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12. September 2011 | Deutschland | 

Weltjugendtagsatmosphäre im Schönstattzentrum Dietershausen


"faithbook" - Diözesanjugendfest am Schönstattzentrum Dietershausen (Foto: Paul Kowalski)

"faithbook" - Diözesanjugendfest am Schönstattzentrum Dietershausen (Foto: Paul Kowalski)

Johannes Müller. Im Schönstattzentrum Dietershausen herrschte am vergangenen Wochenende richtige Weltjugendtagsatmosphäre: Zum 15. Mal feierten über 400 Jugendliche das Fest des Glaubens mit dem Thema faithbook (engl. Glaubensbuch) in Anspielung an das weltweite Soziale Netzwerk. Mit dabei waren viele Weltjugendtagspilger, denn das Fest diente auch als Nachtreffen für die Teilnehmer der Weltjugendtagsfahrt des Bistums Fulda.

Vollbesetztes Zelt mit vielen Jugendlichen, denen das Fest „gefällt" (Foto: Paul Kowalski)

Vollbesetztes Zelt mit vielen Jugendlichen, denen das Fest „gefällt" (Foto: Paul Kowalski)

Die Bibel: unser „faith“book

Das Fest des Glaubens begann am Samstag Morgen mit der Band 1+1=11 aus Würzburg, die mit einigen Aufweckliedern die Teilnehmer begrüßte und auf den Tag einstimmte. Jugendpfarrer Sebastian Blümel hob in seiner Katechese die Bedeutung der Bibel als faithbook hervor: „Die Bibel enthält das Wort Gottes. In diesem Buch ist also Gott gegenwärtig. Als Glaubensbuch ist sie die Basis des Glauben, unseres Glaubens.“

Konzert der Band 1+1=11 (Foto: Paul Kowalski)

Konzert der Band 1+1=11 (Foto: Paul Kowalski)

Christina Hahner (21) fühlte sich besonders beeindruckt von der Erzählung, wie Blümel als Kind der Himmel erklärt wurde. Auf die Frage, was im Himmel denn so anders sei als auf der Erde, antwortete sein Vater: „Im Himmel ist nichts mehr da, was dich traurig macht und dir Sorgen bereitet.“

Den Jugendlichen empfahl Blümel, sich jeden Tag eine Minute Zeit zu nehmen, um an Gott zu denken und sonst nichts anderes zu tun. Das könne man sich gut zu einer festen Uhrzeit vornehmen und dafür einen Wecker stellen.

Weltjugendtag präsent

Neben der Katechese stand der Vormittag ganz unter den Themen „15 Jahre Fest des Glaubens“ und „Weltjugendtag in Madrid“. Die Moderatoren Lorena Benkner und Johannes Müller führten durch einen kurzen Rückblick über die vergangenen Jahre und einige Jugendliche erzählten, was sie am Fest des Glaubens schon alles erlebt haben.

Julia Gerk und Karl-Josef Höfer (beide 21) berichteten von ihren Erlebnissen am Weltjugendtag in Spanien, während der Tage der Begegnung in Baza und in Madrid. Beide sind sich sicher, dass sie, wenn möglich, auch beim Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro dabei sein werden.

Am Nachmittag wurden verschiedene kreative, thematische und unterhaltsame Workshops angeboten. Auch der Senegal-Bus, ein Infomobil des päpstlichen Missionswerks missio zum Leben und zur Kirche in dem afrikanischen Land, machte an diesem Wochenende in Dietershausen Station.

Weihbischof Karlheinz Diez während der Predigt. (Foto: Marcel Schäfer)

Weihbischof Karlheinz Diez während der Predigt. (Foto: Marcel Schäfer)

Heilige Messe mit Weihbischof Karlheinz Diez

Höhepunkt des Tages bildete die Heilige Messe mit Weihbischof Karlheinz Diez, der eigentlich auch an der Weltjugendtagsfahrt teilnehmen wollte, durch eine Verletzung aber kurzfristig zuhause bleiben musste. Am Fest des Glaubens konnte er aber, wie viele andere Daheimgeblieben auch, doch noch etwas von der Weltjugendtagsstimmung aufnehmen.

