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9. September 2011 | International | 

„Wir waren beim Josef“ – Cambraifahrt des Schönstatt-Familienbundes


Gabi und Otmar Prosenbauer bei der Cambraifahrt des Familienbundes (Foto: Gerber)

Gabi und Otmar Prosenbauer bei der Cambraifahrt des Familienbundes (Foto: Gerber)

Berthold Gerber / Hbre. Mitglieder des Schönstattfamilienbundes aus Süddeutschland trafen sich vom 24. bis 27. August zu einer Cambraifahrt, bevor sich ihre Jahrestagung im Josef-Kentenich-Hof in Hillscheid anschloss. 11 Erwachsene und 5 Kinder bzw. Jugendliche beteiligten sich an der Wallfahrt, die nach traditioneller Weise auch einen Besuch in Merville beinhaltete.

Statio am Memorial in Merville, Frankreich (Foto: Gerber)

Statio am Memorial in Merville, Frankreich (Foto: Gerber)

Dem Mitgründer Josef Engling begegnen

Nach der Anreise am Vortag folgte am 25. August ein „Cambraitag“. Cambrai in Frankreich ist wichtig für den Schönstatt-Familienbund und überhaupt für die ganze Schönstattbewegung, weil Josef Engling, einer der Mitgründer Schönstatts, am 4. Oktober 1918 in der Nähe von Cambrai bei Kriegshandlungen im ersten Weltkrieg ums Leben gekommen ist. Seit dem 12. September 1965 gibt es in Cambrai das Schönstattheiligtum mit dem Titel „Heiligtum der Einheit“.

Schönstattheiligtum in Cambrai (Foto: Gerber)

Schönstattheiligtum in Cambrai (Foto: Gerber)

Zum Programm des Cambraitages der Familien gehörte am Vormittag u.a.  ein Referat von Gabi und Otmar Prosenbauer, die diese Fahrt auch initiiert hatten. Am Nachmittag ging die Gruppe den sogenannten Josefsweg, ein Weg, der den letzten Lebensstunden Josef Englings nachgeht. Danach stand ein Besuch des Soldatenfriedhofs in Cambrai auf dem Programm, auf dem Josef Engling  in einem „Kameradengrab“ (Massengrab) beigesetzt ist.  Die sich anschließende Heilige Messe in der Kathedrale von Cambrai fand zwar ohne Erzbischof Garnier statt, der in Ferien war, aber das hinderte die Familien nicht, ihm einen Gruß und ein Foto der Gruppe zu senden, das vor dem Bischofspalais aufgenommen wurde. Abends wurde beim Memorial in der Nähe des Heiligtums das „Englingfeuer“ entzündet.

Franzosen und Deutsche begegnen sich

Der 26. August führte die Familien nach Merville, an den Ort, wo Josef Engling der Gottesmutter von Schönstatt sein Leben für Schönstatt angeboten hat. Zusammen mit etwa 20 Personen aus Merville trafen sie sich gegen 14 Uhr bei der "Petite chapelle". Unter den Franzosen aus Merville waren auch die Frau, die 30 Pilgerheiligtümer in Merville begleitet, der Mann, der das Memorial sauber hält, Priester aus der Gemeinde Merville, die Stellvertreterin des Bürgermeisters, eine 98-jährige Dame, die den ersten Weltkrieg und die totale Zerstörung Mervilles noch miterlebt hatte und die auch schon 1964 bei der Einweihung des Memorials dabei war, sowie ein achtjähriges Mädchen, das bei der von den Franzosen vorbereiteten Statio couragiert ein Gesätzchen vom Rosenkranz vorbetete. Nach einer gemeinsamen Hl. Messe im hübschen Dorfkirchlein von Le Sart mit drei französischen Priestern folgte ein Imbiss, bei dem sich Deutsche und Franzosen überwiegend in der Zeichensprache unterhielten, aber alle in der Sprache der Herzen zueinander finden konnten.

Symbole der Fahrt: Mervillekreuz, Bentivoglio-Wappen und Familienbild  (Foto: Gerber)

Symbole der Fahrt: Mervillekreuz, Bentivoglio-Wappen und Familienbild (Foto: Gerber)

Mervillekreuz, Bentivoglio-Wappen und Familienbild

„Wir hatten Symbole dabei, die andeuten, welche Menschen wir auf unsere Wallfahrt besonders mitnahmen und welche Anliegen wir Josef Engling vortragen wollten“, schreibt Berthold Gerber auf der Internetseite des Schönstatt-Familienbundes. Das Mervillekreuz sei Zeichen für alle, die Josef Engling lieben und verehren und in ihm geeint sind - Deutsche und Franzosen. Das Bentivoglio-Wappen des 2. Kurses des Schönstatt Familienbundes erinnere daran, dass Josef Engling in vielerlei Hinsicht der Baupatron des Familienbundes sei. 40 Jahre lang sei der 2. Kurs jährlich nach Merville gewallfahrtet und habe dabei immer die Anliegen des ganzen Familienbundes der Fürsprache Josef Englings übergeben. „Ehrensache, diesen Brauch des 2.Kurses auch in die Zukunft weiter zu tragen“ heißt es auf der Homepage. Das Familienbild einer schwer geprüften Bundesfamilie schließlich stünde stellvertretend für alle Kranken und Leidenden im Familienbund, die durch die Wallfahrt ganz besonders der Fürbitte Josef Englings anvertraut werden sollten.

Zwischenstopp in Gymnich

Bei der Rückreise am Samstag, 27. August, legte die Gruppe noch einen Zwischenhalt in Gymnich ein, dem Geburts- und Taufort des Gründers Schönstatts, Pater Josef Kentenich. Der Besuch im Elternhaus Pater Kentenichs und die Tauferneuerung in der Pfarrkirche von Gymnich waren eine gute Einstimmung in die Diözesantagung Süd des Familienbundes, die am Abend in Schönstatt begann.

Gruppenfoto vor dem Bischofspalais in Cambrai (Foto: Gerber)

Gruppenfoto vor dem Bischofspalais in Cambrai (Foto: Gerber)

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