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13. Oktober 2011 | Oktober-Treffen | 

Oktobertage in Schönstatt: Ein Heiligtum in unserer Mitte


Ein Heiligtum in unserer Mitte, Oktobertagung 2011 (Grafik: Brehm)

Ein Heiligtum in unserer Mitte, Oktobertagung 2011 (Grafik: Brehm)

Hbre. Unter dem Motto „Ein Heiligtum in unserer Mitte“ beginnt am 14. Oktober die Oktobertagung, die Delegiertentagung der Schönstattbewegung in Deutschland. Sie führt hin auf die Feier des Schönstatt-Tages 2011, der mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion am letzten Tag der Oktobertagung beginnt. Am Vorabend des eigentlichen Schönstatt-Tages, des 18. Oktobers, wird das zweite Jahr des Trienniums der Vorbereitung auf das Jubiläum des Liebesbündnisses, das Jahr der Heiligtumsströmung, mit einer internationalen Feier am Urheiligtum in Schönstatt begonnen.

Ein Heiligtum in unserer Mitte. (Grafik: Maria Kiess, Freising)

Ein Heiligtum in unserer Mitte. (Grafik: Maria Kiess, Freising)

Rückblick und Ausblick

Die Oktobertagung, die mit einer Statio am Urheiligtum, dem Gründungsort der internationalen Schönstattbewegung eröffnet wird, beginnt mit einem Referat von P. Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstattbewegung in Deutschland. Bestandteil seines Rückblicks auf das Jahr der Vaterströmung mit seinem Motto „Gott ist ein Gott des Lebens“ - das der Vertiefung der Verbundenheit der Schönstattbewegung mit ihrem Gründer und der verstärkten Orientierung an seinem Charisma dienen sollte - wird ein Blick auf die pastorale Situation in Deutschland und die Situation Schönstatts in Deutschland sein, auch und besonders auf dem Hintergrund von Papstbesuch und Dialogprozess der deutschen Kirche. Der Ausblick auf das zweite Jahr des Trienniums unter dem Thema „Ein Heiligtum in unserer Mitte“ wird den Blick lenken auf den Zusammenhang zwischen dem Gott des Lebens und dem Gott heiliger Orte und Heiligtümer und Aspekte der schönstättischen Heiligtumspastoral hervorheben.

Auseinandersetzung mit dem Jetzt der Zeitentwicklung

Die Themen der am Nachmittag stattfindenden offenen Gesprächsgruppen laden ein zur Auseinandersetzung mit dem Jetzt der Zeitentwicklung

  • Schönstatt und der Dialogprozess der Kirche
  • Strukturreform unserer Gemeinden – Wie reagieren wir?
  • Deutschlandbesuch Benedikt XVI. – Seine  Verkündigung – eine Botschaft an Deutschland?
  • Warum Bindungspädagogik so gefragt ist
  • Europa in der Krise – Miteinander für Europa
  • Ausstieg aus der Atomenergie – ein Thema für eine geistliche Bewegung?

Open Space

Ulrich Emge, Co-Moderator der Oktobertagung 2011, schreibt zur „Open Space“-Methode des Nachmittags:

„… sie zu durchdringen, dir wieder zu bringen,
staunend und sehend, prüfend, verstehend, nehm ich die Welt an von dir, …“

Trifft diese Liedzeile nicht genau die Haltung, mit der Pater Kentenich auf die Welt zugegangen und mit ihr umgegangen ist? Vielleicht singen wir auch deshalb dieses Lied so gerne in Schönstatt. Es hat etwas vom Geist unseres Vaters in sich: von seinem kindlichen Staunen, seinem unverstellten, klaren Blick auf die Dinge, den Dingen auf den Grund zu gehen und Vorgänge in Leben und Gesellschaft verstandesmäßig zu durchdringen, um sich ein eigenständiges Urteil zu bilden.

So wie ich Kentenich einschätze, hat er sich diese Haltung von seiner Schönstatt-Familie gewünscht: Dass wir selbständig zu Urteilen und einer klaren Meinung kommen, dass wir nicht zu „Galeerensklaven“ irgendwelcher Vordenker werden oder einfach den vermeintlich klugen Köpfen in Schönstatt, Kirche und Gesellschaft alles nachbeten.

Authentisch als Christ und Schönstätter in Kirche und Gesellschaft leben geht anders. Die Menschen um uns herum sehnen sich nach echten Typen, die ein urwüchsiges, eigenständiges Glaubenszeugnis durch ihr Leben abgeben und sie haben feine Antennen für alles Angeklebte, Unechte, Formelhafte und unreflektiert Übernommene. Sie bleiben lieber bei uns, wenn sie spüren, dass wir aufrichtig um Positionen und unseren Glauben ringen, als sich einfach dogmatisch hieb- und stichfesten Klarheiten zu verschreiben.

Auch im Rahmen der Oktoberwoche wollen wir der eigenen Urteilsbildung Raum geben. Wir wollen miteinander einüben, was für unseren Alltag so unerlässlich ist: selbst unser Leben und unsere Welt zu durchdringen und vor Gott zu bringen.

