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17. Oktober 2011 | Oktober-Treffen | 

Motto für die Jahresarbeit 2012: „Ein Heiligtum in unserer Mitte“


Pater Dr. Lothar Penners spricht über das neue Jahresmotto der Schönstattbewegung in Deutschland (Foto: Brehm)

Pater Dr. Lothar Penners spricht über das neue Jahresmotto der Schönstattbewegung in Deutschland (Foto: Brehm)

Hbre. „Ein Heiligtum in unserer Mitte“. Das Motto der Oktobertagung 2011 ist auch das Motto für die Arbeit der Gliederungen und Gemeinschaften der deutschen Schönstattbewegung im kommenden Jahr der Heiligtumsströmung. Das Tor zum zweiten Vorbereitungsjahr auf das Jubiläum 2014 sei offen, erklärte der Leiter der deutschen Schönstattbewegung, Pater Dr. Lothar Penners, in seinem zusammenfassenden Vortrag im Rahmen des Programms der Matinee zum Abschluss der Oktobertagung. In konkreten Schritten ginge es nun darum, die vielfältigen Anregungen der Tagung aufzugreifen und umzusetzen.

Zusammenfassung der Oktobertagung in der Aula der Anbetungskirche  (Foto: Marco Böhm)

Zusammenfassung der Oktobertagung in der Aula der Anbetungskirche (Foto: Marco Böhm)

Heiligtumspastoral: Neuwerden in der Liebe

Penners wies darauf hin, dass Heiligtumsspiritualität etwas Kontemplatives sei, es bleiben und wieder neu werden müsse. Aber Heiligtumsspiritualität habe auch etwas Drängendes, etwas Dynamisches, müsse und dürfe auch etwas Zeitüberwindendes haben. „Das Dunkel der Zeit will im Heiligtum präsent werden.“

"Bei der Heiligtumspastoral geht es um die Menschen, die noch keinen Kontakt zum Heiligtum haben."  (Foto: Marco Böhm)

"Bei der Heiligtumspastoral geht es um die Menschen, die noch keinen Kontakt zum Heiligtum haben." (Foto: Marco Böhm)

Das Jahr der Heiligtumsströmung sei eine Einladung an jeden, seine persönliche Beheimatung im Heiligtum neu zu erarbeiten. Es gehe um ein tiefergehendes Gebetsleben und Gebetsverweilen. „Im kommenden Jahr geht es nicht um die Flachvisite beim Heiligtum, so gerade mal vorbeischauen. Es geht um ein Neuankommen aus der Mitte unseres Herzens, ein Neuwerden unserer gläubigen Überzeugung vom Heiligtum, und ein Neuwerden in der Liebe.“ Allerdings gelte es zu beachten, dass sich im Bereich der Spiritualität und gerade des Gebetslebens in der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten ungeheuer viel entwickelt habe. Dies gelte es aufzugreifen im Rahmen einer kontemplativen aber auch spontaneren Gebetsatmosphäre und Gebetswelt.

Vernetzung stärken

Auf das Heiligtum zu schauen, „den Tempel zu behüten“, dürfe aber nicht dazu führen, den „Vorhof des Tempels“ aus dem Blick zu verlieren. Bei der Heiligtumspastoral gehe es um die Menschen, die noch keinen Kontakt zum Heiligtum haben. Das Individuelle soll sich ausweiten zum Sozialen. „Für wen bin ich da? Wen - auch aus dem Vorhof des Tempels - nehme ich mit ins Heiligtum?“

Das Jahr der Heiligtumsströmung sei auch eine Anregung innerhalb der Bindungspastoral und der Bindungspädagogik, die Vernetzung miteinander und die Vernetzung mit anderen zu stärken. Beide Pole seien wichtig, im Sinne Schönstatts und im Geiste Schönstatts zu wirken.

