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Wo leben die glücklichsten Menschen?
Sr. Theres-Marie Mayer. „Wo leben die glücklichsten Menschen?" wollte Sr. Theres-Marie zu Beginn des „Emilie-Nachmittags" in Koblenz-Metternich wissen. Spontan kam von einer Teilnehmerin die überzeugende Antwort: „In Metternich!" Mit dieser Antwort löste sie viel Freude unter den etwa 180 Teilnehmer/innen aus, waren doch eine ganze Anzahl Metternicher unten ihnen. Eine Frau aus der Josef-Kentenich-Straße gegenüber des Provinzhauses der Schönstätter Marienschwestern, wo ein neues Wohngebiet entsteht, bemerkte am frühen Nachmittag, wie immer mehr Menschen sich die sonst so stille Trierer Straße herauf bewegten und in den Park des Metternicher Schlösschens gingen. Da wollte sie doch wissen, was da los ist. Auf die Einladung zur Teilnahme „am Glück", nahm sie spontan an der Veranstaltung teil. Und beim Verabschieden sah sie ganz glücklich aus.
Am 24. Oktober fand in Koblenz- Metternich ein „Emilie-Nachmittag" statt unter dem Thema: „Es ist (nicht) so einfach glücklich zu leben". Das Sekretariat Emilie Engel hatte zum inzwischen etablierten Emilie-Tag eingeladen. Aus dem Saarland kamen zwei Autos mit Teilnehmern, andere aus dem Schwabenland, andere aus dem Bistum Limburg und Paderborn. Auffallend viele kamen in diesem Jahr aus Koblenz und der Umgebung. Sie alle wurden begrüßt mit der Frage: „Haben Sie heute Glück?" Da gab es verdutzte Gesichter ebenso wie frohe. Jeder durfte sich ein Glückslos ziehen.
Die Sehnsucht nach Glück
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Schw. Helrike die Teilnehmer und hieß sie willkommen. Unter ihnen auch Frau Fremmer aus Rüsselsheim, die Schw. Emilie zu Beginn der fünfziger Jahre noch erlebt hat.
Die Referentin Schw. Theres-Marie Mayer thematisierte die Sehnsucht des Menschen nach Glück und motivierte, ausgehend vom Leben von Schw. Emilie Engel dazu, sich der Glückssituationen im eigenen Leben bewusst zu werden und ihnen einen Namen zu geben.
Die Liebe zu Gott und den Menschen ist ein wesentlicher Faktor im Leben von Emilie Engel geworden. Für sie, die in ihrer Jugend Angst vor Gott hatte, stand am Ende ihres Lebens nicht mehr die Pflicht Gott gegenüber im Vordergrund, sondern die Liebe.
Emilie Engel erkennt ihren konkreten Gottesauftrag darin, ihr Kindsein vor Gott bewusst zu leben und für die Menschen da zu sein nach dem Vorbild der Mutter Jesu. Emilie Engel hat ihr Glück gefunden, weil sie durch die geistliche Begleitung von Pater Josef Kentenich in Schönstatt den Sinn ihres Lebens, ihre Lebensaufgabe, ihr persönliches Ideal entdeckt hat.
Am Ende standen viele Fragen und die Referentin gab den Teilnehmern den Impuls, diesen Fragen nachzugehen, um ihrem persönlichen Ideal näher zu kommen. Wie eine Verheißung klang der Satz: Wer sein Persönliches Ideal entdeckt, findet sein Glück, weil er das Ziel seines Lebens entdeckt hat.
Das habe ich gebraucht
Im Laufe des Nachmittags waren die Freunde Schw. Emilies und die Mitglieder der Schönstattbewegung recht nachdenklich geworden. Denn was an mancher Stelle recht froh und originell referiert wurde, weckte in manchen Teilnehmern Sehnsucht. „Das habe ich jetzt gebraucht! Im Moment schwimme ich innerlich, fühle mich verunsichert, weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Heute Nachmittag habe Hilfe bekommen. Ich weiß jetzt, in welche Richtung ich schauen muss", so sagte eine Frau nachdenklich.
Eine Frau meinte am Ende des Vortrags: „Am liebsten würde ich jetzt nicht zum Kaffee gehen, sondern gerne meine ‚Hausaufgaben‘ machen, die Fragen für mich beantworten, die wir gehört haben. Aber ich hebe das jetzt auf und werde das in meinem Gebetskreis einbringen. Das waren sehr gute Anregungen für mich!"
„Einige Gedanken waren eine Bestätigung für mich. Ich habe das immer für mich festgehalten, aber mit niemand darüber gesprochen. Jetzt bin ich richtig froh!", so ein Kommentar. Eine Schönstätterin meinte: „Da war für alle etwas dabei. Für Menschen, die zum ersten Mal da waren genauso wie für ‚Kenner‘.Das war alles so lebensnah!"
Jemand meinte: „Aus unserer Gruppe sind nicht alle mitgekommen. Aber wir sagen denen, dass sie etwas verpasst haben!" Immer wieder war auch zu hören: „Ich bin ja so glücklich, dass ich heute gekommen bin!"
So oder ähnlich waren die Echos am Ende des Vortrags. Die Marienschwestern luden dann alle zum Kaffee ein und schnell füllte sich der Speisesaal. Da gab es einen lebendigen Austausch und eine fröhliche Unterhaltung, bis dann zur Prozession ins Schönstatt-Heiligtum und zum Grab von Schw. Emilie eingeladen wurde. Schw. Thereslore hatte meditative Texte erstellt, die das Gehörte auch noch einmal ins Gebet brachten. - Manche Teilnehmer standen noch lange am Grab von Schwester Emilie.
Das Glück im Tabernakel
In der feierlichen Eucharistiefeier, gestaltet vom Metternicher Kirchenchor, nahm Msgr. Zimmerer den Faden Glück noch einmal auf. Er machte aufmerksam, dass wir das Glück auch wahrnehmen müssen, nicht wie Blinde sein sollen, die das Licht „des Glücks" nicht sehen. Unser Glaube schenkt uns Glück, unser Glück wohnt im Tabernakel.
Als der Gottesdienst zu Ende war, meinten viele: „Wir kommen wieder!" Andere erkundigten sich nach dem Termin der Emilie-Exerzitien, die im kommenden Jahr stattfinden werden. Frau Milles sagte schon beim Kaffee zu ihrer Schwester: „An den Exerzitien nehmen wir teil!" Beim Verabschieden standen zwei Schwestern mit Schönstattfahnen vor dem Provinzhaus der Marienschwestern und winkten den abfahrenden Autos zu. Einzelne Autos blieben stehen, weil die Fahnen gerade nicht in ihrer Richtung winkten. Und dann hörte man den Ruf: „Wir wollen auch abgewunken werden!" Es waren viele glückliche Menschen, die sich wieder auf den Heimweg machten.
Emilie-Exerzitien finden vom 11. bis 14. März in Aulendorf, vom 24.-28. März und vom 27. bis 30. Oktober 2010 in Koblenz-Metternich statt.