelle in Kastl auf Station im Urheiligtum (Foto: Hiller)

Pfr. Franz Schmid / Hbre. Am 23. Oktober waren etwa 150 Gläubige bei der Kapelle St. Lambert in Kastl versammelt, um während der Bündnismesse ein Vatersymbol in der Kapelle anzubringen, das aufgrund einer Initiative von Laien der lokalen Schönstattfamilie im Rahmen des Jahres der Vaterströmung erarbeitet und geschenkt wurde. Eine besondere Note bekam die Feier dadurch, dass kurz vor Beginn der Feier ein ca. 30 cm langer Metallbügel der Glocke der Kapelle vom Glockenturm stürzte und glücklicherweise niemanden verletzte.

Zwei Mitglieder der Schönstattmannesjugend brachten das Vatersymbol am Chorbogen über dem Altar mit dem MTA - Bild an. (Foto: Hiller)

Zwei Mitglieder der Schönstattmannesjugend brachten das Vatersymbol am Chorbogen über dem Altar mit dem MTA - Bild an. (Foto: Hiller)

Schrecksekunden vor der Feier

Um 14.30 Uhr hatte die Feier mit einem Rosenkranzgebet in der Kapelle begonnen. Als nach dem Rosenkranz, zum Beginn der Eucharistiefeier vier Ministranten und drei Priester (Pfr. Gerhard Ehrl aus Lauterhofen, Pater Ryszard Kubiszyn aus Kastl und Pfr. Franz Schmid aus Hilpoltstein) von der Salzhuberklause aus zum Gottesdienst zur Kapelle zogen, wurde eine Glocke geläutet. Dabei geschah es, dass ein Bügel aus Eisen und einer Länge von circa 30 cm von der Glocke abbrach und aus einer Höhe von wenigstens 8 Metern vor der Kirchentüre aufschlug, wo Sekunden zuvor noch zwei Frauen standen, aber ihren Platz für den Einzug des liturgischen Dienstes räumten. Wollte der himmlische Vater durch dieses seltsame Geschehen sagen: Ihr könnt immer auf meine Hilfe bauen und vertrauen!

Den Kern der Vaterströmung sichtbar machen

Im ersten Trienniums-Jahr der Vorbereitung auf das 100-Jahr-Jubiläum des Liebesbündnisses, das die internationale Schönstattfamilie als Jahr der Vaterströmung beging, hatten Mitglieder der regionalen Schönstattfamilie die Idee, in der Kapelle St. Lampert, die auf dem Pfarrgebiet von Kastl liegt, ein „Vaterauge“ anzubringen und dadurch den Kern der Vaterströmung sichtbar und deutlich zu machen: ein Symbol für den liebenden Vater-Gott. Die Goldschmiede der Marienbrüder in Schönstatt bekam den Auftrag, eine Kopie des Vatersymboles, das einmal für das Urheiligtum vorgesehen ist, anzufertigen. Mit einem Kleinbus konnte eine Abordnung von 9 Personen bereits am 25. März, am Fest Maria Verkündigung, das fertige Werk in Schönstatt abholen. Nach Stationen im Urheiligtum im Heiligtum auf Berg Moriah und beim Grab des Gründers wanderte das Symbol unter den Familien der Region und war bei jeder Bündnismesse und Bündnisandacht am späteren Bestimmungsort präsent. Begleitet wurde die Wanderung des Vatersymboles mit einem Neun-Tage-Gebet, das extra dafür zusammen gestellt wurde.

Nach einer Statio im Urheiligtum (Foto) im Moriah-Heiligtum und an der Grabstelle des Gründers Schönstatts wurde das Vatersymbol für die Kapelle in Kastl in die neue Heimat gebracht. (Foto: Hiller)

Nach einer Statio im Urheiligtum (Foto) im Moriah-Heiligtum und an der Grabstelle des Gründers Schönstatts wurde das Vatersymbol für die Kapelle in Kastl in die neue Heimat gebracht. (Foto: Hiller)

Antwort auf die Gotteskrise unserer Zeit

Nach der Aufregung zu Beginn der Feier wurde die Eucharistiefeier, die von der Gesangsgruppe Grenzenlos festlich gestaltet wurde, dann doch zu einem besonderen und tiefgehenden Erlebnis. „Wo Gott ist, da ist Zukunft“, das Motto des Papstbesuches in Deutschland, der wenige Tage zuvor zu Ende ging und die Jahreslosung der Schönstattbewegung „Gott ist ein Gott des Lebens“ machen deutlich aufmerksam auf die Gotteskrise unserer Zeit. Das wurde in der Ansprache von Pfarrer Schmid, Hilpoltstein, deutlich. Dieser Schicksalsfrage könne nur begegnet werden mit der Glaubensüberzeugung, dass Gott eine Wirklichkeit ist und mit seinem väterlichen Blick liebend auf uns schaut. Im Vorsehungsglauben sollen wir die Spuren Gottes in allen Dingen, Menschen und Ereignissen entdecken. So kann uns auch die Kraft zuwachsen, die dunklen Wolken der Sorgen und des Leids, die Nacht der Krankheit, der Schicksalsschläge und des Kreuzes zu bestehen und mit der Gottesmutter immer das „Ja Vater“ sagen zu können. „Das Vatersymbol möge viele Menschen in der gläubigen Haltung bestärken: Gott, du mein Vater und ich dein Kind“, sagte Pfarrer Schmid.

Ich weiß, dass du mein Vater bist

Nachdem es zuvor gesegnet worden war, brachten zwei Mitglieder der Schönstattmannesjugend nach der Ansprache das Vaterauge am Chorbogen über dem Altar mit dem MTA – Bild an. Das gemeinsame Gebet zum himmlischen Vater unterstrich und bekräftigte den schlichten Akt. Das Lied „Ich weiß, dass du mein Vater bist“ brachte die seelische Stimmung zum Ausdruck und war zugleich aus der Sicht des Vorsehungsglaubens eine Deutung für das Ereignis vor Beginn der Messe.

Froher Ausklang

In einem Zelt fand die kirchliche Feier mit Kaffee und einem reichlichen Kuchenbüfett sowie gegrillten Würsten einen dankbaren und frohen Ausklang.


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