Penners schloss seinen Vortrag mit dem Wunsch, dass das Heiligtum mit seinem ganzen Reichtum im kommenden Jahr neu in die Mitte der Schönstattfamilie kommen solle, aber auch mit dem Appell, dass die Schönstattfamilie vom Heiligtum aus in unsere Zeit hinein wirken möge. „Wir treten an die Seite des Heiligen Vaters und wissen uns aufgerufen, sein Wort und seine Botschaft mit zu verkünden. Wir treten an die Seite der Kirche im Blick auf das große Programm der Neuevangelisierung der westlichen Welt, wie es im Zusammenhang mit der Bischofssynode in Rom im kommenden Jahr thematisiert werden wird.“

Pater Theo Breitinger, Vorsitzender des Landespräsidiums der Schönstattbewegung in Deutschland (Foto: Marco Böhm)

Pater Theo Breitinger, Vorsitzender des Landespräsidiums der Schönstattbewegung in Deutschland (Foto: Marco Böhm)

Verhandlungen mit der Provinzleitung der Pallottiner

Schon vor dem abschließenden Vortrag des Bewegungsleiters informierte im Rahmen der Matinee zum Abschluss der Oktobertagung 2011 Pater Theo Breitinger, Vorsitzender des Landespräsidiums der Schönstattbewegung in Deutschland, auch über den Stand der Verhandlungen mit der Provinzleitung der Pallottiner in Deutschland über den geplanten Nutzungsvertrag für das Urheiligtum und das Pilgergelände beim Urheiligtum. Zum von der Provinzleitung vorgelegten Entwurf des Nutzungsvertrages habe die Schönstattbewegung inzwischen Stellung genommen und dabei die schönstättischen Vorstellungen klar und eindeutig dargelegt.

Am Sonntag, dem 16.10.2011, wurde nach einem Solidaritätsgottesdienst in der Wallfahrtskirche der Pallottiner am alten Turm der Wasserburg ein Banner enthüllt, das für den weiteren Erhalt von Haus Wasserburg als Jugendbildungsstätte wirbt. (Foto: Brehm)

Am Sonntag, dem 16.10.2011, wurde nach einem Solidaritätsgottesdienst in der Wallfahrtskirche der Pallottiner am alten Turm der Wasserburg ein Banner enthüllt, das für den weiteren Erhalt von Haus Wasserburg als Jugendbildungsstätte wirbt. (Foto: Brehm)

Die Ende Oktober an der Theologischen Hochschule stattfindende Provinzversammlung der Pallottiner müsse als oberstes Entscheidungsgremium der Provinz den Vorschlag Schönstatts nochmals beraten und neu dazu Stellung nehmen. Sobald über den Nutzungsvertrag Einigung erzielt worden sei, würde die weltweite Schönstattbewegung umgehend informiert werden. Die Schönstattpatres, die nach dem erklärten Willen Pater Kentenichs, des Gründers Schönstatts, die künftigen Träger des Urheiligtums sein sollen, sind vorbereitet, die Verantwortung für das Urheiligtum zum 1. Januar 2012 zu übernehmen.

Im Zusammenhang mit dieser Information zum Urheiligtum bedauerte Pater Breitinger, dass die nahezu zeitgleich zu den Verhandlungen um das Urheiligtum stattfindenden Bestrebungen der Gesellschaft der Pallottiner, die Jugendbildungsstätte Haus Wasserburg in absehbarer Zeit zu schließen und das Haus einer anderen Zweckbestimmung im Rahmen der Philosophisch-Theologischen Hochschule zuzuführen, unglücklicherweise dazu geführt habe, dass Schönstatt in der Öffentlichkeit in diesen Vorgang mit hineingezogen und zum Teil auch als Mitverursacher dargestellt worden sei. Breitinger betonte, dass die beiden Vorgänge, die Verhandlungen ums Urheiligtum einerseits und die beabsichtigte Schließung von Haus Wasserburg - die begreiflicherweise in der Region hohe Wellen verursache - andererseits, völlig unabhängig voneinander seien. Bei den Plänen zu Haus Wasserburg handele es sich um einen rein innerpallottinischen Vorgang. Mündlich und schriftlich habe er dies der Provinzleitung der Pallottiner gegenüber sehr deutlich zum Ausdruck gebracht und um eine entsprechende Klarstellung in der Öffentlichkeit gebeten.

In einem sich an die Matinee anschließenden Gespräch brachte Pater Breitinger nachdrücklich zum Ausdruck, dass die Schönstattbewegung keinerlei Interesse an einem Erwerb von Haus Wasserburg habe und auch keinen Einfluss genommen habe, die Provinzleitung der Pallottiner zur Beendigung der Jugendarbeit in Haus Wasserburg zu bewegen.


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