Die musikalischen Elemente lieferte die Band Exhalation aus Petersberg-Steinau und begeisterte die jungen und alten Gottesdienstteilnehmer. Denn gerade zum Gottesdienst kamen auch viele ehemalige Teilnehmer und Verantwortliche des Fest des Glaubens, die in den vergangenen 15 Jahren mit dem Jugendfest verbunden waren.

Die Band Exhalation im Gottesdienst. (Foto: Marcel Schäfer)

Die Band Exhalation im Gottesdienst. (Foto: Marcel Schäfer)

Verlängerung mit Weltjugendtagsnacht

Anlässlich des Jubiläums und um das Zusatzprogramm zum Nachtreffen unterzukriegen, verlängerte sich die sonst eintägige Veranstaltung um eine Weltjugendtagsnacht mit Übernachtung bis zum Sonntag. Der Abend begann mit einem Konzert von 1+1=11, die schon am Morgen das Zelt zum Beben brachten und nun noch mal richtig loslegten und für eine tolle Stimmung sorgten. Danach folgte eine halbstündige Bilderschau mit Bildern von der Weltjugendtagsfahrt. So konnten die Weltjugendtagsteilnehmer noch einmal manch schönes Erlebnis in Erinnerung rufen und alle anderen einige Eindrücke vom Weltjugendtag aufnehmen.

Lichterprozession mit Weltjugendtagskreuz und – ikone zum Anbetungsabend (Foto: Paul Kowalski)

Lichterprozession mit Weltjugendtagskreuz und - ikone zum Anbetungsabend (Foto: Paul Kowalski)

Das Ende des Tages bildete dann eine Lichterprozession, die zu einem Anbetungsabend führte mit musikalischer Gestaltung durch die schon in Madrid dabeigewesene WJT-Band. Die Übernachtung fand dann ganz in Weltjugendtagsmanier statt: In Schlafsälen mit Schlafsack und Isomatte.

Das Frühstück am Sonntagmorgen entsprach dann aber deutscher Frühstückstradition und bestand nicht nur aus einem Schokocroissant mit einem Kakaogetränk und Orangensaft. Dennoch kam es am Morgen in Kleingruppen noch zum Austausch von Erfahrungen, die die Teilnehmer am Weltjugendtag gemacht haben. Und jeder hatte mindestens eine interessante Geschichte zu erzählen. Das verlängerte Festprogramm endete dann mit einer Abschlussmesse mit Jugendpfarrer Sebastian Blümel.

Das Gruppenbild wurde aus der Luft aufgenommen und zeigt alle Teilnehmer in der Form des Weltjugendtagslogos. (Foto: Paul Kowalski)

Das Gruppenbild wurde aus der Luft aufgenommen und zeigt alle Teilnehmer in der Form des Weltjugendtagslogos. (Foto: Paul Kowalski)

Eine Veranstaltung in Kooperation

Doch Schluss war damit noch nicht für alle: Die Organisatoren des Festes hatten mit einigen Helfern noch viel zu tun, bis alles wieder abgebaut und aufgeräumt war. Und viele davon waren schon am Donnerstag und Freitag mit Vorbereitungen beschäftigt. Nur durch den Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer kann ein solches Projekt wie das Fest des Glaubens seit 15 Jahren junge Menschen begeistern, ihren Glauben zu feiern. Denn genau das war das Ziel, als sich 1996 fünf Jugendgemeinschaften zusammentaten und das erste Fest des Glaubens organisierten. Initiator war der damalige Jugendpfarrer Thomas Maleja: „Man wollte für die Jugendlichen etwas Positives bieten, eine Möglichkeit geben, zusammenzukommen und zu sehen, dass Kirche schön ist, dass Kirche Spaß macht und dass man Glaube auch feiern kann.“ Die Veranstalter, die Katholische Jugend Fulda, das Oblaten-Jugendbüro, die Schönstattbewegung Mädchen und Junge Frauen, die Schönstatt-Mannesjugend und die Malteserjugend können zufrieden sein, dass ihr gemeinsames Engagement auch nach 15 Jahren noch reiche Früchte trägt und Jahr für Jahr hunderte junge Christen anzieht. Und so wird es auch am 15. September 2012 wieder ein Fest des Glaubens geben.


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