Delegiertentagung heißt ja schließlich nicht, das Denken zu delegieren. Freuen Sie sich auf die Gesprächskreise am Freitagnachmittag!“

Unser Weg auf 2014 hin - aktuelle Marksteine

Der erste Abend der Oktobertagung, moderiert von Dr. Josef Wieland, Möhlin, Schweiz, ist dem Weg auf 2014 hin gewidmet. Neben Informationen und Highlights zum Jahr der Vaterströmung werden als aktuelle Marksteine der Frauenkongress 2011 und das Engagement Schönstatts zum Papstbesuch in Deutschland thematisiert werden.

Ein Heiligtum in unserer Mitte. Umschlagseite des Kartentryptichons zum Jahresmotto  (Gestaltung: Brehm)

Ein Heiligtum in unserer Mitte. Umschlagseite des Kartentryptichons zum Jahresmotto (Gestaltung: Brehm)

Virtuelle Welt und Theologie heiliger Orte

Nach „Impressionen vom Weltjugendtag in Madrid“ eröffnet Theresia Strunk, Norheim, den Schulungsteil der Oktobertagung mit einem Referat zum Thema „Glaubwürdig gefällt mir - Die Welt in der virtuellen Welt." Sie wird dabei die Lebenswirklichkeit vieler, vor allem junger Menschen heute in den Blick nehmen.

Dr. Daniela Mohr-Braun, Kastellaun, richtet danach unter dem Thema „Das Heiligtum – brennender Dornbusch: Ort, an dem der Himmel die Erde berührt“ unter einem biblischem Blickwinkel in ihrem Vortrag den Fokus auf die Theologie heiliger Orte.

Podium zur Heiligtumspastoral

Mit einem Podiumsgespräch unter dem Thema „Wir alle – aktive Träger der Heiligtumspastoral“, das von Pfarrer Ulrich Schäfer, Freigericht-Somborn moderiert werden wird, richtet sich der Blick auf verschiedene pastorale Initiativen und Projekte. Teilnehmer des Podiums sind Pfarrer Josef Treutlein, Würzburg, Carolin Poppe, Hofbieber-Elters, Regens Michael Gerber, Freiburg, Schwester Lucia-Maria Metzler, Rottenburg und Maria und Dr. Ulrich Wolff, Eberbach. Im Anschluss an das Podium besteht in offenen Workshops die Möglichkeit, sich mit den Themenschwerpunkten des Podiums weiter zu beschäftigen.

Das Urheiligtum in der Anfangszeit Schönstatts

Highlight des Abends "Zu Gast bei ...", bei dem sich die Delegierten im Haus einer der Gemeinschaften treffen können, wird die Präsentation „Pater Kentenich und das Urheiligtum in der Anfangszeit Schönstatts“ sein, die in den einzelnen Häusern zu sehen sein wird.

Heilige Orte in einer säkularisierten Kultur?

Der Abschlusstag der Oktobertagung, der den Blick fokussiert auf das Jahr der Heiligtumsströmung, beginnt mit einer Matinee unter dem Thema "Das Urheiligtum – Geschenk und Auftrag."

Nach einer feierlichen Eucharistiefeier schließt sich am Nachmittag ein auch für die Öffentlichkeit geöffnetes Podiumsgespräch in der Aula der Anbetungskirche an. Von Prof. Dr. Joachim Schmiedl, PTHV Vallendar, moderiert, beschäftigt es sich mit dem Thema „Heilige Orte in einer säkularisierten Kultur?“

  • „Von der Hafttiefe des erlebten Raumes. Kulturpsychologische Beobachtungen“ hat Prof. Dr. Hubertus Brantzen, Mainz, sein Statement überschrieben.
  • Dipl.-Ing. Franz Demblin, Wien, stellt sich der Frage: „Beheimatet in der säkularen Stadt? Humanes Bauen und Wohnen heute. Überlegungen eines Architekten“.
  • In die „Herz-Mitte“ will Prof. Dr. Lothar Penners, Schönstatt führen. Sein Beitrag beschäftigt sich mit der „Bedeutung des Heiligtums im Organischen Denken Pater Kentenichs“.
  • Timo Wagner, Flugkapitän, Mannheim, hat seinen Beitrag überschrieben mit „Weiträumig unterwegs und dennoch zu Hause. Warum mir Beheimatung heilig ist“.

Schönstatt-Tag 2011

Mit dem oben genannten Podium beginnt am 16. Oktober 2011 die Feier des Schönstatt-Tages. Zum Programm gehören am Montag Pilgerwege, Gottesdienste, zwei Vortragsveranstaltungen sowie am Abend eine Licht- und Segensfeier, die den Auftakt bilden wird zur internationalen Feier der Eröffnung des zweiten Jahres des Trienniums der Vorbereitung auf das Jubiläum des Liebesbündnisses am Urheiligtum.

Am Dienstag, 18. Oktober, steht neben einem festlichen Gottesdienst am Vormittag am Nachmittag eine Internationale Zeugnisstunde mit Musik, Besinnung, Impulsen, Zeugnissen und  Worten von Weihbischof Jörg Peters, Trier, auf dem Programm. Diese Veranstaltung mündet in die Bündniserneuerung am Urheiligtum, zu der ab 16.00 Uhr eine Prozession an der Pilgerkirche aufbricht. Am Urheiligtum findet dann die Erneuerung des Liebesbündnisses statt.

Schönstatt-Tag 2011

 


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